Das erste Lebensjahr ist noch immer ein heikles. Gemäss dem Bundesamt für Statistik sterben jährlich mehr Babys vor dem ersten Geburtstag als in jedem späteren Lebensjahr bis 51.
Die gute Nachricht: Seit 1970 hat sich die Zahl der Todesfälle in den ersten zwölf Monaten auf rund einen Viertel reduziert.
Interessant im Zusammenhang mit der Kindersterblichkeit ist zudem, dass bei Ausländerkindern in der Schweiz eine höhere Sterblichkeitsrate festgestellt wird.
Als Gründe für die seit Jahrzehnten beobachtete höhere Sterblichkeitsrate von Ausländerkindern gelten beispielsweise ein tieferes Bildungsniveau und damit einhergehende Verständigungsprobleme, erschwerte Arbeitsbedingungen und Leben unter prekären sozialen Verhältnissen. Das legte eine vor fünf Jahren vom Bundesrat vorgelegte Studie nahe.
Nach dem ersten Jahr nimmt die Sterblichkeit bei Kindern stark ab. Auch hier zeigt sich ein ähnliches Bild: Die Gesamtanzahl Todesfälle von Kindern im Alter zwischen 2 und 15 ist seit 1970 stark zurückgegangen.
Sobald beide Eltern arbeiten, werden Kinder fremd betreut. In 68,1 Prozent der Haushalte, in denen mindestens ein Kind unter 13 Jahren lebt, passen nicht ausschliesslich die Eltern auf.
Hoch im Kurs bei der Kinderbetreuung stehen Grosseltern. In rund jedem dritten Fall sind sie zumindest Teil der Kinderbetreuung. Fast gleich oft wird ein Krippe-Angebot genutzt. Rund jedes zehnte Kind bis 13 Jahre wird durch eine Person aus dem Umfeld (ohne Grosseltern) betreut.
Natürlich spielt auch das Erwerbsmodell bei Paarhaushalten bei der Kinderbetreuung eine Rolle. Arbeiten beide Eltern Vollzeit, werden die Kinder in drei von vier Fällen zusätzlich noch fremd betreut. Auffallend: Arbeitet die Frau Vollzeit, der Mann Teilzeit oder ist nicht erwerbstätig, sind es gar 83,2 Prozent der Haushalte, welche die Kinder zusätzlich extern betreuen lassen.
Beim (zumindest) früher üblichen Rollenmodell (Mann Vollzeit, Frau nicht erwerbstätig) greifen dagegen 40,5 Prozent auf eine weitere Betreuung zurück. Dies kann auch Angebote wie den Mittagstisch in der Schule beinhalten.
Vor allem im Strassenverkehr sind Kinder häufig von Unfällen betroffen. Bis zum Alter von etwa 10 bis 12 Jahren haben die Kinder nicht alle Fähigkeiten, um die Geschwindigkeit von Fahrzeugen richtig einzuschätzen.
2018 waren 1324 Kinder unter 15 Jahren – gemäss der im April veröffentlichten Strassenverkehrsunfall-Statistik des Bundesamtes für Strassen ASTRA – in einen Verkehrsunfall verwickelt. In 40 Prozent der Fälle geschieht der Unfall auf dem Schulweg. Trotzdem sollten Kinder nicht einfach grundsätzlich mit dem Auto zur Schule chauffiert werden. Warum, steht hier.
Die Zahl der Strassenverkehrsunfälle lag in den letzten Jahren immer etwa auf gleichem Niveau. Die genaue Entwicklung und detailliertere Aufteilung seit 2014 siehst du hier:
Die häufigsten Unfallursachen bei Kindern sind mangelnde Aufmerksamkeit, leichte Ablenkbarkeit und fehlende Konzentrationsfähigkeit.
Bei der Art des Fortbewegungsmittels der verletzten Kinder liegt der Fussverkehr knapp vor Velos (meist als Lenker) und Personenwagen (als Mitfahrer). Weitere Fortbewegungsmittel sind deutlich weniger vertreten:
Um Kinder gut auf die Gefahren und Regeln im Strassenverkehr hinzuweisen, lohnt sich ein Blick auf die Ratgeber der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU, zum Beispiel: Erste Schritte im Strassenverkehr.
Wie oben gesehen verunfallen jährlich rund 1300 Kinder im Strassenverkehr. Immer wieder sind sie auch der Hauptverursacher.
