03.12.2016, 19:3703.12.2016, 22:16
Wenn man 8:1 gewinnt ist es kaum verständlich, weshalb sich ein Team in Not befindet. Doch trotz des deutlichen Sieges heute befindet sich Lugano weiterhin genau da. Der Grund dafür ist ziemlich simpel, Fribourg-Gottéron. Die Saanestädter repräsentieren die Armut. Ein Team, das zurzeit einfach nicht vom Fleck kommt und man auch irgendwie das Gefühl vermisst, dass sie es in dieser Spielzeit noch können.
Im ersten drittel kassieren die Freiburger drei der vier Gegentreffer in Unterzahl. Sie bestätigen somit, dass sie das schlechteste Boxplay der Liga haben. Im zweiten Drittel folgen noch einmal vier Ohrfeigen, zwei weitere davon in Unterzahl aus Sicht von Gottéron. Immerhin verhindern die Mannen von Huras im letzten Drittel ein Debakel in Form eines «Stängeli» für Lugano und kommen ihrerseits sogar noch zum Ehrentreffer durch Leeger.
Was uns von diesem Spiel bleiben sollte. Einerseits Luca Fazzinis Hattrick, andererseits die Tatsache, dass Doug Shedden noch nicht gefallen ist.
Das war's. Die Partie ist vorbei. Lugano deklassiert Fribourg zuhause in der Resega mit 8:1.
Plötzlich läuft das Powerplay der Saanestädter wie aus einem Guss. Merzlikins verliert auch noch seinen Stock, weshalb es nochmals richtig eng wird im Slot des Letten. Doch irgendwie schafft es Lugano, einen zweiten Gegentreffer zu verhindern.
Chiesa scheint keine Lust mehr auf Eishockey zu haben. Die letzten zwei Minuten der Partie verbringt er auf der Strafbank.
Tor für Fribourg. Futsch ist der Shutout für Merzlikins. Larri Leger trifft mit einem Slapshot aus einer suboptimalen Position, doch Merzlikins sieht den Schuss nicht kommen. Der Keeper der Luganesi regt sich ziemlich auf, will seinen Goalie-Stock gegen die Querlatte hämmern, überlegt es sich dann aber doch besser.
Lugano seinerseits tut nur noch das Nötigste, um seinem Keeper den Shutout nicht noch zu vermiesen. Nach vorne sind die Bemühungen so gut wie eingestellt worden.
Da geht einfach nichts bei Fribourg. Einfach gar nichts. Niente. Nada. Null. Zero. Auch diese Überzahl gleicht eher einer Session beim freien Eislauf auf der Dolder-Eisbahn. Merzlikins wird nicht mehr richtig gefordert.
Reuille kassiert zwei Minuten wegen übertriebener Härte.
Die erste Minute Powerplay ist gar nichts bei Lugano, dann aber kommen die Abschlüsse doch noch. Den gefährlichsten davon hat Vauclair, der bekannt ist für seine Gewaltsschüsse von der blauen Linie. Conz aber scheint sich so langsam aber sicher wohl zu fühlen in seinem Kasten. Vielleicht ein Müü zu spät.
Kaum sag ich's, zeigt Yannick Rathgeb Gregory Hofmann die Faust. Da kommt ziemlich viel Frust zusammen beim Freiburger. Hofmann nimmt den Faustschlag hin, hat wohl auch keinen Bock mehr drauf. Rathgeb wird mit zwei Minuten bestraft.
Die Partie plätschert in den ersten gut acht Minuten des letzten Drittels so richtig vor sich hin. Beide Teams wollen nicht mehr wirklich, bei Fribourg kommt offenbar noch dazu, dass sie einfach nicht mehr können zurzeit. So hat man sich auch wieder lieber bekommen und folglich bleiben auch die Strafen noch aus im Schlussdrittel.
Irgendwie scheint der Kasten von Merzlikins heute wie verriegelt zu sein. Die Freiburgen kommen durchaus zum Abschluss und dies auch aus aussichtsreichen Positionen. Aber entweder ist noch irgendein Bein (auch ein eigenes) dazwischen oder dann fischt Merzlikins die Scheiben irgendwie noch aus der Luft.
Furrer wird es nun etwas zu langweilig, deshalb feuert er einen richtigen Kracher ab von der blauen Linie. Doch da ist mehr Kraft als Präzision mit dabei. Voll in den Bauch von Conz.
Zwei Minuten im Schlussdrittel sind gleich um und noch kein Tor! Was ist nur mit Lugano los ...
