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Zürich

Unbewilligte Frauen-Demo in Zürich: Polizei setzt Tränengas ein

Unbewilligte Frauendemo in Zürich: Polizei setzt Tränengas ein ++ Demo-Zug mit 1000 Leuten

06.03.2021, 17:0807.03.2021, 14:26
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Mit einem Grossaufgebot hat die Stadtpolizei in Zürich am Samstagnachmittag eine unbewilligte Frauen-Demonstration aufgelöst. Später kam es zu einer Kundgebung von mehreren hundert Personen. Zwei Frauen wurde festgenommen.

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Im Hinblick auf den internationalen Frauentag am Montag hatte das Kollektiv «Feministischer Streik Zürich» zu der Demonstration aufgerufen. Diese sollte in Form eines Polit-Parcours stattfinden, wie die Stadtpolizei mitteilte.

«Wir dulden keine verbotenen Menschenansammlungen und setzen das Veranstaltungsverbot durch», schrieb die Stadtpolizei auf Twitter. Uneinsichtige Personen würden kontrolliert, verzeigt und weggewiesen. Zuerst setzte die Polizei auf den Dialog.

Laut Polizei gab es an mehreren Orten in der Stadt Menschenansammlungen, darunter in der Langstrasse und auf dem Helvetiaplatz. Kurz vor 15.30 Uhr formierten sich an der Ecke Stauffacher-/Ankerstrasse ein Demonstrationszug von mehreren hundert Personen.

Vereinzelt kam es zu Zusammenstössen zwischen der Polizei und Demonstrierenden. An der Ankerstrasse stoppte die Polizei den Umzug und setzte dabei Pfefferspray ein.

Später versammelten sich mehrere hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Ecke Lang- und Stauffacherstrasse erneut und zogen durch verschiedene Strassen im Kreis 4. Dann marschierten sie über den Helvetiaplatz in die Bäckeranlage. Dort intervenierte die Polizei kurz vor 17.30 Uhr erneut und die Demonstration löste sich auf.

Am Abend war nichts über Verletzte bekannt. Zwei Frauen wurden festgenommen. Weit über 100 Personen kontrollierte die Polizei, verzeigte sie und wies sie weg. Durch Sprayereien gab es einige Sachbeschädigungen.

Das «Ajour Magazin» berichtete auf Twitter, etwa 100 Personen, die am Hechtplatz vor einem Kleiderladen Schlange standen, seien von der Polizei gefilmt worden. Es handelte sich offenbar um ein Verwechslung. Der Hechtplatz war in früheren Jahren Versammlungsort der 8. März-Demonstration.

Die Verkehrsbetriebe Zürich meldeten, wegen eines Demonstrationsumzugs in der Innenstadt seien die Strecken Stauffacher-Schiffbau sowie Helvetiaplatz - Militär/Langstrasse für den Trambetrieb der Linie 8 und den Busbetrieb der Linie 32 in beiden Richtungen gesperrt. (sda)

(dfr/sda)

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172 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Upsidupsiwiederda
06.03.2021 17:39registriert März 2020
Einfach nur dumm und kontraproduktiv.
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raues Endoplasmatisches Retikulum
06.03.2021 17:42registriert Juli 2017
Finde ich gut, das Demonstrationsrecht muss auch während einer Pandemie gelten.
Mit Plakaten wie "Männer LOL" machen diese Aktivistinnen dankbarer weise wiedermal auf den Umstand aufmerksam, dass sich starke, nicht alle, aber starke feministische Strömungen eben doch direkt gegen Männer an sich richten und misandristisch sind.
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Patho
06.03.2021 17:54registriert März 2017
Damit helft ihr den berechtigten (!) Anliegen der Frauen bestimmt...

Wieso müssen Radikale immer den ganzen Fortschritt zunichte machen?! Ist bei der Klimabewegung leider auch nicht besser :(
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