Bei allen Unfällen, die von Fussgängern verursacht werden, ist in fast einem Drittel der Fälle der Schuldige oder die Schuldige 0 bis 14 Jahre alt. Bei durch Velofahrer verursachten Unfällen sind Kinder in knapp jedem zehnten Fall die Verursacher.
Bei allen anderen Verkehrsmitteln (E-Bikes, Motorrad, etc.) sind die bis 14-Jährigen in deutlich unter einem Prozent der Fälle die Schuldigen.
Vergleichen wir die verunfallten Kinder mit der Anzahl Fälle im Ausland, schneidet die Schweiz leider schlecht ab. Der in diesem Sommer veröffentlichte Sicherheitsbarometer 2019 der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) zeigt die Getöteten pro eine Million Einwohner verglichen mit anderen europäischen Ländern.
Die Grafik ist in vier Farben aufgeteilt. Das linke Ende zeigt den tiefsten (besten) Wert eines europäischen Landes, das rechte Ende den höchsten (schlechtesten). Jede Farbe steht für einen Viertel aller Länder. Bei Kindern (0–14 Jahre) sind wir also deutlich im schlechtesten Viertel vertreten.
Das schlechte Abschneiden bei Kindern kann (zumindest teilweise) erklärt werden. Zum einen sind Schweizer Kinder häufiger selbstständig im Strassenverkehr unterwegs und gehen über Mittag oft heim. Zudem wurden die Jahre 2012 bis 2016 berücksichtigt. In diese Zeitspanne fällt auch das Busunglück im Sierre-Tunnel, als ein Reisebus in die Tunnelmauer krachte und 22 Kinder ums Leben kamen.
Über die Schulwege in Äthiopien, Nicaragua, Nepal oder Papua-Neuguinea gibt es Dokumentationen, die zeigen, wie Schulkinder über waghalsige «Brücken», entlang an Felsen oder Kilometer weit stundenlang durch öde Landschaften in die Schule wandern. Von den gefährlichsten Schulwegen der Welt sind wir in der Schweiz zum Glück meilenweit entfernt.
Der durchschnittliche Schulweg in der Schweiz beträgt zu Fuss 10 Minuten. Der Verkehrsclub führte 2017 die Studie «Der Pedibus in der Schweiz» durch, in welcher 75 Prozent der Kinder zwischen 4 und 7 Jahren zu Fuss zur Schule gehen. Auffallend sind hier die Unterschiede der Sprachregionen. Während Deutschschweizer Kinder zu 83% zu Fuss unterwegs sind, sind dies in der Romandie 67% und im Tessin nur deren 49%.
Im Schweizer Durchschnitt ist ein Schulweg 1,5 Kilometer lang. In 40% der Fälle gar weniger als 500 Meter, nur 12% müssen mehr als zwei Kilometer für den Weg zur Schule zurücklegen. In Deutschland ergab eine Umfrage bei 10'000 Schülern, dass der durchschnittliche Schulweg bei unserem nördlichen Nachbarn rund 30 Minuten beträgt.
Hier gibt es übrigens noch 10 Tipps zum Thema sicherer Schulweg.
Primarschüler geniessen je nach Kanton eine unterschiedliche Anzahl von 45-Minuten-Lektionen. In den 21 Kantonen mit dem Lehrplan 21 fand zwar eine Annäherung statt, doch noch immer sind die Kantone frei, wie viele Pflichtlektionen sie ihren Schülern zumuten.
Die folgende Übersicht zeigt, wie viele Lektionen die Schüler von der 1. bis 6. Klasse total absolvieren können. Für Detailregelungen verweisen wir direkt auf die entsprechenden Kantone.
Und zum Schluss noch ein Blick auf die Weihnachtsgeschenke. Bald werden ja insbesondere die Kinder wieder reich beschenkt. Und wenn man sich nur die Ausgaben vor Augen führt, dürfen sich die lieben Kleinen freuen.
Wie Ernst & Young (EY) in seiner letztjährigen Umfrage «Weihnachtsgeschenke 2018 – Schweiz» berichtete, planten Schweizer mit Ausgaben für Weihnachtsgeschenke im Wert von 310 Franken. Das ist mehr als beim bisherigen Bestwert von 2010 (301 Franken).
In der Schweiz führte EY die Umfrage in diesem Jahr nicht durch. In Deutschland ergab die gleiche Umfrage, dass für Geschenke 281 Euro (ebenfalls ca. 310 Franken) ausgegeben werden. In den USA sollen die Ausgaben sagenhafte 900 Dollar pro Person betragen, wie Investopedia schreibt.
Wie viel können/dürfen Kinder heutzutage noch Kind sein?