So, die Antwort auf die beiden verbleibenden Fragen in diesem Spiel ist dabei, sich zu entwickeln. Das Schlussdrittel läuft. Mit Conz, der also nicht wie Saikkonen nach vier Gegentreffern und dem ersten Drittel ersetzt wird.
Vier zu null endete das erste Drittel. Vier zu null endet in dieser Sekunde auch das zweite Drittel. Lugano auf dem Weg zum Stängeli.
Solche Spiele sind äusserst selten während der Saison, deshalb geniessen wir das irgendwie. Die Ausnahme bilden hier natürlich allfällige Gottéron-Fans. Aber lasst mich schnell das Geschehen rekapitulieren. Fribourg startet nicht schlecht in das Mitteldrittel, verpasst aber in den Startminuten den Anschlusstreffer und kassiert dann aus dem Nichts den fünften Gegentreffer nach einem vermeintlich laschen Schuss von Chiesa. In der Folge kassiert Fribourg zwei weitere Treffer in Überzahl, somit sind sie bereits bei fünf angekommen. Zwei Fragen sind noch zu klären: feiert Elvis Merzlikins heute einen Shutout? Und, gelingt ausgerechnet Lugano in der Krise ein Stängeli? Bald wissen wir mehr.
Jetzt hat er ihn, den Hattrick! Luca Fazzini erzielt seinen dritten und Luganos achten Treffer! Lange hat's gedauert, Gopf! Freiburg findet in der Defensive kaum statt. Martensson und Fazzini kommen einmal mehr zu einer Zwei-Eins-Situation. Der Schwede legt quer für Fazzini, der schön erkannt, wie Conz sich verschiebt und so die weite Ecke öffnet. Drin das Ding.
Ein Schuss von Cervenka von der blauen Linie auf der rechten Seite ist noch das Gefährlichste, was Fribourg in diesem Überzahlspiel zustande kriegt. Dann ist die Strafe auch wieder abgelaufen. Lugano komplett. Zehn, ZEHN Feldspieler sind soeben auf dem Eis!
Die Zwei-Minuten-Strafe gegen Fribourg ist vorbei, Kienzle sitzt seine grosse Strafe weiterhin ab. Doch die numerische Gleichheit ist bereits wieder vom Tisch, weil Julien Vauclair den Stock etwas gar hoch einsetzt und den Gegenspieler trifft. Powerplay nun wieder für Fribourg.
Trotzt schwachem Powerplay fehlt kurz vor Schluss der Überzahl fast noch der achte Treffer. Steve Hirschi mit einem Handgelenkschuss, der vor Conz noch abgefälscht wird und hauchdünn am Tor vorbei zischt. Womöglich ist da sogar der Pfosten noch im Spiel.
Für einmal gehen die Luganesi ein Powerplay etwas gemächlicher an. Fast keine Abschlüsse auf Benjamin Conz. Bei 7:0 aus eigener Sicht lässt sich das schon mal erklären.
Was für ein bizarres Spiel, und es will nicht aufhören. Lorenz Kienzle, letzte Saison noch im Playoff-Final mit Lugano, checkt seinen ehemaligen Mitspieler aus vollem Lauf von hinten gegen die Bande. Alessandro Chiesa lässt das nicht kalt und der Lugano-Verteidiger nimmt sich Kienzle sofort an. Die Schiedsrichter aber unterbinden einen weiteren Faustkampf. Kienzle kriegt aber eine zwei plus zehn Minuten Strafe.
Ritola und Cervenka kommen dem Ehrentreffer für Freiburg sehr nahe. Via Bande prallt eine Scheibe an den Rücken von Merzlikins und die beiden Freiburger sind sofort zur Stelle. Doch irgendwie kullert der Hartgummi nicht hinter die Linie.
Das gibt's jetzt wirklich nicht? Noch ein Powerplay-Treffer für die Luganesi. Auch die zweite Strafe gegen Rathgeb können die Tessiner nutzen und erzielen durch Klasen das 7:0! Die Scheibe läuft hervorragend hin und her, bis Klasen an der blauen Linie blank steht und Conz mit einem One-Timer in der rechten oberen Ecke erwischt.
Hofmann und Bürgler kommen gleich zu einer Doppelchance, doch der siebte Treffer für die Bianconeri fällt vorerst noch nicht.
In Überzahl liegen zwischen den beiden Teams Welten. Martensson trifft zum 6:0!
