Blick in einen Gewichtheber-Trainingsstützpunkt in Osteuropa.Bild: KEYSTONE
Kann man diesen Sport noch ernst nehmen? Wohl nirgendwo sonst fliegen in grosser Zahl Dopingsünder auf wie im Gewichtheben. Medaillen wechseln so noch Jahre später ihre Besitzer.
15.09.2016, 11:3715.09.2016, 11:43
Olympia in London, 2012. Der kasachische Gewichtheber Ilja Iljin holt in der Klasse bis 94 Kilogramm die Goldmedaille. Standesgemäss mit Weltrekord. Doch später fliegt er in einer Kontrolle als Dopingsünder auf.
Der Titel ist futsch und auch die nachfolgenden Athleten bleiben in Kontrollen hängen: Der zweitplatzierte Russe, der drittplatzierte Moldawier, der viertplatzierte Russe, der sechstklassierte Aserbaidschaner, der siebtplatzierte Kasache. Als bislang letzten erwischt es bei einem Nachtest den Bronzemedaillen-Gewinner von London, Anatoli Ciricu aus Moldawien.
Ertappter Dopingsünder: Anatoli Ciricu.Bild: ZURAB KURTSIKIDZE/EPA/KEYSTONE
Medaille für Dopingsünder?
Deshalb erhält aller Voraussicht nach der ursprünglich neuntplatzierte Tomasz Zielinski Bronze. Der Clou: Auch der Pole ist alles andere als ein Saubermann. Wie sein Bruder Adrian war er wegen Dopings an den Olympischen Spielen in Rio nicht startberechtigt.
Tomasz Zielinski rückt von Rang 9 auf Rang 3 vor.Bild: LARRY W. SMITH/EPA/KEYSTONE
Insgesamt wurden nun bei Nachkontrollen der Dopingproben von Peking 2008 und London 2012 schon 47 Gewichtheber erwischt, die unerlaubte Substanzen zu sich nahmen. (ram)
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