In Zeiten von Lockdowns und Schneefall bietet es sich stets an, sich die Füsse auf einem Spaziergang ein wenig zu vertreten. Dabei trifft man natürlich stets andere Menschen an. Ein Blick, ein dezentes Nicken und gut ist. Dabei ist der Blick nicht nur höflich, sondern dient auch dem sofortigen Scannen und Einordnen des vorbeispazierenden Gegenübers.
Klar, ein Buch nach seinem Cover zu judgen (haha) schickt sich ja eigentlich nicht. Dennoch ist jede und jeder, der leugnet, dies ab und an zu tun, milde gesagt eine Heuchlerin, respektive ein Heuchler. Gerade beim unschuldigen Spaziergang darf ein wenig spekulative Unterhaltung wohl noch sein. Schaden tut's ja niemandem.
Was ich damit sagen will, da ich das Gefühl habe, dass es gesagt werden muss, ist, dass die folgenden Punkte natürlich furchtbar subjektiv geprägt sind und sich bestenfalls auf Klischees stützen. Niemand soll sich verletzt oder betupft fühlen. Verdreht meinetwegen die Augen, wenn es denn sein muss.
Dass dies vorgängig erläutert wird, ist nicht hübsch, aber gefühlt ein Bedürfnis unserer Zeit.
Für alle, die nach dem Motto «Free the Ears» leben.
Für alle, die auch auf dem Spaziergang nichts anbrennen lassen wollen.
Für alle, die sichergehen wollen, dass sie auf allfällig spontan angeordneten Fotos jung rüberkommen.
Für alle, die den Spaziergang frisch, aber nicht gewagt zu absolvieren gedenken.
Für alle, die jederzeit untertauchen wollen können.
Für alle, die mit lautem Stolz Farbe bekennen wollen.
Für alle, die jederzeit mit einem Videomeeting rechnen.
Für alle, die Trennungsängste von ihrer Kuscheldecke haben.
Für alle, die den Winter als ihre Leinwand für sogenannte Fashion Statements wahrnehmen.
Für alle, die den Komfort von Moon Boots schätzen, sich aber über ihre Optik mokieren.
Für alle, die der Sonnenwärme Respekt zollen, aber wissen, dass es im Schatten doch noch frisch sein wird.
So was von retro.