Die Restüberzahl von Fribourg verstreicht ohne sehenswerte Chancen und nun ist es Lugano, das in Powerplay spielen darf, weil Rathgeb nicht nur zwei, sondern zwei plus zwei Minuten gekriegt hat.
... genau gleich wie auch Rathgeb, der Fight-Gegner von Wilson und Walker.
Der Amerikaner muss nach der Rauferei auf die Strafbank ...
Heieiei, bereits wird es wieder handgreiflich. Conz kommt aus seinem Kasten heraus und Walker kennt kein Erbarmen, fährt ihn um. Das können die Freiburger so natürlich nicht belassen und Rathgeb geht sofort auf Walker los. Dieser hält sich nicht zurück und die Schiedsrichter müssen her, damit es nicht ausartet. Dann kommt auch noch Ryan Wilson von Lugano dazu.
Die erste Minute doppelte Überzahl ist bereits verstrichen. Merzlikins ähnelt heute fast schon wieder dem Hexer, den er im Playoff-Final gegen Bern spielte.
Und Philippe Furrer wegen Behinderung. Die Intervention des Ex-Berners ist aber nötig, ansonsten hätte Ritola für Fribourg wohl getroffen. Naja, jetzt muss Lugano für zwei Minuten gegen drei Freiburger verteidigen.
Auch an Strafen mangelt es bei diesem Spiel ganz und gar nicht. Nun ist wieder Lugano an der Reihe. Und dies gleich doppelt. Bertaggia muss wegen Hakens raus.
Der Torreigen in der Resega geht weiter. Fast nach dem Motto, wer hat noch nicht, wer will nochmal? Lugano gewinnt ein Bully in der Offensiv-Zone, die Scheibe kommt zu Chiesa und dieser nutzt die vielen Spieler vor sich, um verdeckt zu schiessen. Conz sieht die Scheibe erst, als er sie aus dem Tor schaufelt.
Nächste Topchance für den HC Lugano. Hofmann und Bürgler können zu zweit auf einen Fribourger auflaufen. Bürgler täuscht den Pass auf Hofmann an, verzögert den Schuss und zieht dann selber ab. Conz kommt etwas aus dem Kasten und verkleinert so gekonnt den Winkel. Da hätte Bürgler lieber abgespielt ...
Sebastien Reuille auf und davon, kann aus rechter Position etwas seitlich alleine auf Conz losziehen, doch der Routinier schiesst am Kasten vorbei.
Das zweite Drittel hat begonnen.
Saikkonen erscheint nicht mehr auf dem Eis auf Seiten der Freiburger. Dafür neu Benjamin Conz.
Die erste Sirene ertönt. Lugano führt nach 20 Minuten gleich mit 4:0.
Die Führung für die kriselnden Bianconeri geht zwar in Ordnung, fällt aber mindestens ein bis zwei Tore zu hoch aus. Beinahe jeder Abschluss der Tessiner landet im Netz hinter Saikkonen. Dennoch hat sich Fribourg auch an der eigenen Nase zu nehmen. Drei der vier Gegentreffer erhalten die Saanestädter in Unterzahl. Und selber kann Gottéron aus einer 5-gegen-3-Überzahl keinen Profit daraus schlagen.
Fazzini mit der Chance zu seinem ganz persönlichen Hattrick. Sein Handgelenkschuss aus gut drei Metern wird von Saikkonen aber abgewehrt.
Ryan Wilson zieht freistehend von der blauen Linie ab, doch der Schuss des Amerikaners zischt hauchdünn am linken Pfosten von Saikkonen vorbei.
Die letzten zwei Minuten im Startdrittel laufen und Fribourg versucht verzweifelt, mindestens noch einen ersten Treffer erzielen zu können vor der ersten Sirene.
Lugano übersteht die doppelte Unterzahl und ist wieder komplett.
Autsch, das kann schon mal wehtun. Rathgeb schiesst aus kürzester Distanz per Handgelenkschuss voll auf den Helm von Merzlikins. Was für eine Parade, kann man auch sagen. Die erste Strafe gegen Lugano ist gleich vorbei.
Noch eine kleine Strafe. Stockschlag geahndet gegen Julian Walker. Er will es zwar nicht wahrhaben, doch Fribourg wird sich gleich für mehr als eine Minute mit fünf gegen drei Spielern versuchen können.
Es geht hier munter weiter. Nun muss ein Luganesi wieder einmal in die Kühlbox. Furrer sitzt für zwei Minuten auf der Strafbank.
