Geht es noch besser als letzte Saison? Roman Josi skorte beinahe einen Punkt pro Spiel, war Topskorer der Nashville Predators, spielte in der Defensive deutlich konstanter als auch schon und wurde dafür im Sommer zum besten Verteidiger der NHL gewählt.
Roman Josi is the strongest of the three candidates in my mind. Excellent numbers at both ends of the ice, strong special teams, elite production, all those transition microstats... Can't really go wrong. #Preds pic.twitter.com/ADODrdom9e
— JFresh (@JFreshHockey) July 20, 2020
Das zu übertreffen oder auch nur zu egalisieren, ist natürlich eine extrem schwierige Aufgabe. Einerseits sollte es nicht so sein, dass ein Verteidiger beinahe im Alleingang die Offensive einer Mannschaft ankurbeln muss. Andererseits ist Nashville ein Team auf dem Abstieg: Nach der Niederlage im Stanley-Cup-Final 2017 folgten das Out im Conference-Halbfinal 2018, das Out in der ersten Runde 2019. Und diesen Sommer verloren die Predators die Play-In-Runde, schafften also nicht einmal den Sprung in die offiziellen Playoffs.
Es hat in Nashville aber auch einige Veränderungen gegeben. Kyle Turris und Craig Smith sind nicht mehr da, dafür sind Erik Haula und Nick Cousins neu gekommen. Man darf gespannt sein, wie sich diese Veränderungen auswirken. Das Jahr wird auch aufgrund der neuen Divisionen speziell. Nashville spielt acht Mal gegen Detroit und Chicago, zwei der schwächsten Teams der Liga. Aber auch acht Mal gegen Stanley-Cup-Champion Tampa und Finalist Dallas. Man darf deshalb für Josi immer noch eine sehr starke Saison, wenn auch einen leichten Rückgang gegenüber dem letzten Jahr erwarten.
Need a reason to vote in Roman Josi to the @Discover Central Division squad?
— NHL (@NHL) January 9, 2021
We got you covered. #NHLAllDivision
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Ein schwacher Saisonstart und danach die Punkteexplosion. Kevin Fiala hat sich letztes Jahr in die Herzen der Minnesota-Fans gespielt. Gegen Ende der Saison war Fiala praktisch eine offensive One-Man-Show, die die Wild in Richtung Playoffs zog. Zwischenzeitlich war Fiala einer der besten Spieler der Liga. Am Ende unterlag Minnesota Vancouver in den Pre-Playoffs in vier Spielen (3 Tore und 1 Assist für Fiala).
It's important to remember that Kevin Fiala was hitting another level as last season was ending pic.twitter.com/nCP58qRmHU
— Dimitri Filipovic (@DimFilipovic) November 10, 2020
Es scheint, als wisse Fiala nun, wie er sein volles Potenzial ausspielen kann. Gegen den Ostschweizer ist es extrem schwierig, zu verteidigen. Er ist ein schneller Skater, trickreich an der Scheibe und sein Handgelenkschuss ist unglaublich gefährlich. Nun gilt es für den Flügel, die gute Form des letzten Jahres auch in die neue Saison mitzunehmen.
Es hilft sicherlich, dass Minnesota in der für diese Saison neu geformten West Division spielt. Dort gibt es zwar sehr starke Gegner wie Colorado, St.Louis und Vegas, aber auch weniger starke wie Anaheim, LA, San Jose oder Arizona. Es hat bei Minnesota aber auch einige Änderungen gegeben. Die Center-Routiniers Mikko Koivu und Eric Staal sind nicht mehr da. Dafür sollen Nick Bjugstad, Nick Bonino und etwas später als geplant aufgrund einer Verletzung auch Marco Rossi für die Musik in der Mitte sorgen.
Die letzte Saison war für Nico Hischier und die New Jersey Devils eine zum vergessen. Obwohl im Sommer eigentlich viele gute Moves gemacht wurden, verpassten sie die Playoffs am Ende deutlich. Und Hischier spielte seine bisher schlechteste NHL-Saison.
Nun ist die Situation wieder relativ ähnlich. Wieder haben sich die Devils auf dem Papier geschickt verstärkt. Doch dieses Mal rechnet kaum jemand damit, dass New Jersey den Sprung in die Playoffs schafft, denn die Konkurrenz in der East Division (Boston, Washington, Philadelphia, Pittsburgh, Rangers, Islanders und Buffalo) ist brutal.
Hype-man Nico. #NJDFaceOffFest | @enterprise pic.twitter.com/n0fnU1Hv7H
— New Jersey Devils (@NJDevils) January 11, 2021
Deshalb dürfte es auch für Hischier als Einzelspieler wieder eine schwierige Saison geben. Man darf aber erwarten, dass er sich gegenüber dem letzten Jahr wieder etwas steigert. Einerseits ist es seine vierte Saison in der NHL. In dieser vierten Saison machen viele Spieler statistisch gesehen einen Schritt nach vorne. Andererseits passte letztes Jahr Hischiers Spiel zu Saisonbeginn mit Taylor Hall überhaupt nicht. Erst als Hall zu Arizona getradet wurde, kam Hischier wieder besser in Fahrt.
