Es ist ein Pflichttermin für die «équipe tricolore» in Nizza. Ein Testspiel gegen Paraguay nur, wichtig aber im Sinne einer Standortbestimmung, keine zwei Wochen mehr vor Beginn der WM-Endrunde. Die Franzosen, die sich in der Fussballwelt wieder steigenden Kredits erfreuen, überzeugen, kommen aber nicht über ein 1:1-Remis hinaus.
Der Fokus der vor den TV-Geräten versammelten Grande Nation liegt denn auch auch eher auf der Ersatzbank. Unter anderem flätzen dort Karim Benzema und Frank Ribéry, normalerweise Leistungs- und Hoffnungsträger, derzeit eher Sorgenkinder.
Real-Sturmtank Benzema machen die Adduktoren zu schaffen, Ribéry plagt der Rücken. Und zwar so sehr, dass zuletzt darüber spekuliert worden war, der Bayern-Kreativkopf müsse auf die Fahrt nach Brasilien verzichten.
«Die Sorgenfalten den anderen», scheinen sich die beiden zu denken. Es sind erst acht Minuten gespielt, als Benzema in die linke Hosentasche greift und sich seines Smartphones bemächtigt, vergeblich auf unauffällig macht und auf das Display schielt.
Millionen Franzosen gucken dem Real-Kicker – um ihn ranken sich seit Wochen Gerüchte um einen angeblichen Wechsel zu Arsenal – beim Gucken zu. Und tratschen in den Stunden nach der Partie frohgemut in allen sozialen Medien darüber. Eher eine lässliche und lustige Sünde, denn unprofessionell, so überwiegend der Tenor.
Alle paar Minuten folgen immer wieder die obligaten Nahaufnahmen der französischen Offensivversicherung im Zweierpack. Und die zeigt sich vielfältig. Mal wird angeregt diskutiert.
Benzema: Pourquoi tu laisses pas ta montre dans les vestiaires ?
Ribery: Trop d'arabes dans l'équipe. pic.twitter.com/ihcAf7GZBO
— Bridget Bishop (@BeidgetVoyante) 1. Juni 2014
Mal gewitzelt, gelacht und verbrüdert. Gelöste Stimmung bei der Truppe von Trainer Didier Deschamps oder doch eher gute Miene zum bösen Spiel?