In den letzten Jahren wurde die Central Divison oft als ausgeglichenste der NHL angeschaut. Nun hat sie von der Metropolitan etwas Konkurrenz erhalten. Doch auch hier, in der Mitte der USA, gibt es mindestens fünf Teams, die in den Kampf um die Playoff-Plätze mitmischen können.
Die Nashville Predators haben eine gute Vorbereitung hinter sich. Sie haben viele Spiele gewonnen und die wichtigen Spieler haben überzeugt. Etwas enttäuschend ist lediglich, dass Youngster Elli Tolvanen den Sprung ins Team erneut nicht geschafft hat.
Vorne ist mit Matt Duchene ein starker Center dazugekommen. Das erlaubt es Coach Peter Laviolette, Ryan Johansen in der letztes Jahr problematischen zweiten Linie einzusetzen und so dort eine Initialzündung auszulösen.
P.K. Subban ist nicht mehr da, doch die Verteidigung ist mit Roman Josi, Ryan Ellis, Mattias Ekholm und dem jungen Dante Fabbro immer noch hochkarätig besetzt. Yannick Weber dürfte wie immer im dritten Paar zum Einsatz kommen. Pekka Rinne ist bald 37 Jahre alt, aber er gehört immer noch zu den besten Torhütern der Liga. Und wenn er mal eine Pause braucht, steht der ebenfalls talentierte Juuse Saros bereit.
Tor: Pekka Rinne, Juuse Saros.
Verteidigung: Mattias Ekholm, Ryan Ellis, Dante Fabbro, Dan Hamhuis, Matt Irwin, Roman Josi, Steven Santini, Yannick Weber.
Sturm: Viktor Arvidsson, Nick Bonino, Matt Duchene, Filip Forsberg, Mikael Granlund, Rocco Grimaldi, Ryan Johansen, Calle Järnkrok, Miika Salomäki, Colton Sissons, Craig Smith, Kyle Turris, Austin Watson.
Headcoach: Peter Laviolette.
Als Fan der Winnipeg Jets war es ein turbulenter Sommer. Zuerst musste man mit anschauen, wie die halbe Verteidigung (Jacob Trouba, Tylers Myers und Ben Chiarot) das Team verliess. Dann kam das Vertragsverlängerungs-Drama um Patrik Laine und Kyle Connor, das erst vor wenigen Tagen beendet werden konnte. Immerhin haben die beiden nun ziemlich teamfreundliche Verträge unterschrieben.
In der Drittelspause haben wir noch kurz bei Mikko Rantanen vorbeigeschaut. #SCBern #Bern pic.twitter.com/eU5fy8xEci
— SC Bern (@scbern_news) September 20, 2019
Doch vor rund zwei Wochen kam die Schockmeldung: Dustin Byfuglien – ein weiterer Pfeiler in der Verteidigung – denkt über den Rücktritt nach. Stand jetzt ist er noch immer nicht zurück bei der Mannschaft und seine Zukunft ist unsicher. Tritt der US-Amerikaner tatsächlich zurück, sind die Jets plötzlich nicht mehr Cup-Anwärter wie letztes Jahr, sondern müssen gar um die Playoffs zittern.
Dustin Byfuglien, currently on personal leave from WPG, is believed to be using the time to ponder his NHL future. I’m not saying Byfuglien is retiring; I’m not saying he’s coming back to play. Only that he’s contemplating his options and there’s no timetable for a decision.
— Bob McKenzie (@TSNBobMcKenzie) September 18, 2019
Vorne sieht es eigentlich gut aus. Kyle Connor, Mark Scheifele und Blake Wheeler haben schon letztes Jahr bestens funktioniert. In der zweiten Reihe wirbeln Nik Ehlers und Patrik Laine. Doch in der Hintermannschaft wird es problematisch: Ohne Byfuglien ist die Defensive plötzlich unterdurchschnittlich. Und Goalie Connor Hellebuyck hat letzte Saison auch schlechter gespielt als im Jahr zuvor.
Tor: Connor Hellebuyck, Laurent Brossoit.
Verteidigung: Nathan Beaulieu, Anthony Bitetto, Dmitri Kulikov, Josh Morrissey, Sami Niku, Neal Pionk, (Dustin Byfuglien).
Sturm: Mason Appleton, Gabriel Bourque, Kyle Connor, Andrew Copp, Nikolaj Ehlers, Patrik Laine, Bryan Little, Adam Lowry, Mathieu Perreault, Jack Roslovic, Mark Scheifele, Blake Wheeler.
Headcoach: Paul Maurice.
