Ja. Im letzten Turnier seiner Karriere zeigte sich der 16-fache Weltmeister in der 1. Runde gegen Chris Dobey (3:1) noch nicht unwiderstehlich. Schon im zweiten Spiel (4:0 gegen Justin Pipe) gelang es «The Power» jedoch, sich zu steigern. Nun wartet im Achtelfinal (morgen Abend) überraschend Keegan Brown. Der Engländer hatte zum Auftakt «The Machine» James Wade eliminiert und sich dann gegen Zoran Lerchbacher aus Österreich durchgesetzt.
Es ist bislang durchaus ein Turnier der Überraschungen. Nur noch zwölf von 32 gesetzten Spielern sind dabei. Aus den Top Ten der Setzliste hat es ein Trio erwischt:
Die grösste Überraschung gelang zweifelsohne Kevin Münch: Der Deutsche knackte den «Jackpot», warf mit Adrian Lewis einen zweifachen Weltmeister und die Nummer 7 der Setzliste raus. Münch spielt sein Zweitrunden-Match heute Nachmittag gegen den Spanier Toni Alcinas – mit Sicherheit keine unlösbare Aufgabe.
Der Nordire trat als Shootingstar zur WM an – doch nach zwei Auftritten war das Turnier für die Nummer 4 schon zu Ende. Der «Highlander» John Henderson stoppte Gurney, siegte mit 4:2.
Routinier Vincent van der Voort ist im «Ally Pally» extrem on fire, der ungesetzte Holländer konnte schon zwei Gesetzte schlagen. Erst setzte er sich 3:0 gegen Dave Chisnall (Nr. 9) durch, dann 4:0 gegen Steve Beaton (25).
Gewohnt stark. Michael van Gerwen, Weltnummer 1 und Titelverteidiger in London, zeigte, dass der Weg zum Triumph auch in diesem Jahr nur über ihn führt. Bei seinen beiden Siegen in den Startrunden brachte es der Niederländer auf Averages von 106,17 und 107,48 – kein anderer Spieler kam auch nur annähernd an die Werte von «Mighty Mike» heran. In der zweiten Runde gelang MvG gar ein sogenannter «White Wash» gegen James Wilson. Bei seinem 4:0-Sätze-Sieg gewann der Holländer alle Legs: Schlussstand 12:0.
Heute und morgen stehen die letzten Partien der 2. Runde und die Achtelfinals an. Heute Abend wird der Alexandra Palace einen orangen Abend erleben:
Mittwoch, ab 13.30 Uhr:
Simon Whitlock (10) – Darren Webster (23)
Alan Norris (15) – James Richardson
Kevin Münch – Toni Alcinas
Mittwoch, ab 20 Uhr:
Peter Wright (2) – Jamie Lewis
Vincent van der Voort – Raymond van Barneveld (9)
Michael van Gerwen (1) – Gerwyn Price (16)
Donnerstag, ab 13.30 Uhr:
Münch/Alcinas – Whitlock/Webster
Mensur Suljovic (5) – Dimitri Van den Bergh
John Henderson (29) – Rob Cross (20)
Donnerstag, ab 20 Uhr:
Wright/Lewis – Norris/Richardson
Phil Taylor (6) – Keegan Brown
Gary Anderson (3) – Steve West
Gerade an dieser WM wurde uns wieder einmal vorgeführt, dass es im Darts-Sport schnell zu einer Überraschung kommen kann. Dennoch können wir uns die schöne Spielerei nicht verkneifen, die möglichen Viertelfinals am 29. Dezember anzuschauen:
Michael van Gerwen – Raymond van Barneveld. Wow! Das Beste, was Oranje zu bieten hat.
Mensur Suljovic – Rob Cross. Dem Österreicher Suljovic winkt der erstmalige Einzug in die Halbfinals.
Peter Wright – Simon Whitlock. Die grossen Paradiesvögel der Tour, Schillerfalter alle beide.
Phil Taylor – Gary Anderson. Zwei Champions unter sich. Taylor kann noch einmal ein ganz grosses Ding durchziehen – oder die Profikarriere wenigstens von einem dafür würdigen Gegner beenden lassen.
Am 30. Dezember (ab 20.30 Uhr) finden die Halbfinals statt, gespielt werden sie auf sechs Gewinnsätze.
An Silvester können sich die Finalisten nochmals erholen, bevor es am 1. Januar ernst gilt. Um 21 Uhr beginnt der Kampf um die Krone und das Preisgeld von umgerechnet 530'000 Franken. Weltmeister wird, wer zuerst sieben Sätze gewonnen hat.
Der deutsche Sender Sport1 überträgt seit Jahren aus dem «Ally Pally», das Kommentatoren-Duo Elmar Paulke und Tomas «Shorty» Seyler hat längst Kult-Status.
Erstmals überträgt auch ein Schweizer Sender die Darts-WM direkt. TV24 zeigt ab den Viertelfinals am 29. Dezember alle Partien live. Gabriel Oldham kommentiert gemeinsam mit dem Experten Philip Brzezinski.