Das Skoda-Logo im Anspielkreis – ein gewohntes Bild bei Eishockey-Weltmeisterschaften. Bild: www.imago-images.de
Die Kritik an einer Austragung der Eishockey-WM 2021 in Minsk ist zuletzt beinahe täglich grösser geworden. Besonders nachdem René Fasel, der Präsident des internationalen Verbands, sich bei einem Treffen mit dem belarussischen Diktator dabei filmen liess, wie es bei der Begrüssung zu einer Umarmung kam, gingen die Wogen hoch.
Nun dürfte anderswo als bei der IIHF über die Durchführung der WM in Belarus entschieden worden sein. Mit Skoda droht einer der grössten und treuesten Sponsoren des Verbands mit einem Rückzug.
«Wir sind seit 28 Jahren stolzer Partner von Eishockey-Weltmeisterschaften», teilte der Autohersteller mit. «Doch wir stehen auch für Menschenrechte ein. Deshalb wird Skoda sich vom Sponsoring der WM 2021 zurückziehen, sollte Belarus als Mitveranstalter bestätigt werden.» Die Entscheidung teilte Skoda einen Tag nach einer Protestaktion vor seinem Hauptsitz in der tschechischen Stadt Mlada Boleslav mit.
Nach Angaben der «Belarusian Sport Solidarity Foundation» ist Skoda nicht der einzige Sponsor, der sich zum Rückzug entschieden hat. Auch die Firma Beiersdorf, Herstellerin der Nivea-Produkte, distanziert sich von einer WM, die in Minsk ausgetragen wird.
Diktator Lukaschenko werden unter anderem Wahlbetrug und massive Polizeigewalt gegen kritische Stimmen im Land vorgeworfen. Die IIHF will bis Ende Januar entscheiden, ob sie die WM wie geplant in Riga (Lettland) und Minsk austrägt. Gemäss Präsident Fasel ist der Verband bestrebt, «Ruhe in die Angelegenheit» zu bringen, rechtliche Fragen zu klären und dann «einen rationalen Entscheid» zu fällen. Man sei bei einem Entzug des Turniers bereit und verfüge bereits seit Herbst über einen Plan B. Eine Möglichkeit ist es, die WM komplett in Lettland durchzuführen, eine andere ist das Einspringen von der Slowakei oder Dänemark als zweiter Ausrichter. (ram)