Er hetzte ohne Unterlass: gegen Flüchtlinge, gegen Juden, gegen Ausländer. Ein 31-jähriger Deutscher rief von April bis November 2014 mehrfach zu Gewalt und Mord auf. Und muss dafür nun die juristischen Konsequenzen tragen. Ein Amtsgericht verurteilte den Mann wegen Volksverhetzung und öffentlicher Aufforderung zu Straftaten in insgesamt zehn Fällen zu mehr als zwei Jahren Gefängnis. Der zwischen Frankfurt am Main und Nürnberg wohnhafte Mann hatte die Postings unter seinem Klarnamen veröffentlicht.
Die Drastik der Strafe liegt im Vorstrafenregister des Mannes begründet. Er fuhr in der Vergangenheit bereits unter Alkoholeinfluss und war bereits mehrfach verurteilt worden – wegen unerlaubten Waffenbesitzes, Sachbeschädigung und Tragens eines Hakenkreuzringes. Die Süddeutsche Zeitung zitierte einen Gerichtssprecher mit den Worten: «Ausser Vermögensdelikten hat er eigentlich alles gemacht. Das zieht sich wie ein roter Faden durch seine Volljährigkeit.»
Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig: Der Beschuldigte hat offenbar bereits Rechtsmittel eingelegt. (tat)