Nachdem er in der Vorsaison 30 Tore und 36 Assists gesammelt hatte, war das letzte Jahr für Timo Meier mit 22 Toren und 27 Assists (Team-Topskorer) fast schon enttäuschend. Das gilt aber für die gesamte Mannschaft der San Jose Sharks, die zu keinem Zeitpunkt richtig den Tritt fand und in die Niederungen der Tabelle absank.
Dieses Jahr soll also Wiedergutmachung anstehen. Dafür brauchen die Sharks aber einen gesunden Erik Karlsson. Wenn der Schwede seine Form wiederfindet, profitiert davon auch der Sturm – also auch Meier. Zudem hatten Verletzungen von Captain Logan Couture und Tomas Hertl die Sharks und Meier letztes Jahr zusätzlich ausgebremst.
Dass man sich über 50 Punkte aus 70 Spielen schon fast beklagt, zeigt, wie gut Meier geworden ist. Der Herisauer ist ein Powerstürmer erster Güte und wird dank seiner Energie und seinem guten Schuss auch diese Saison seine Tore schiessen.
Nino Niederreiter wurde letzte Saison den Erwartungen nicht gerecht. Elf Tore sind für einen Spieler von seinem Kaliber zu wenig. Der Churer wurde im Lineup nach hinten durchgereicht und musste in den Playoffs gar einmal auf der Tribüne Platz nehmen.
Aber vermutlich kann man die Saison 2019/20 einfach als Totalausfall abstempeln. Noch nie in seiner Karriere hat Niederreiter so wenig und so ineffizient geschossen, noch nie hat er so viele Puckverluste gehabt und defensiv so schlecht ausgesehen. Man darf also hoffen, dass in dieser Saison der Trend wieder aufwärts zeigt.
Jetzt hat sich Dean Kukan endlich den Stammplatz in Columbus gesichert – oder nicht? Das Problem ist, dass wir genau den gleichen Gedanken schon die letzten zwei Jahre vor dem Saisonstart hatten und da durfte der Zürcher Verteidiger jeweils doch oft nur von der Tribüne zuschauen. So hat er noch nie in einer NHL-Saison mehr als 40 Spiele absolviert. Das dürfte sich aber dieses Jahr ändern – sofern er gesund bleibt.
Kukan gehörte Ende Saison und auch in den Pre-Playoffs gegen Toronto und der ersten Runde gegen Tampa Bay zum Stammpersonal. Der 27-Jährige war mitverantwortlich für die guten Defensivleistungen der Blue Jackets im Sommer. Kukans grösste Stärke ist es, den Puck kontrolliert aus der eigenen und in die gegnerische Zone zu tragen. Er ist keiner, der besonders viele Tore und Assists beisteuert, doch das muss er auch nicht. Dafür sind bei Columbus andere zuständig. Viel wichtiger dürfte Coach John Tortorella die defensive Zuverlässigkeit sein – und die bringt Kukan mit.
Letzte Saison war Jonas Siegenthaler eine der grossen Überraschungen. Der Zürcher verpasste bei den Washington Capitals praktisch kein Spiel. Der 23-Jährige konnte sich als absoluter Defensiv- und Unterzahlspezialist auszeichnen.
Dieses Jahr dürfte es für Siegenthaler allerdings schwieriger werden, regelmässig Eiszeit zu erhalten. Der Schweizer steht – wortwörtlich – im Schatten des 2,05-Meter-Mannes Zdeno Chara. Der Verteidiger-Routinier hat kürzlich einen Vertrag in der US-Hauptstadt unterschrieben und dürfte Siegenthaler den Platz auf der linken Seite des dritten Verteidigungspaars wegnehmen.
Pius Suter kommt, wie zuletzt Dominik Kubalik als amtierender National-League-MVP in die NHL. Der Tscheche erzielte daraufhin in seiner ersten NHL-Saison 30 Tore und war einer der drei besten Rookies von 2019/20. Das gleiche nun auch von Pius Suter zu erwarten wäre aber falsch. Der Zürcher spielt ein ganz anderes Spiel als Kubalik, der vor allem ein sehr guter Sniper ist.
Suters Spiel ist unauffälliger, aber kompletter. Er schleicht sich vors Tor und drückt dort den Puck über die Linie. Kommt zu Torchancen und findet seine Mitspieler dank seiner grossen Spielintelligenz. Gleichzeitig ist er aber auch in der eigenen Zone und in Unterzahl höchst verlässlich. Er bietet den Blackhawks also einiges.
