Giorgio Contini hat aus dem FC Vaduz eine Mannschaft mit Super-League-Format gemacht. Die Mischung aus Routiniers wie Philippe Muntwiler, Peter Jehle oder Franz Burgmeier und jüngeren Spielern stimmt. Die Überlegenheit der Liechtensteiner ist auch eine Folge der Inkonstanz der Schweizer Gegner in der Challenge League.
Der FC Wil kommt Vaduz momentan am nächsten: ein Verein, der keine Ambitionen auf einen Aufstieg hat und stets im Umbruch ist, weil er ein exzellenter Ausbildungsklub ist. Während Aufsteiger Schaffhausen mit Rang 3 zufrieden sein darf, enttäuschen die «grossen» Servette, Lugano und der ewige Challenge-Ligist Winterthur. So scheint der Weg frei zu sein für die Rückkehr von Vaduz in die Super League, in der der Klub schon 2008/09 für eine Saison spielte.
Der 1. FC Köln hat gestern einen weiteren Schritt in Richtung Bundesliga gemacht. Nach dem 2:0 gegen Karlsruhe beträgt der Vorsprung des Leaders auf den Barrageplatz 6 Punkte, schon 10 Punkte gross ist die Lücke zu Rang 4.
Der dreifache Meister und vierfache Pokalsieger ist seit Jahren ein Liftklub. In der Medienmetropole Köln ist rund um den FC tagein tagaus Karneval, daran ändert auch der mittlerweile fünfte Aufenthalt in der 2. Liga seit 1998 nichts. Die Fans sind «Kölle» sowieso treu: Auch im Unterhaus hat der Klub mehr als 42'000 Zuschauer pro Spiel.
Hoffnungen dürfen sich auch noch die Traditionsklubs 1. FC Kaiserslautern, FC St. Pauli und Karlsruher SC machen.
Im Mutterland des Fussballs ist fast jeder Verein ein Traditionsklub – auch Zweitliga-Leader Leicester City stellt keine Ausnahme dar. Weltmeistergoalie Gordon Banks spielte für Leicester, der genauso legendäre Keeper Peter Shilton bestritt die ersten 286 seiner mehr als 1000 Profispiele für City. Heute setzt der Sohn eines anderen Weltklassetorhüters diese Tradition fort: Kaspar Schmeichel, dessen Vater Peter eine Legende von Manchester United ist. Der Däne schoss unlängst sogar ein Tor.
Dank dem Aufstiegsmodus, der Playoffs für die Teams auf den Rängen 3 bis 6 vorsieht, können auch zwei einstige Europacup-Sieger auf eine Rückkehr in die Premier League hoffen: Nottingham Forest (Meistercup-Sieger 1979 und 1980) und Ipswich Town (UEFA-Cup-Sieger 1981).
Die rosaroten Trikots von Palermo kehren zurück in die Serie A. Zwar sind noch elf Runden ausstehend, aber die Sizilianer dürften sich den direkten Wiederaufstieg nicht nehmen lassen, zu gross ist das Polster auf die Playoff-Plätze. Vier Schweizer Doppelbürger stehen im Kader Palermos: Fabio Daprela, Michel Morganella, Alen Stevanovic und Cephas Malele.
Der Modus in der Serie B ist auf diese Saison hin neu kreiert worden und von einer Komplexität, die beispiellos ist. Die ersten zwei Teams steigen direkt auf, der Drittplatzierte ebenfalls, sofern er 9 Punkte oder mehr Vorsprung auf den Vierten hat. Falls nicht, wird es kompliziert. Dann finden Playoffs statt, an denen zwischen zwei und sechs Mannschaften teilnehmen. Dabei ist, wer maximal 14 Punkte Rückstand auf Rang 3 hat.
Während Betis Sevilla wohl die Primera Division verlassen muss, steht mit Deportivo La Coruña ein anderer Klub, der eigentlich immer zu den Grossen gehörte, vor der Rückkehr. Es wäre der zweite Wiederaufstieg des einst als «Superdepor» bekannten Klubs innerhalb von drei Jahren: Abstieg 2011, Aufstieg 2012, Abstieg 2013 – Aufstieg 2014? Mit dem 34-jährigen Carlos Marchena organisiert ein Welt- und Europameister die Abwehr.
Die Blütezeit von La Coruña ist noch gar nicht lange her. Zwischen 1995 und 2004 wurde der Verein Meister (2000), Cupsieger (1995 und 2002), kam in den Halbfinal des Cupsieger-Cups (1996) und in den Halbfinal der Champions League (2004).
Im Sommer 2012 war der FC Metz am Boden: erstmals in der Vereinsgeschichte stieg der Klub aus Lothringen in die dritte Liga ab. Seither läuft es aber wieder rund für den Klub, der wie Servette Genf für seine granatroten Trikots bekannt ist. Nach dem direkten Wiederaufstieg in die Ligue 2 im Jahr 2013 steht der Durchmarsch in die höchste Liga bevor.
Mitaufsteigen könnte der RC Lens. Die Nordfranzosen und Metz verbindet die Saison 1997/98. Damals wurde Lens zum einzigen Mal in seiner Geschichte französischer Meister, weil die Rot-Gelben die bessere Tordifferenz als Verfolger Metz hatte.