Was holst du dir so zum Essen in der Mittagspause? Ein Fertigsalätli vom Cööpli? Etwas vom Asiaten? Gömmer Kebab? Oder habt ihr eine firmeninterne Kantine?
Die Zeit, die wir uns für eine Mittagspause nehmen, soll ja tendenziell am schwinden sein (Produktivitätsdruck lässt grüssen); oftmals wird das Pausieren ganz fallengelassen und wir essen gar vor dem Computerbildschirm (was super ungesund ist). So zumindest die subjektive Wahrnehmung.
Geht man aber statistisch der Frage auf den Grund, sieht es bereits etwas weniger dramatisch aus. Das Institut für Markt- und Sozialanalysen IMAS hat in einer breit angelegten Studie das typische Mittagsmenu österreichischer Büroangestellter ermittelt. Und nun ratet mal, was es ist!
Jap:
Als das Forschungsgebiet dann international ausgeweitet wurde, stellte man alsbald fest: «Im Grossen und Ganzen greifen unsere internationalen Kollegen für das Mittagessen überwiegend auf ihre heimische Küche zurück», wie Claudia Eck, Ökotrophologin vom deutschen Bundeszentrum für Ernährung, kommentiert. Leider wurde die Schweiz nicht untersucht (das holen wir noch nach), doch offenbar scheint Frau Ecks Feststellung vielerorts zuzutreffen: Hier eine illustrierte Liste typischer Mittagessen von Büroangestellten in aller Welt:
In Brasilien etwa, soll das Nationalgericht Feijoada nach wie vor populär sein als Mittagsschmaus. Ergo, man setzt sich hin und nimmt sich ein wenig Zeit für das Mittagsmahl.
Pide zum Zmittag – durchaus anmächelig. Danach geniessen Büroangestellte oft einen traditionell zubereiteten Kaffee oder Tee.
Die Niederländer ernähren sich einfach aber gesund in ihrer Mittagspause. Oft bringen sie sich ein mit Käse belegtes Brot mit auf die Arbeit.
Schiscetta – Essen, das in einer Lunchbox von zuhause mitgebracht wird – ist eine beliebte Option für italienische Büroarbeiter. Und öfters als nicht bedeutet dies: Pasta. Und anschliessend gibt's einen caffè. Nein, keinen Cappuccino.
In Indien bringt man die Mittagsmahlzeit gerne von zuhause in der eigens dafür konzipierten Tiffin Tin mit. Dank diesem mehrstöckigen Behälter, dessen Teile aufeinander gestapelt und mit Bügelklips miteinander verbunden werden, kann man sich auch im Büro einen Mehrgänger gönnen.
Voll. Die Currywurst ist in deutschen Landen also immer noch die Nummer Eins der Mittagessen-Favoriten. Vielleicht nicht das Gesündeste der Welt ..., aber hey, ein Apfel ist ja auch dabei.
Le Parisien, eine mit Schinken belegte Baguette, ist die beliebteste Mahlzeit französischer Bürogummis. Die Hälfte der Arbeiter kaufen sich dieses Mittagessen in der Bäckerei.
Klar – die dreieckigen Sandwiches in etlichen Varianten sind allgegenwärtig. Gerne aber wird auch eine Suppe geschlürft.
Schnitzel in seinen zahllosen Varianten ist weltberühmt – und in Österreich offenbar weiterhin die Nummer Eins für einen Zmittag während eines Arbeitstages.
Es hört sich nach Klischee an, doch angeblich werden in US-amerikanischen Büros gerne Eis oder andere Süssigkeiten zum Mittag gegessen.
Eigentlich erstaunlich: Die Österreicher gehen also meistens ins Restaurant oder in die Kantine und essen Schnitzel (ist schliesslich ihr bekanntester kulinarischer Export). Und die Engländer essen Sandwiches (haben sie ja erfunden). Und die Franzosen Baguettes (bien sûr). Entsprechen Bürogummis wirklich derartigen Nationalstereotypen? Laut Statistik, ja.
Ob das auch hierzulande zutrifft? Ich habe jedenfalls mal unsere Redaktion beauftragt, ihr Mittagessen uns zu zeigen. Deshalb: