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Cristiano Ronaldo

Der Frust über die eigene Torflaute nimmt groteske Züge an – Cristiano Ronaldo verwirft die Hände, statt mit den Teamkollegen zu jubeln

Das Objekt der Begierde: Nur zu gerne würde Cristiano Ronaldo die Pichichi-Trophäe auch in diesem Jahr wieder gewinnen.
Das Objekt der Begierde: Nur zu gerne würde Cristiano Ronaldo die Pichichi-Trophäe auch in diesem Jahr wieder gewinnen.Bild: G3online

Der Frust über die eigene Torflaute nimmt groteske Züge an – Cristiano Ronaldo verwirft die Hände, statt mit den Teamkollegen zu jubeln

Fussball ist ja eigentlich ein Mannschaftssport. Doch offenbar nicht für alle: Cristiano Ronaldo versteift sich so sehr auf seinen Zweikampf mit Lionel Messi, dass er sich nicht einmal mehr über Tore seiner Teamkollegen freuen kann.
16.03.2015, 12:1316.03.2015, 16:21
Philipp Reich
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Wenn es wirklich noch einen Beweis gebraucht hat, wie wichtig Cristiano Ronaldo der Titel des spanischen Torschützenkönigs ist: Hier ist er.

Real Madrid spielt im Estadio Santiago Bernabéu gegen Levante (2:0), wir schreiben die 18. Minute. Ronaldo setzt nach einer Benzema-Flanke zum Fallrückzieher an. Obwohl er den Ball nicht wunschgemäss trifft, scheint dieser auf dem Weg zum sicheren 1:0 zu sein. Doch Levante-Verteidiger Ramis köpft den Ball noch von der Linie.

Dass Gareth Bale nur wenige Sekunden später doch noch zur Real-Führung einnetzt, löst bei CR7 keine Freude aus. Statt mit den Teamkollegen zu feiern, verwirft er verärgert die Hände – zu gross ist der Unmut über den «gestohlenen» Treffer.  

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Das 1:0 für Real durch Gareth Bale aus anderer Perspektive.gif: Gfycat
Geht ja: Nach Gareth Bales 2:0 jubelt Vorbereiter Ronaldo dann doch noch mit.
Geht ja: Nach Gareth Bales 2:0 jubelt Vorbereiter Ronaldo dann doch noch mit.Bild: ANDREA COMAS/REUTERS
Oder doch nicht? Ronaldo lässt sich nach Bales 2:0 feiern, als wäre es sein Tor gewesen.video: youtube/RockStar Deportes

Es ist aber auch verzwickt. Eigentlich hatte Ronaldo die Pichichi-Trophäe – den Pokal für den spanischen Torschützenkönig – ja schon so gut wie in der Tasche. Nach dem 18. Spieltag hatte der Portugiese bereits 28 Tore auf dem Konto, während Lionel Messi noch bei 16 Saisontreffern herumdümpelte.

Nur noch zwei Tore in den letzten neun Spielen

Doch seither stockt in der Liga der Motor, in den letzten neun Spielen hat Ronaldo nur noch zweimal getroffen. Ganz anders die Formkurve bei Dauerrivale Messi: Barças Floh trifft im neuen Kalenderjahr beinahe nach Belieben. 16 Treffer hat der Argentinier seit dem Beginn von Ronaldos Baisse erzielt.

Dank dem Doppelpack beim 2:0-Sieg gegen Eibar am Wochenende liegt Messi in der Torschützenliste zum ersten Mal seit dem 2. Spieltag wieder vor Ronaldo. 32 zu 30 Treffer lautet der aktuelle Zwischenstand.

Das Pichichi-Rennen zwischen Ronaldo und Messi

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Wie jeweils bei der Wahl zum Weltfussballer (4:3 für Messi) hiess es in den letzten Jahren auch beim Pichichi-Rennen jeweils stets: Ronaldo gegen Messi. Mit drei Titeln (2010,2012,2013) liegt der Barça-Wirbelwind auch hier knapp vor dem Real-Goalgetter (2011, 2014). 

Am kommenden Sonntag (21 Uhr) hat Ronaldo die Chance, wieder Boden auf Messi gut zu machen. Im Camp Nou kommt es zum 262. «Clásico» zwischen Barça und Real. Dabei geht es aber nicht nur um das Duell zwischen den beiden besten Fussballern der Welt, sondern vor allem um die Tabellenführung in der Primera Division. Fussball ist ja schliesslich ein Mannschaftssport.

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