Nach seinem 12-Meter-Sturz aus einer Gondel in Hasliberg geht ist Schwingerkönig Matthias Glarner noch am Dienstag operiert worden. Der Eingriff sei erfolgreich verlaufen. «Der Operation hat mit sechs Stunden länger gedauert als geplant. Vor allem die Operation im Beckenbereich ist gut verlaufen. Die Fuss-Operation war komplexer, als gedacht», sagt Glarner-Sprecher Beni Knecht gegenüber dem «Blick».
«Bei seinem Unfall hat Matthias Glarner zwei schwerere Verletzungen erlitten: Eine vordere Beckenringsprengung (Symphysensprengung) und eine schwerere Sprunggelenksverletzung (Sprungbein)», heisst es in einer Medienmitteilung seines Managements. Die Verletzungen seien zwar schwer, Glarner befinde sich aber in einem stabilen und allgemein guten Zustand.
Bei einem Fotoshooting für die «Schweizer Illustrierte» war er aus einer Höhe von rund zwölf Metern vom Dach einer Gondel in die Tiefe gestürzt.
Der Berner Oberländer arbeitet selber zu 80 Prozent bei den Bergbahnen Meiringen-Hasliberg. Im Rahmen der Vorberichterstattung zum diesjährigen Saisonhöhepunkt, dem Unspunnen-Schwinget in Interlaken, dokumentiert die Zeitschrift den Arbeitsalltag von verschiedenen Spitzen-Schwingern.
Zum Unfallhergang hat die Kantonspolizei Bern Ermittlungen aufgenommen.
Für Glarner, dessen Saison zu Ende sein dürfte, wären die drei Highlights alle noch bevorgestanden: das Berner Kantonalfest am 9. Juli in Affoltern im Emmental, der Brünig-Schwinget am 30. Juli und das Unspunnenfest in Interlaken am 27. August als absoluter Höhepunkt. Jetzt bekommt der Meiringer keine Gelegenheit, sein Können zu zeigen wie am Eidgenössischen Fest vom letzten August in Estavayer, wo er sich zum Schwingerkönig krönen liess.
In der aktuellen Saison war für Glarner nichts rund gelaufen. Bis zum vergangenen Wochenende startete er an drei Berner Gauverbandsfesten sowie an einem Bergkranzfest (Schwarzsee). Er holte an allen vier Anlässen den Kranz, tauchte aber nie in einem Schlussgang auf und klassierte sich bestenfalls im vierten Rang.
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur SDA vor dem Beginn der Kranzfestsaison hatte Glarner vorweggenommen, dass er mit schwächeren Phasen rechne. Er kenne seinen Körper – auch als Sportwissenschaftler und Sportlehrer – gut genug, um zu wissen, dass er mit seinen mehr als 31 Jahren nicht mehr mehrere Monate am Stück mit vollem Engagement schwingen könne. Deshalb werde er sich persönliche Höhepunkte aussuchen, auf die er sich umso gezielter vorbereiten werde und vor denen er von sich eine gute Form erwarte.
(pre/az/sda)