Diego Costa kämpfte mit den Tränen, als er im spanischen Saisonfinal gegen Barcelona ausgewechselt wurde. Der Stürmer von Atlético Madrid musste wegen eines Muskelfaserrisses im rechten Oberschenkel das Feld bereits in der 15. Minute verlassen und zusehen, wie seine Mannschaftskollegen am letzten Wochenende den ersten Meistertitel seit 1996 holten.
Die feuchten Augen vor wenigen Tagen hatten jedoch nicht nur mit der Auswechslung zu tun. Der Neo-Spanier wusste: der Champions-League-Final gegen Stadtrivale Real Madrid nur zehn Tage später war in Gefahr. Atlético-Trainer Diego Simeone wagt bis heute noch keine Prognose, ob sein Sturmjuwel auflaufen kann. Der Spieler selbst sagte, dass die Ärzte über seinen Einsatz entscheiden werden.
Costa und sein Klub wollen nichts unversucht lassen. So soll der 25-Jährige vorgestern laut der spanischen Zeitung « nach Belgrad in Serbien gereist sein, wo Marijana Kovacevic lebt. Die sogenannte «Wunderheilerin» soll mit ihren speziellen Heilungsmethoden Costa wieder auf Vordermann bringen. Dafür vertraut die Serbin auf natürliche Substanzen, so zum Beispiel auf Basis einer Pferdeplazenta, und verteilt minimale Stromstösse in den Oberschenkel. «Garantiert dopingfrei», wie Kovacevic versichert. Marca »
Costa ist nicht der erste Patient der «doctora milagro», wie sie in Spanien genannt wird. Schon zahlreiche Fussballstars besuchten die Hauptstadt Serbiens, um sich von der Wunderheilerin fit massieren zu lassen. Darunter unter anderem der Holländer Robin van Persie, der Engländer Frank Lampard sowie der Kroate Ivica Olic. Ob die Behandlung bei Diego Costa anspricht wird sich bald zeigen, Kovacevic verspricht eine Heilung innerhalb eines Zeitraumes von 24 Stunden bis sieben Tage. Bei den anderen Stars war Frau Kovacevic erfolgreich.
Während die Fans von Atlético auf einen Einsatz ihres Lieblings hoffen, wäre Spanien nicht nur traurig über eine Absage. Durch eine Teilnahme am Final der Königsklasse riskiert Diego Costa nämlich eine Fortsetzung seiner Verletzungsgeschichte. Bereits für das entscheidende Spiel der spanischen Meisterschaft war fraglich, ob Simeone den Spanier auflaufen lassen wird. Doch hiess es damals: «Costa ist fit!» Es sollte anders kommen und die Muskelbeschwerden, weswegen er vor dem Spiel pausieren musste, endeten in einer schwerwiegenderen Verletzung.
Diese nochmals durch einen Einsatz am Samstag strapazieren und die WM-Teilnahme gefährden? Die Entscheidung wird Diego Costa bestimmt nicht leicht fallen. Weder im Champions-League-Final noch an einer Weltmeisterschaft war der zukünftige Chelsea-Akteur jemals mit von der Partie.