Was zum Teufel geht hier denn ab?! Wieder liegt die Scheibe im Tor, wieder in jenem von Saikkonen. Gregory Hofmann trifft zum 4:0. Saikkonen wird im Slot die Sicht genommen, der Keeper hat keine Abwehrchance.
Greg Mauldin entwischt zusammen mit einem Mitspieler und kommt zu einer 2-gegen-1-Situation. Mauldin entscheidet sich, selbst in den Abschluss zu gehen und scheitert nur am Pfosten, Merzlikins wäre geschlagen gewesen.
Jetzt fliegen hier so richtig die Fetzen. Nach einem Schuss von Vauclair gehen gleich zwei Luganesi voll auf den Abpraller und stossen mit grossem Tempo gegen Goalie Saikkonen. Sebastian Schilt will seinen Goalie natürlich schützen und tut dies, indem er Sannitz zum Faustkampf herausfordert. Die beiden liefern sich ein derart «handschuhloses» Gefäuste, dass beide anschliessend eine Spieldauer plus Disziplinarstrafe kriegen.
Wieder Tor für Lugano! Fazzini kann sich als Doppeltorschütze feiern lassen. Der junge Tessiner kurvt fuchtelt fleissig hinter dem Kasten der Freiburger, stochert dann und stochert weiter, bis die Scheibe im Tor hinter Saikkonen ist. Freiburger Abwehr? Fehlanzeige.
Nächste Chance für Lugano. Wieder kommt der Schuss von der blauen Linie und im Slot steht schon wieder Gardner, der abzulenken versucht. Es wird zwar wieder heiss, doch Saikkonen geht diesmal als Sieger hervor. Lugano weiterhin im Powerplay, weil nach dem Gardner-Treffer nur die erste von zwei Strafen zu Ende ging.
Tor für Lugano in Überzahl. Ryan Gardner fälscht einen Schuss von Hofmann im Slot ab.
Der erste Powerplay-Block um Linus Klasen macht mächtig Dampf, doch Fribourg-Goalie Saikkonen pariert alle Versuche der Luganesi. Die erste von vier Überzahl-Minuten verstreicht somit ungenutzt.
Der Stock von Sebastian Schilt trifft das Gesicht von Alessio Bertaggia. Klare Sache, Schilt muss raus. Und nicht nur das. Weil Bertaggia blutet, kassiert der Freiburger nochmals zwei Minuten obendrauf. Vier Minuten Überzahl also für Lugano.
Tor für Lugano. Fazzini bringt seine Farben in Führung! Der Nachwuchsspieler des HCL versuchts im Eins-gegen-Eins mit der Brechstange. Dies funktioniert zwar nicht ganz, doch die Scheibe prallt aus Sicht der Freiburger unglücklich an den Schlittschuh eines Verteidigers. Lugano-Verteidiger Chiesa erfasst die Situation als Erster und spielt Fazzini an, der nur noch einschieben muss.
Die Gäste haben Vorteile in den ersten knapp fünf Minuten. Doch es ist Lugano, das durch Gregory Hofmann zur bisher besten Chance kommt. Im Slot kann Hofmann einen Querpass seines Linienpartners nicht wunschgemäss annehmen und so verpufft die Möglichkeit.
Immerhin schafft es Lugano, das erste Unterzahlspiel schadlos zu überstehen. Fazzini ist zurück.
Die Luganesi können kaum mal befreien und so Luft holen. Nur Merzlikins ist in diesen Anfangssekunden auf der Hut.
Die Gäste aus Freiburg können sich sogleich im Drittel der Bianconeri festsetzen und kommen auch zu Abschlüssen. Merzlikins kann sie aber bisher alle abwehren.
Man kann auch besser in ein solch eminent wichtiges Spiel steigen. Zu viele Spieler auf dem Eis bei den Tessinern und schon kann Fribourg ein erstes Mal in Überzahl spielen.
Noch vor dem ersten Bully kommt's bereits zur ersten Rauferei. Die Gemüter beruhigen sich aber schnell wieder.
Schiedsrichter Wiegand gibt die Scheibe frei. Das Spiel läuft.
Seit vier Spielen wartet Lugano auf einen Sieg. Allerspätestens nach dem peinlichen 3:8 (nach 3:0) gegen Kloten und dem 0:5 gegen Bern ist Trainer Doug Shedden schwer angezählt. Die Tessiner sind unter den Strich gerutscht und es droht auch von unten weiteres Ungemach. Mit einem Sieg der Fribourger würden die Drachen Lugano nach Verlustpunkten überholen. Wir tickern ab 19.45 Uhr live!
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