Spanien
Europa

«Marsch der Würde» in Madrid artet in gewaltsame Zusammenstösse aus

Tausende auf den Strassen

«Marsch der Würde» in Madrid artet in gewaltsame Zusammenstösse aus

22.03.2014, 21:2323.03.2014, 16:23
Mehr «Spanien»

Tausende haben in Madrid gegen die Sparpolitik der konservativen Regierung Spaniens protestiert. Mehrere Demonstrationszüge zogen am Samstag ins Zentrum der Hauptstadt. Auch in anderen Städten kam es zu Kundgebungen unter dem Motto: «Marsch der Würde».

Bild
Bild: X00122

Auf Plakaten forderten die Kundgebungsteilnehmer unter anderem «Die Krise sollen die Banker zahlen» und «Keine Kürzungen». Die Demonstranten, von denen zahlreiche bereits seit Wochen zu Fuss nach Madrid unterwegs waren, kommen unter anderem aus den Regionen Andalusien im Süden, Katalonien im Osten, Asturien im Nordosten und der Extremadura im Westen.

Bild
Bild: EPA/EFE

Gewerkschaften sowie linksgerichtete Studentenverbände und Bürgerinitiativen hatten in mehreren Städten Spaniens zu «Märschen der Würde» aufgerufen, um gegen Sozialkürzungen und Verarmung sowie für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit mobil zu machen.

Bild
Bild: EPA/EFE

Spanien ist die viertgrösste Volkswirtschaft der Eurozone. Das Land leidet noch immer unter den Folgen der 2008 geplatzten Immobilienblase und steckte seit Ende 2011 in der Rezession. Zuletzt besserte sich die Lage und das Land entkam Ende vergangenen Jahres nach Einschätzung der Zentralbank der Rezession. Die Arbeitslosigkeit verharrt jedoch weiter auf sehr hohem Niveau bei rund 26 Prozent. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene sind davon stark betroffen.

Bild
Bild: EPA/EFE

Gegen Ende der Protestveranstaltung am Abend kam es zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften, wie eine Journalistin der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Polizisten gingen gegen mehrere Dutzend Jugendliche vor, die Wurfgeschosse auf Beamte geschleudert hatten.

Bild
Bild: EPA/EFE

Die jungen Demonstranten errichteten Barrikaden aus Absperrgittern, zündeten Mülltonnen an und schlugen die Fensterscheiben einer Bank ein. Einige bauten auf einer Hauptstrasse im Zentrum Zelte auf und kündigten an, bleiben zu wollen.

Bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen seien mehr als 60 Menschen verletzt worden, darunter 50 Polizeibeamte, teilte die Präfektin der spanischen Hauptstadt, Cristina Cifuentes, am Samstagabend mit. Mindestens 19 mutmassliche Gewalttäter seien festgenommen worden.(sda/dpa/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2