Nach dem Sommer stieg der Hype um die «Avs». Plötzlich wurden sie sogar als mögliche Cup-Anwärter gesehen. Die Realität sieht etwas anders aus. Das grösste Problem des Teams aus Denver war letzte Saison das «Secondary Scoring», also Punkte ausserhalb der Top-Linie mit Nathan MacKinnon, Gabriel Landeskog und Mikko Rantanen.
General Manager Joe Sakic versuchte dieses Problem zu beheben, holte Nazem Kadri, André Burakovsky und Joonas Donskoi ins Team. Doch mit Tyson Barrie, Carl Soderberg und Alex Kerfoot haben auch die drei besten Skorer nach der ersten Linie das Team verlassen.
In der Verteidigung setzt Colorado auf die jungen Samuel Girard und Cale Makar. Bowen Byram, der Nummer-4-Pick im diesjährigen Draft, wird vorerst noch in der kanadische Juniorenliga aufgebaut. Im Tor steht mit dem Deutschen Philipp Grubauer ein starker Torhüter, der aber zum ersten Mal in eine Saison als klare Nummer 1 geht.
Tor: Philipp Grubauer, Pavel Francouz.
Verteidigung: Mark Barberio, Ian Cole, Kevin Connauton, Samuel Girard, Erik Johnson, Cale Makar, Calle Rosen, Connor Timmins, Nikita Zadorov.
Sturm: Pierre-Édouard Bellemare, André Burakovsky, Matt Calvert, J.T. Compher, Joonas Donskoi, Tyson Jost, Nazem Kadri, Wladislaw Kamenew, Gabriel Landeskog, Nathan McKinnon, Valeri Nikuschkin, Matt Nieto, Mikko Rantanen, Colin Wilson.
Headcoach: Jared Bednar.
Die grosse Stärke der Dallas Stars sind ihre Stars (Wortspiel beabsichtigt). Die Sturmlinie mit Jamie Benn, Tyler Seguin und Alex Radulov, die Verteidiger mit John Klingberg und Miro Heiskanen und Goalie Ben Bishop gehören zur Ligaspitze. Doch was dahinter folgt, war letzte Saison zu schwach.
Nun haben sich die Texaner auf dem Free-Agent-Markt Joe Pavelski und Corey Perry geschnappt. Ersterer sollte für rund 30 Tore gut sein. Perry hat derweil schwierige Zeiten hinter sich und hofft, dass er seine Form nochmals findet. Doch die vierte Linie ist immer noch eher schwach. In der Verteidigung sind Andrej Sekera und Roman Polak eher Klötze am Bein als eine Hilfe. Dennoch: Die Stars haben letztes Jahr mit einem nominell schwächeren Team die Playoffs schon erreicht. Das sollte also auch dieses Jahr wieder möglich sein.
Tor: Ben Bishop, Anton Chudobin.
Verteidigung: Taylor Fedun, Miro Heiskanen, Stephen Johns, John Klingberg, Esa Lindell, Jamie Oleksiak, Roman Polak, Andrej Sekera.
Sturm: Jamie Benn, Andrew Cogliano, Blake Comeau, Jason Dickinson, Radek Faksa, Martin Hanzal, Roope Hintz, Mattias Janmark, Joe Pavelski, Corey Perry, Alexander Radulow, Tyler Seguin.
Headcoach: Jim Montgomery.
Es war ein turbulenter Sommer in Minnesota. Ende Juli feuerten die Wild General Manager Paul Fenton nach nur einem Jahr. «The Athletic» brachte ans Licht, wie der 59-Jährige fragwürdige Entscheidungen traf und immer paranoider wurde. Die Entlassung und die folgende Suche nach einem neuen GM (es wurde Bill Guerin) hatten auch zur Folge, dass der Schweizer Kevin Fiala seinen neuen Vertrag erst kurz vor der Saison unterschreiben konnte.
Das Team ist etwas jünger geworden, aber die Abgänge von Charlie Coyle, Mikael Granlund und natürlich Nino Niederreiter wiegen schwer. Insbesondere, weil Viktor Rask, der im Tausch für Niederreiter gekommen ist, so schlecht spielt, dass er mittlerweile kaum noch einen Platz im Team hat. Auch nach dem Zuzug von Mats Zuccarello fehlt dem Team ein wahrer Knipser. Kein Spieler der Wild skorte letztes Jahr mehr als 30 Tore.