Kubalik-Suter-Shaw line in a drill pic.twitter.com/XUnEANYKIm
— Scott Powers (@ByScottPowers) January 5, 2021
Das Pech der Blackhawks wird zudem etwas zum Glück Suters. Bei Chicago fallen mit Jonathan Toews (bis auf Weiteres) und Kirby Dach (mindestens vier Monate) die beiden besten Center aus. Das eröffnet dem 24-Jährigen Schweizer Möglichkeiten, bereits von Beginn der Saison eine grosse Rolle zu spielen.
Iso on Andrew Shaw includes a scrappy Pius Suter goal. #Blackhawks pic.twitter.com/O0HEhwQP25
— Charlie Roumeliotis (@CRoumeliotis) January 5, 2021
Auch Gaëtan Haas war letzte Saison eine mehrheitlich positive Überraschung. Der Romand musste zwischendurch zwar auch mal auf der Tribüne Platz nehmen, absolvierte aber doch die Mehrheit der Spiele. In der vierten Linie etablierte sich Haas insbesondere als Defensivspezialist. Seine Produktion war, auch durch seine limitierte Rolle bedingt, bescheiden.
Dave Tippett says James Neal has been skating and Gaetan Haas hasn't yet. "I don't anticipate either one back anytime soon."
— Oilers News and Updates (@oilersaccess) January 7, 2021
In den Playoffs setzte Dave Tippett aber erst im letzten Spiel wieder auf den Schweizer. Und auch in der neuen Saison läuft vieles gegen den Schweizer, haben sich die Oilers auf der Centerposition mit den Zuzügen von Kyle Turris und Dominik Kahun doch noch einmal verstärkt. Zudem verpasst Haas einen grossen Teil des Trainingslagers. In Bern wurde seine Abreise verzögert, weil er wie der Rest des SCB-Kaders in Quarantäne musste. Und nach der Einreise in Edmonton war gleich nochmals Quarantäne angesagt.
Luca Sbisas Geduld wurde letzte Saison belohnt. Der Zuger Verteidiger unterschrieb nach langem Warten einen Vertrag bei den Anaheim Ducks, doch die Winnipeg Jets schnappten sich den Schweizer, als dieser auf der Waiver-Liste war. So kam er plötzlich doch noch zu regelmässigen NHL-Einsätzen.
Den Jets gefiel offenbar, was sie von Sbisa sahen, boten sie ihm doch für diese Saison erneut einen Vertrag an (1 Jahr, 800'000 Dollar). Allerdings ist Sbisa in der Verteidiger-Hierarchie abgerutscht. Der 30-Jährige wird die Saison wohl nur als siebter oder achter Verteidiger in Angriff nehmen und sich wieder von Neuem aufdrängen müssen.
Wie von uns prognostiziert hat Gilles Senn den grössten Teil der letzten Saison in der AHL verbracht, wo er insbesondere in der zweiten Saisonhälfte auch sehr gute Leistungen gezeigt hat. Er kam aber auch zu zwei Einsätzen in der NHL. Das war eigentlich auch für dieses Jahr wieder angedacht.
Der überraschende Rücktritt von Corey Crawford, der bei New Jersey die Nummer 2 hätte sein sollen, bringt das Gefüge allerdings etwas durcheinander. Senn wird wohl dennoch gemeinsam mit Evan Cormier das Goalieduo der Binghamton Devils (die dieses Jahr in Newark spielen) bilden, während Mackenzie Blackwood, und Scott Wedgewood vorerst bei New Jersey das Tor hüten. Sofern die Devils nicht noch einmal auf dem Goalie-Markt aktiv werden, winken dennoch einige NHL-Einsätze
Philipp Kurashev hat in der National League bei Lugano (13 Spiele, 9 Assists) gezeigt, dass er ein sehr guter Spielmacher ist. Man hat schon lange vermutet, dass der Schweizer Center diese Saison zu ersten Schnupper-Einsätzen in der NHL kommen wird. Aufgrund der vielen Ausfälle bei Chicago ist die Chance darauf nochmals gestiegen. Gemäss Berichten aus dem Trainingscamp startet der Berner die Saison aber noch als überzähliger Stürmer.
2-on-1 and my oh my, did it look pretty!
— Chicago Blackhawks (@NHLBlackhawks) January 11, 2021
Kurashev with his second goal of the night. #Blackhawks pic.twitter.com/ur9UKfqGyW
Sven Bärtschi war eine der Enttäuschungen der letzten Saison, wurde er bei den Vancouver Canucks doch aus dem Kader gestrichen. Der Langenthaler verbrachte den grössten Teil der Saison in der AHL, kam nur zu sechs NHL-Einsätzen. Immerhin blieb der 28-jährige seit langem wieder einmal ohne Verletzung. Nun ist der Flügel wieder im Camp der Canucks, wo er versucht, sich einen Platz im NHL-Kader zu erkämpfen.
Green: There's a spot for a lot of guys on the roster. Sven is a guy that was here before, and it didn't work out for him last year. He's definitely got a chance to be on the team. #Canucks
— Brendan Batchelor (@BatchHockey) January 3, 2021
Zur Ergänzung: Berni bleibt auch ausgeliehen an Zürich.