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Dominique Aegerter

Markenwechsel, MotoGP-Gerüchte und ein Konstrukteur gibt Fehler zu 

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Bild: David Goldman/freshfocus
Aufregung um Dominique Aegerter

Markenwechsel, MotoGP-Gerüchte und ein Konstrukteur gibt Fehler zu 

Töffhersteller Eskil Suter räumt erstmals Fehler ein. Möglicherweise zu spät. Dominique Aegerter steht vor einem Markenwechsel für nächste Saison.
02.06.2014, 23:1403.06.2014, 09:57
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Könnte Dominique Aegerter auf einer Kalex Moto2-Weltmeister werden? Verschenkt er Siege und Titel, weil er seit 2010 eine Suter fährt? Sein Manager Dr. Robert Siegrist spricht nach dem GP von Italien Klartext: «Ja, das sehe ich inzwischen so. Deshalb wird Dominique nächste Saison eine Kalex fahren oder in die MotoGP-Klasse aufsteigen. Aber ganz sicher wird er nicht mehr auf einer Suter die Moto2-WM besteigen.»

Hoppla. So würde Eskil Suter seinen besten Piloten verlieren (5. beim GP von Italien in Mugello, 4. in der WM). Robert Siegrist sagt auch sichtlich verärgert, der Markenwechsel von Suter zu Kalex hätte eigentlich schon im letzten Winter stattfinden sollen. «Aber Teammanager Fred Corminboeuf hat alles verschlafen.» Deshalb nehme er jetzt die Sache selber in die Hand und werde Gespräche mit den Kalex-Verantwortlichen aufnehmen. 

Aegerter will wieder feiern können.
Aegerter will wieder feiern können.Bild: Miguel Angel Morenatti/AP/KEYSTONE

Suter unter Druck

Eskil Suter ist die Situation inzwischen nicht mehr ganz geheuer. Vor dem Rennen in Mugello hatte er noch selbstsicher erklärt, es sei nicht sein Problem, wenn die Teams nicht dazu in der Lage seien, die Maschine abzustimmen (watson berichtete). Doch im Rennen hatte Dominique Aegerter als bester Suter-Pilot gegen die Kalex-Fahrer erneut keine Chance auf den Sieg (5.) und sechs der ersten sieben Plätze gingen an Kalex. 

Eskil Suter.
Eskil Suter.Bild: KEYSTONE

Nach dieser schweren Niederlage seiner Kunden räumt Eskil Suter kleinlaut ein: «Nach Auswertung der Daten müssen wir nun zugeben, dass ein Pilot unter gleichen Voraussetzungen auf einer Suter gegenüber einer Kalex pro Runde zwei Zehntelsekunden verliert. So ist ein Sieg nicht möglich.» Zwei Zehntel bedeuten gemessen an der Ewigkeit nichts. Aber bei der Ausgeglichenheit der Moto2-WM sind zwei Zehntel eine gefühlte Ewigkeit. 

Als ehemaliger Rennfahrer weiss Eskil Suter: «Es darf nicht sein, dass unsere Fahrer auf einmal das Gefühl haben, wegen der Maschine chancenlos zu sein. Das wäre fatal. Wir müssen so schnell wie möglich unsere Maschine verbessern. Ich hoffe immer noch, dass mir durch entsprechende Einstellungen eine Verbesserung gelingt.» Wenn nicht, muss wohl auf dem Reissbrett ein neuer Töff gezeichnet werden. 

Das Problem mit der Weiterentwicklung

Kalex und Suter haben die gleichen Motoren (Honda) und die gleichen Reifen. Der Unterschied ist die Konstruktion des Fahrwerkes und damit das Gesamtkonzept einer Höllenmaschine, die aus über 400 Einzelteilen gebaut wird. 

Eskil Suters Problem beim Versuch, wieder konkurrenzfähig zu werden: Für Testfahrten fällt Tom Lüthi nach dem Sturz in Mugello vorerst aus (rechter Ringfinger gebrochen). So können seine Techniker bei den Tests nur noch auf einen Spitzenfahrer zurückgreifen: Auf Dominique Aegerter. 

Tom Lüthi fällt nach seinem Sturz für Test aus.
Tom Lüthi fällt nach seinem Sturz für Test aus.Bild: Lukasz Swiderek/freshfocus

Ein Aufstieg von Dominique Aegerter in die Königsklasse MotoGP ist inzwischen im Fahrerlager auch ein Thema. Allerdings sind diese Pläne wenig realistisch. Weil es nicht möglich ist, an erstklassiges Material heranzukommen. Und Sinn würde ein Aufstieg nur mit erstklassigem Material machen. Aber MotoGP-Gerüchte schaden einem Fahrer nie. Die gehören sozusagen zur PR-Arbeit der Manager. 

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