Also scheint die Taktik der Wild klar. Wer nicht viele Tore schiesst, darf auch nicht viele bekommen. Die Wild wären denn auch ein Team, das in der Defensive stark ist – aufgrund ihrer Stürmer, die fast alle gut nach hinten arbeiten, und der gut aufgestellten Verteidigung. Doch eben: Wäre. Konjunktiv. Denn wenn die beiden Torhüter Devan Dubnyk und Alex Stalock nochmals gleich schlecht spielen wie letztes Jahr, wird es definitiv nichts mit den Playoffs.
Tor: Devan Dubnyk, Alex Stalock.
Verteidigung: Jonas Brodin, Matt Dumba, Brad Hunt, Greg Pateryn, Nick Seeler, Jared Spurgeon, Ryan Suter.
Sturm: J.T. Brown, Ryan Donato, Joel Eriksson Ek, Kevin Fiala, Marcus Foligno, Jordan Greenway, Ryan Hartman, Mikko Koivu, Luke Kunin, Zach Parise, Victor Rask, Eric Staal, Mats Zuccarello, Jason Zucker.
Headcoach: Bruce Boudreau.
Die St.Louis Blues sind der amtierende Stanley-Cup-Champion und treten die neue Saison mit einem beinahe unveränderten Team an. Das sind doch schon mal ziemlich gute Voraussetzungen. Die Stärke der Blues ist die Defensive. Mit Colton Parayko, Alex Pietrangelo und Vince Dunn in der Verteidigung und Ryan O'Reilly als einem der besten Zweiweg-Stürmer in der Liga machen sie jedem Gegner das Leben schwer.
Und vorne hat man ja noch Wladimir Tarasenko, der sehr viele Tore schiessen kann. Ein Fragezeichen muss man allerdings hinter das Torhüter-Tandem setzen: Jordan Binnington hat die Mannschaft zum Cup gehext, hat aber auch erst eine halbe NHL-Saison hinter sich. Was, wenn er mal ein Tief durchleben muss? Wie gut ist dann Ersatzmann Jake Allen noch?
Vergessen wir nicht: Im vergangenen Januar lagen die Blues auf dem letzten Platz der NHL. In St.Louis weiss man also, das es sehr schnell in beide Richtungen gehen kann.
Tor: Jordan Binnington, Jake Allen.
Verteidigung: Roberto Bortuzzo, Jay Bouwmeester, Vince Dunn, Justin Faulk, Carl Gunnarsson, Colton Parayko, Alex Pietrangelo.
Sturm: Iwan Barbaschew, Samuel Blais, Tyler Bozak, Robby Fabbri, MacKenzie MacEachern, Ryan O'Reilly, David Perron, Zach Sanford, Brayden Schenn, Jaden Schwartz, Alexander Steen, Oskar Sundqvist, Wladimir Tarasenko, Robert Thomas.
Headcoach: Craig Berube.
Wo stehen die Blackhawks? Da sind sich die Experten vor der Saison uneinig. Schliesslich hat das Traditionsteam aus Chicago in der letzten Saison einen starken Schlussspurt hingelegt und die Playoffs am Ende relativ knapp verpasst. Andererseits war der Start in die vergangene Spielzeit schwach und die Konkurrenz in der eigenen Division ist stark.
Vorne ist viel Spektakel drin bei den «Hawks». Patrick Kane und Alex DeBrincat gehören zu den besten Flügeln der NHL. Jonathan Toews ist immer noch ein sehr guter Center und Dominik Kubalik, der Neuzugang von Ambri, wird mit seinem Laser-Schuss noch manchen NHL-Keeper überraschen.
Das Problem bei Chicago ist die Verteidigung: Duncan Keith und Brent Seabrook haben ihre besten Jahre schon hinter sich. Olli Määttä und Calvin de Haan sind willkommene Verstärkungen, aber auch nicht überragend. Immerhin: Mit Robin Lehner hat man nun endlich einen starke Goalie, der Corey Crawford entlasten kann.
Tor: Corey Crawford, Robin Lehner.
Verteidigung: Carl Dahlström, Calvin de Haan, Erik Gustafsson, Duncan Keith, Slater Koekkoek, Connor Murphy, Alli Määttä, Brent Seabrook.
Sturm: Drake Caggiula, Ryan Carpenter, Alex DeBrincat, Patrick Kane, Dominik Kubali, David Kämpf, Alexander Nylander, Brendan Perlini, John Quenneville, Brandon Saad, Andrew Shaw, Zack Smith, Dylan Strome, Jonathan Toews, Anton Wedin.
Headcoach: Jeremy Colliton.
* Teams mit einem Sternchen erreichen die Playoffs.