Erstmals seit 2008 heisst der Weltfussballer nicht Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo. Bei der FIFA-Gala in London wurde der Kroate Luka Modric zum besten Fussballer des Jahres 2018 ausgezeichnet. Die Captains, Trainer und ein Journalist jedes FIFA-Mitgliedslandes wählten den Spielmacher von Real Madrid mit deutlichem Abstand.
Congratulations, Luka Modric 👑
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Für die grösste Aufregung sorgte aber nicht Modric, sondern mal wieder Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. Denn die jeweils fünffachen Weltfussballer erschienen beide nicht zur Gala in der Royal Festival Hall, obwohl sie beide in der FIFA-Elf des Jahres standen und Ronaldo gar für die Wahl zum Weltfussballer nominiert war.
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Aufgrund des vollen Terminplans sei es «unmöglich», dass auch nur irgendjemand von Juventus Turin an der Gala teilnehme, hiess es beim italienischen Rekordmeister. Warum Ronaldos Absage trotz des seit langem feststehenden Juve-Terminkalenders so kurzfristig erfolgte? Kein Schelm, wer denkt, dass Ronaldo bereits über seine Nicht-Wahl informiert war … Anders als sein Dauerrivale hatte sich Messi zunächst angekündigt, war dann aber «aus familiären Gründen» ebenfalls nicht in London erschienen.
Für Fabio Capello eine Frechheit sondergleichen: «Dass sie nicht vor Ort waren, ist eine Respektlosigkeit gegenüber den Spielern, der FIFA und der Fussballwelt», so der ehemalige Juve- und Real-Trainer. «Es kann sein, dass sie viele Titel gewinnen und es ihnen nicht gefällt, wenn sie verlieren. Aber im Leben muss man sich sowohl im Sieg als auch in der Niederlage korrekt verhalten.»
Sergio Ramos reagierte nicht ganz so heftig wie Capello. Doch auch dem Real-Captain passte das Fehlen von Ronaldo und Messi nicht in den Kram: «Alle Preisträger sollten hier sein. Aber dass sie nicht gekommen sind, ist ihr Problem.»
Triumphator Modric hatte dagegen kein Problem damit, dass sein ehemaliger Teamkollege bei seinem grössten Moment nicht zugegen war: «Cristiano ist mein Freund. Mich hat seine Abwesenheit nicht gestört», so Modric. «Ich habe gewonnen, aber sowohl Cristiano als auch Mohamed sind grosse Fussballer.» Solche Grösse würde auch den beiden fünffachen Weltfussballern guttun.
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Modrics Verbandsboss Davor Suker war dagegen gleicher Meinung wie Capello: «Wenn man verliert, muss man Haltung zeigen.» Und Milans Verteidiger-Legende Paolo Maldini meinte: «Eine wichtige Auszeichnung, egal, ob man gewinnt oder verliert.»
Auch die Organisatoren waren nicht sehr angetan vom Fehlen von Messi und Ronaldo. «Die beiden entwürdigen den Fussball und merken das nicht einmal. Der Geschädigte ist erstens der Fussball und dann die beiden selbst», soll ein ranghohes FIFA-Mitglied gegenüber der «Marca» gesagt haben. (pre)
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