Bei Feuerwerken und mit Glockengeläut haben die Menschen in der Schweiz das neue Jahr 2020 begrüsst. In mehreren Städten standen die Silvesterfeiern heuer im Zeichen des Klimawandels.
In Zürich feierten gegen 150'000 Besucherinnen und Besucher bei Temperaturen um den Gefrierpunkt bei einem Feuerwerk am See den Beginn des neuen Jahres. Der von Privaten gesponserte so genannte Silvesterzauber startete rund 20 Minuten nach Mitternacht und erleuchtete eine Viertelstunde lang den Nachthimmel.
Happy New Year!!! from Zürich, Switzerland 🇨🇭🎉 pic.twitter.com/hexvM0ooCK
— Munir (@munirarbisonjr) January 1, 2020
Das Feuerwerk habe Anklang gefunden, der Anlass sei ruhig verlaufen, sagte Jeannette Herzog vom Verein Silvesterzauber Zürich auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Wie die Veranstalter zuvor mitgeteilt hatten, soll der jüngste Silvesterzauber «zum ersten Mal komplett klimaneutral» sein. Die Stiftung myclimate berechnet dazu die gesamten CO2-Emissionen und den ökologischen Fussabdruck des Festes. Der entsprechende Kompensationsbetrag soll in ein Projekt in Ruanda zur Reduzierung des Brennholzbedarfs fliessen. Dies helfe, den Lebensraum der Tiere und die Gesundheit der Bewohner zu schützen.
Aus Umweltgründen fiel in Basel das Silvester-Feuerwerk weniger üppig aus als bisher. Damit sollte die Feinstaub-Belastung gesenkt werden. Die Organisatoren wollten ein «Zeichen bei der Umweltverträglichkeit» setzen, teilte das Basler Präsidialdepartement dazu mit. Der Lichtzauber um 0.30 Uhr über dem Rhein bestand aus weniger Bildern als bisher und dauerte statt 21 nur noch 16 Minuten.
Sure can you get one
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Happy new year from Basel 🎉💃🎉🍾🥂 pic.twitter.com/vRKBktHKib
Feuerwerke sind wegen ihrer Umweltbelastung nicht unumstritten. Laut Angaben aus der Basler Verwaltung entfallen auf die Spektakel je nach Witterung zwei bis drei Prozent der übers Jahr gemessenen Feinstaub-Belastung. Man habe jedoch nicht ganz auf das Spektakel verzichten wollen, weil es immer wieder viel Begeisterung auslöse, hiess es.
Die Stadt Bern beging den Jahreswechsel ohne Feuerwerk. Um 23.45 Uhr läuteten drei Glocken am Münsterturm das alte Jahr aus. Die zwölf Glockenschläge um Mitternacht wurden von Hand mit dem Schlaghammer ausgeführt. Danach ertönte für eine Viertelstunde das wuchtige Vollgeläut, während unten auf dem Platz die Korken knallten.
Die Stadt Genf organisierte ein grosses Volksfest auf dem Quai du Mont-Blanc am Seeufer. In friedlicher Atmosphäre versammelten sich Tausende von Menschen am See, um das neue Jahr zu feiern, während auch hier ein Feuerwerk den Hafen erleuchtete.
le feu d’artifice au lac de genève c’était quelque chose ❤️ pic.twitter.com/GNfMLNYeSt
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Im Waadtländer Hauptort Lausanne wurde traditionell der Turm der Kathedrale rot beleuchtet. In der Stadt tanzten zudem an sieben Orten Menschen in einer so gennannten stillen Disko zu Musik aus Kopfhörern.
Auch im Tessin wurde im Freien gefiert. In Lugano versammelten sich zahlreiche Menschen in der Open-Air-Diskothek auf dem Hauptplatz Piazza della Riforma.
In der Stadt St. Gallen waren Feuerwerk und Knallkörper verboten aus Rücksicht auf das Unesco-Weltkulturerbe des Stiftsbezirks. Feuerwerk wäre für die kostbaren Bauten eine zu grosse Gefahr. Es feiern jeweils Hunderte Silvester auf dem Klosterplatz bei der Stiftskirche.
Ganz auf das traditionelle Neujahrsfeuerwerk über dem See verzichtet dieses Jahr auch die Gemeinde St. Moritz GR. Sie zeigt stattdessen zum Jahreswechsel eine Drohnenshow. 100 Drohnen sollen am Abend des 1. Januar von einer Plattform aus 100 Meter in die Höhe steigen.
Die Flugobjekte erzeugten dabei in wechselnden Farben und Formaten immer wieder neue dreidimensionale Bilder, teilte die Gemeinde mit. Einige davon seien speziell für St. Moritz konzipiert worden.
Drohnenshow statt Feuerwerk in St. Moritz https://t.co/n4WLzUyvrE pic.twitter.com/BhUtECG5Vp
— Südostschweiz (@suedostschweiz) December 30, 2019
Ganz traditionell bleibt hingegen das Neujahrsfeuerwerk in der Stadt Luzern. Dieses findet ebenfalls erst am Abend des 1. Januar statt. (sda)