Er ist der grösste Schweizer Bahnhof, der Zürcher Hauptbahnhof. Aber er hatte auch fast am längsten Zeit, um zu wachsen. Seit der Eröffnung der «Spanisch-Brötli-Bahn» im Jahre 1847 hat sich vieles verändert – aber nicht alles.
Die Strecke zwischen Zürich und Baden, welche 1847 eröffnet wurde, war die erste Schweizer Bahnlinie überhaupt. Zuvor hatte es nur die Bahnlinie von Strassburg nach Basel gegeben. Mit der Eröffnung der im Volksmund «Spanisch-Brötli-Bahn» genannten Bahnlinie begann auch die von stetigen Um- und Neubauten geprägte Geschichte des Bahnhof Zürichs, der seit 1893 Zürich Hauptbahnhof heisst. Der Architekt Werner Huber hat die Planungs- und Baugeschichte in seinem neuen Buch niedergeschrieben. Der «HB Züri» im Wandel der Zeit:
Zürich war noch ein «Kaff», aber der Bahnhof sah schon fast so aus wie heute, wie die beiden Bilder zeigen.
Bild: Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich
Zürich Hauptbahnhof, 2008
Bild: KEYSTONE
Bereits im Jahre 1867 führen sechs Geleise in die künftige Perronhalle, welche zu diesem Zeitpunkt noch im Bau ist. Am 1. August 1867 ist der erste Fachwerkträger über der neuen Wanner-Halle aufgerichtet (Bild unten).
Bild: Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich
1871 wird die vom Architekten Jakob Friedrich Wanner entworfene Halle eröffnet und den gestiegenen Verkehrsbedürfnissen kann wieder Rechnung getragen werden. Der Grundrissplan von damals zeigt, wie lange der Triumphbogen auf der Seite Bahnhofstrasse schon steht.
Plan: Werner Huber
So sieht der Bogen 2015 aus.
Bild: werner huber
Von 1897 bis 1902 wird der Bahnhof erneut erweitert, die Loks dampfen auf Hochtouren.
Bild: Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich
Um 1930 müssen zwei Schiffe der Wannerhalle der Querhalle weichen. Die Halle wird mit einer neuen Glasfront abgeschlossen.
Bild: Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich
Ab in die Moderne! Der Hauptbahnhof wird in den 1930er-Jahren «futuristisch» beleuchtet.
Bild: Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich
Der HB war schon früher nicht nur Verkehrsknotenpunkt. Hast du gewusst, dass sogar mal ein Kino über 30 Jahre lang im HB stand?
Bild: Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich
Gegessen wurde – wie heute auch noch – im Bahnhofsbuffet, vermutlich ein Fleischkäse mit Spiegelei und ein bisschen Maggi.
Bild: Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich
Bis in die 1980er-Jahre verband ein Karrenweg alle Perrons miteinander. Die orangen Karren konnten sich so auch quer durch den HB bewegen.
Bild: Werner Huber
Am 29. November 1981 stimmte das Volk dem Bau der S-Bahn Zürich sowie der Verlängerung der Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU) zum Hauptbahnhof zu.
1980er: Es wird fleissig umgebaut.
Bild: Werner Huber
Um die S-Bahn zu realisieren wurde der 2,1 Kilometer lange Tunnel zwischen HB und dem Bahnhof Stadelhofen gebaut. 1990 – mit der Eröffnung der S-Bahn – wurden auch die ersten unterirdischen Geleise am Hauptbahnhof in Betrieb genommen und die Shopping-Passagen verbanden den HB fortan mit der Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn.
Bild: KEYSTONE
Mit der Eröffnung ging der Bahnhof in die dritte Dimension.
Bild: Werner Huber
Die charakteristisch schwarz-weiss gestreiften Wände aus Marmor und Böden aus Granit sind auch heute noch Teil des Zürcher Hauptbahnhofs.
Die Perrondächer wurden erweitert und «L’ange protecteur» von Niki de Saint-Phalle hing noch an ihrem «richtigen» Platz
Bild: werner huber
Bild: werner huber
Seit 2007 wird an der «Durchmesserlinie» gebaut, sie verbindet Oerlikon direkt mit dem Hauptbahnhof Zürich. 2014 wurde der Durchgangsbahnhof Löwenstrasse eingeweiht, am 13. Dezember dieses Jahres wird die letzte Teilstrecke eröffnet und 2016 soll das Projekt mit dem Umbau des Bahnhofs Oerlikon abgeschlossen werden.
Ein Blick 2011 aus dem Tunnel.
Bild: werner huber
Durchgangsbahnhof Löwenstrasse.
Bild: werner huber