In den Achtelfinals haben Manchester United und Borussia Dortmund auf dem Papier leichtes Spiel. Olympiakos Piräus, der Gegner der Engländer, gilt als nominell am schwächsten besetztes Team in der K.o.-Phase, und Zenit St. Petersburg, der Kontrahent von Dortmund, hat es im Herbst als erstes Team überhaupt geschafft, mit nur sechs Punkten (und einer Tordifferenz von minus vier) die Gruppenphase zu überstehen.
In Dortmund gehen sie mit der Favoritenrolle ziemlich selbstbewusst um. Auch das schmähliche 0:3 am Wochenende gegen den taumelnden Hamburger SV änderte nichts am Selbstverständnis des letztjährigen Finalisten.
Bestes Beispiel: An der Pressekonferenz in St. Petersburg hat sich BVB-Trainer Jürgen Klopp in (rhetorischer) Hochform präsentiert. Der Dolmetscher unterbrach Klopp mehrmals und hatte offensichtlich noch nie etwas über die Champions League gehört. Zum Schluss sagte er süffisant: «Wir sind hier besser vorbereitet als der Dolmetscher. Was aber auch nicht schwer ist.»
Seine Spieler beklagen sich auch nicht über ihre noch immer angespannte personelle Situation. «Wir können mit breiter Brust in den Achtelfinal gehen», sagte Mittelfeldspieler Nuri Sahin, Teamkollege Manuel Friedrich ist sich sicher: «Wir lassen uns von diesem 0:3 nicht runterziehen.»
Lewandowski vor #zenitbvb: "Wir wollen zumindest ein Auswärtstor!" http://t.co/c9jd9fCZHo! pic.twitter.com/tDb6vLQeSW
— Borussia Dortmund (@BVB) 24. Februar 2014
Was Dortmund sicher entgegenkommt, ist die Tatsache, dass Zenit St. Petersburg seit dem letzten Champions-League-Gruppenspiel, einem 1:4 gegen Austria Wien am 11. Dezember, kein Pflichtspiel mehr absolviert hat.
Dass die lange Winterpause den Russen zum Nachteil gereicht, ist statistisch belegt: Seit Einführung der Champions League (1992/93) verloren russische Teams im Frühjahr 16 von 28 Spielen. Nur einmal schaffte es ein Team in die Viertelfinals: 2010 der ZSKA Moskau.
Champions League time!! Let's go to Greece pic.twitter.com/nqwCoeU2jm
— David De Gea (@D_DeGea) 24. Februar 2014
Manchester United droht erstmals seit 1995/96, die Teilnahme an der Königsklasse zu verpassen. Derzeit beträgt der Rückstand auf Platz 4 in der Premier League elf Punkte.
Trotz dieser Baisse ist auch für Manchester der Titelgewinn das erklärte Ziel. So sagte es auf jeden Fall ihr Stürmer-Millionär Wayne Rooney bei der Pressekonferenz. «Das Gefühl, wenn du die Trophäe gewinnst, ist unglaublich. Es gibt nichts, was dich stoppen könnte zu gewinnen.»
Der schnellste Weg in die Champions League 2014/15 führt wohl über den Titelgewinn. Gegen Olympiakos Piräus zumindest dürfte Manchester United auf der Mission «Champions League 2014» noch nicht stolpern. (si/syl)