Wer im Profifussball Erfolg haben möchte, sollte unbedingt auch auf die Ernährung achten.Bild: keystone
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Die richtige Ernährung spielt im Profisport eine grosse Rolle – auch bei mir. Ich verrate euch heute, worauf ich besonders achte, was ich vor dem Match esse und wer beim BVB den grössten Appetit hat.
07.11.2020, 10:5807.11.2020, 14:27
In meinem letzten Blog über meine Quarantänezeit habe ich beiläufig erwähnt, dass mir ein Koch jeweils das Essen vorbeibringt. Einige von euch haben sich gefragt, weshalb ich überhaupt auf einen Koch zurückgreife. Nun, ich erkläre es euch gerne.
Seit Ende letzter Saison habe ich angefangen, mir ab und zu mal das Essen von einem Privatkoch liefern zu lassen. Den bezahle ich selber – seine Dienste sehe ich als Investition in meinen Körper, respektive meine Karriere. Aus dem gleichen Grund konsultiere ich zwischendurch auch einen privaten Osteopathen. Den kenne ich schon seit meiner Zeit beim FC Basel. Bei einem Profisportler ist der Körper nun mal das Kapital und sollte bestmöglich gepflegt werden. Weil die Ernährung eine ganz wichtige Rolle spielt, versuche ich auch hier das Maximum rauszuholen und das ist manchmal mit einem Privatkoch am einfachsten.
Der ganze grosse Vorteil ist nämlich, dass ich mir beim Essen überhaupt keine Gedanken machen muss, ob das nun gesund ist oder nicht. Der Koch schaut sehr genau, was für meine Ernährung optimal ist und was nicht. Anhand eines Bluttests hat er analysiert, welche Lebensmittel ich gut vertrage. Zum Beispiel sind weisser Reis oder Mais nicht so gut für meinen Körper – darauf sollte ich verzichten.
Nicht nur beim Training – auch zuhause trinke ich hauptsächlich Wasser.Bild: www.imago-images.de
Der Koch bringt mir gelegentlich Mittag- und Nachtessen vorbei, er überlegt sich selbst einen Menüplan nach den Gesundheitsvorgaben und überrascht mich dann. Wenn ich mal einen ganz speziellen Wunsch habe, geht er aber schon darauf ein. Neben dem Essen bringt der Koch jeweils auch selbstgemachte Smoothies oder andere gesunde Getränke vorbei. Das ist schön für die Abwechslung, sonst trinke ich zuhause nämlich nur Wasser oder ab und zu einen Kaffee.
Kennengelernt habe ich den Koch durch meinen Kumpel Breel Embolo. Als ich ihn, während ich noch bei Basel spielte, mal in Gelsenkirchen besucht habe, war ebendieser Koch bei ihm zuhause und hat für uns gekocht. Damals dachte ich schon, dass es nicht nur gesund ist, sondern auch sehr gut schmeckt. Später habe ich ihn dann auch mal ausprobiert und mittlerweile kocht er öfters für uns.
Die Ernährung spielt auch von Vereinsseite her eine grosse Rolle. Wir haben eine Ernährungsberaterin bei Borussia Dortmund, die uns Tipps gibt und uns unterstützt, wenn wir Fragen haben. Ob wir ihre Inputs auch richtig umsetzen, sieht man spätestens bei diversen Tests, wo der Körperfett- und der Muskelanteil gemessen werden. Schwankungen gibt es bei mir höchstens mal nach den Ferien, weil ich da etwas weniger Sport als üblich mache. Das Gute ist aber, dass ich, sobald ich wieder im Training bin, sehr schnell bei meinen normalen Werten bin.
Ich weiss ziemlich genau, was für mich gesund ist und was weniger. Zum Frühstück esse ich zum Beispiel Jogurt mit Früchten und Granola oder Rührei. Und wenn es denn mal ein Stück Brot ist, dann verzichte ich auf einen kalorienhaltigen Aufstrich und im Kaffee auf den Zucker. Zucker habe ich sowieso weitgehend aus der Ernährung verbannt. Wenn ich überhaupt mal süsse, dann greife ich meist auf natürliche Alternativen wie Agavendicksaft zurück.
Auch wenn ich grundsätzlich diszipliniert bin, gönne ich mir, wenn auch ganz selten, mal ein «Cheat Meal». Wenn ich mich für ein Lieblingsessen im ungesunden Bereich entscheiden müsste, würde ich sagen, dass Burger oder Pizza nur noch von einem Cordon Bleu mit Pommes Frites geschlagen werden.
Ausnahmsweise darf es auch mal Torte sein.
Die grösste Mühe zu widerstehen habe ich aber bei Süssigkeiten. Doch dazu habe ich eine ganz pragmatische Lösung: Ich kaufe sie gar nicht, so schütze ich mich am einfachsten vor mir selbst – und wie gesagt, zwischendurch nasche ich schon mal. Es ist aber die Ausnahme und nicht die Regel.
Oftmals esse ich gar nicht zuhause, sondern im Hotel oder auf dem Vereinsgelände. Normalerweise frühstücken wir zusammen, wegen Corona-Richtlinien ist das im Moment allerdings nicht möglich. Vor den Spielen sind wir fast immer im Mannschaftshotel und essen die letzte Mahlzeit vor dem Match zusammen. Da haben wir aber die Möglichkeit, individuell zu entscheiden, was wir essen möchten. Einige mögen nur ein Stück Kuchen, andere ein Jogurt oder Porridge.
Für mich persönlich ist es am besten, wenn ich rund dreieinhalb Stunden vor Spielbeginn einen Teller Pasta esse. Das habe ich eigentlich immer so gemacht und ich fühle mich danach fit. Am meisten isst übrigens Erling Haaland – der hat wirklich einen guten Appetit und scheint so viel Energie zu benötigen.
Teamkollege Erling Haaland hat einen guten Appetit, sage ich euch.Bild: TEAM2sportphoto
In der Kabine wird vor dem Spiel dann nicht mehr viel gegessen. Bei mir sind es meist Energy-Gels, dazu elektrolytische Getränke. In der Pause reicht mir dann eine halbe Banane für einen weiteren Energieschub, um auch die zweite Halbzeit durchzustehen.
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