Die «Bild»-Zeitung hat mal wieder ganz genau hingeschaut und beim Bundesliga-Duell zwischen Bayern München und Borussia Mönchengladbach eine interessante Entdeckung gemacht: Bayern-Doc Volker Braun und seine Crew sitzen beim 1:0-Sieg auf der Bank und starren immer wieder auf einen offenstehenden Medizinkoffer. Im Deckel ist ein Tablet befestigt, auf dem die ganze Bank via SkyGo das Spiel per Livestream verfolgt – inklusive Zeitlupe aller strittiger Szenen.
Now this is interesting. Bayern Munich's coaches were watching the match vs. Gladbach on the bench on Sky, via an iPad. pic.twitter.com/Qr9i7xa4Pu
— Alex Chaffer ⚽️ (@AlexChaffer) 20. März 2017
Bei anderen Klubs sehen sich die Mediensprecher strittige Szenen im TV an und informieren gegebenenfalls während der Halbzeitpause oder unmittelbar nach dem Spiel den Trainer oder die Spieler. Verschaffen sich die Bayern also einen Vorteil? Zwei Fragen drängen sich auf:
Darauf gibt es keine eindeutige Antwort, gegen eine Regel verstossen die Bayern aber nicht. In den DFL-Statuten heisst es lediglich, dass Kontakt zwischen der Bank und TV-Bildern nicht erwünscht ist. Zwar dürfen klubinterne Medienvertreter die Übertragung anschauen, allerdings heisst es in den Regularien, dass die Live-Bilder «von den Mannschaftsbänken nicht einsehbar» sein sollen. Allerdings bezieht sich die DFL dabei nur auf die TV-Bilder.
Mit SkyGo machen sich die Bayern also eine rechtliche Grauzone zu Nutzen, denn es handelt sich hierbei um einen Livestream. Über Handy- oder iPad-Nutzung steht nichts in den Statuten – weil es die Möglichkeit, SkyGo zu schauen, noch nicht so lange gibt (seit April 2011).
Wie die Bild berichtet, helfen die Live-Bilder den Bayern-Ärzten, bei Verletzungssituationen besser und schneller reagieren zu können. Sofort und in mehreren Wiederholungen wird ersichtlich, was genau passiert ist.
Aber natürlich helfen die Slow-Motions den Bayern nicht nur bei Verletzungen ihrer Spieler, sondern auch bei strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen. Im Gegensatz zur gegnerischen weiss die Bayern-Bank, ob der Pfiff zu Recht oder zu Unrecht erfolgte. Dementsprechend intensiver kann protestiert werden.
Zwar hinken die Streams dem Live-Geschehen stets um ein paar Sekunden hinterher. Doch immerhin dürfen die Bayern dank WLAN im Stadion auf eine stabile Internet-Verbindung zählen.
Man rechne:
- 1 Tablet
- 1 SkyGo Abo
- 1 Internetanschluss
Das lässt sich locker mit den Eintrittspreisen von 2-3 Tickets bezahlen :-D
Das ganze gemotzte nervt doch jetzt schon genug!
Darum folgendes einführen:
1. Videobeweis z. B. kann jeder Coach 3x im Spiel den Videobeweis verlangen
2. Meckern wird mit Gelb bestraft und zwar im Minimum so konsequent wie im Rugby!
3. Sämtlicher Kontakt von aussen zur Bank wird verboten und mit harten Strafen sanktioniert.
4. Bei Tätlichkeiten und Verletzungen können Spieler auch im Nachhinein bestraft werden.
Somit sollten sie Spiele fairer werden, der Spielfluss wird grösser und die Spannung bleibt erhalten.