Man nehme kurze Tage, weniger Sonne und kaltes Wetter, kombiniert es mit abgesagten Events, Quarantänen und Maskentragerei und bestreut das Ganze mit einer Prise Ungewissheit – die kommenden Monate sehen düster aus. Bald ist es ein Jahr her, seit uns die Corona-Krise erreicht hat, doch eigentlich fühlt es sich bereits an wie eine Ewigkeit. Inmitten der Krise übersieht man schnell einmal, welche Fortschritte bereits erzielt wurden und welche Lichtblicke sich eröffnen. Hier sind 6 Punkte, die uns während dieser Zeit Hoffnung machen:
Der grösste Hoffnungsträger während der Coronakrise ist zweifellos die Impfung. Zwölf Impfstoffe befinden sich zurzeit in Testphase 3 und einige davon scheinen vielversprechend zu sein. Pfizer und Biontech verkündeten vor kurzem, dass ihr Impfstoff das Virus zu 90% bekämpfen könne. Als Nächstes wird sich die Strategiefrage stellen: Soll die Impfung das Virus abschwächen, eliminieren oder unterdrücken? Basierend auf der jeweiligen Corona-Situation im Land werden verschiedene Strategien angewandt werden.
Noch im Januar tappten Gesundheitswissenschaftler im Dunkeln: Der Corona-Ausbruch in Wuhan, China – damals noch Wuhan-Pneumonie genannt – warf viele Fragen auf. Durch welchen viralen oder bakteriellen Erreger wurde dieser Cluster verursacht? Wie wird die Krankheit verbreitet? Wie kann die Verbreitung verhindert werden?
Mittlerweile haben Wissenschaftler viele dieser Fragen beantworten können. Das Virus überträgt sich hauptsächlich über Tröpfchen, Aerosole (kleiner als Tröpfchen) und über eine Schmierinfektion. Mehr dazu:
Im Gegensatz zur Grippe, bei der sich das Virus über ähnlich grosse Ausbrüche verbreitet, sind beim Coronavirus 10% der Infizierten für 80% der Neuinfizierten verantwortlich. Aus diesem Grund ist es wichtig, diese sogenannten «Superspreader» so schnell wie möglich zu identifizieren, um eine grössere Ausbreitung zu verhindern. Die grösste Herausforderung dabei: Es gibt Menschen, die das Virus in sich tragen und andere damit infizieren, ohne selbst Symptome zu zeigen. Die Krankheit kann also nicht immer anhand der Symptome erkannt werden. Umso entscheidender wird es, das Virus anhand von Tests frühzeitig zu identifizieren.
Labortests stellen zwar eine zuverlässige Methode dar, um das Virus zu erkennen, sind allerdings zeit- und arbeitsintensiv. Abhilfe sollen nun Schnelltests schaffen: Sie sind günstig und liefern innerhalb von 30 Minuten Resultate. Damit wurden beispielsweise in der Slowakei innerhalb eines Wochenendes 3,6 Millionen Menschen getestet. Die Schnelltests bieten somit eine Alternative zum Lockdown, da sich alle negativ Getesteten frei bewegen können und nur die positiv Getesteten zuhause bleiben müssen.
Man erinnere sich: Noch Anfang März rieten sowohl das Bundesamt für Gesundheit als auch die Weltgesundheitsorganisation gesunden Mensch davon ab, eine Maske zu tragen. Masken sollen nur von Erkrankten, von Menschen innerhalb der Risikogruppe und von solchen, die sich um Kranke kümmern, getragen werden.
Ende April sprach das BAG dann doch eine Maskenempfehlung aus, was viele Leute verunsichert zurückliess. Berichten zufolge sei der Maskenmangel dafür verantwortlich gewesen, vom Maskentragen abzuraten. Daniel Koch, damaliger Leiter in der Abteilung «übertragbare Krankheiten» beim BAG, bestreitet dies allerdings. Wie auch immer sich das tatsächlich abgespielt hat, heute ist klar: Masken wirken.
Der erste Lockdown hat viele Menschen an ihre Grenzen gebracht. Plötzlich musste alles von zuhause aus stattfinden: Die Arbeit, der Unterricht und die Freizeit. Was vor allem zu Beginn mit viel Frustration einherging, hat aber auch viel Innovation mit sich gebracht. Eine Digitalisierung im grossen Rahmen hat stattgefunden, womit die Arbeit im Homeoffice und der Unterricht in den eigenen vier Wänden möglich wurden. Vieles ist noch ungewohnt, vieles wird sich nach der Pandemie auch wieder ändern, aber die Fortschritte auf der digitalen Ebene werden einen bleibenden Effekt hinterlassen.
Mit dem Ziel, das Virus zu stoppen, wurden auch neue Apps entwickelt. Diese sollen die Nutzer und Nutzerinnen informieren, falls sie mit einem Covid-positiven Menschen in Kontakt waren.
Kaum etwas hat die globale Bevölkerung gleichzeitig so getroffen wie das Coronavirus. Vom Nachbarn zum Nachbardorf, zum anderen Zipfel der Schweiz, zum anderen Kontinent – überall sind die Menschen von der Pandemie betroffen. So zeigte sich auch die Unterstützung in verschiedenen Formen: Von Staatshilfen im grossen Umfang bis hin zur Nachbarschafts-WhatsApp-Gruppe, in der organisiert wird, wer für Menschen der Risikogruppen einkaufen geht. Die Menschen schliessen sich zusammen, um einander zu helfen.
Ein Beispiel aus Polen: Allerheiligen stellt für Blumenverkäufer eine wichtige Einkommensquelle dar. In Scharen pilgern die Menschen an die Gräber, um sie mit Blumen und Kerzen zu schmücken. Um die Verbreitung des Coronavirus zu verhindern, blieben die Friedhöfe dieses Jahr aber geschlossen – kein gutes Geschäft für den Blumenhandel. Aus diesem Grund wurde in Warschau die «Kaufen Sie sich eine Chrysantheme»-Initiative gestartet, bei der die Bevölkerung dazu aufgerufen wurde, trotz geschlossener Friedhöfe Blumen zu kaufen.
Noch ist die Pandemie nicht überstanden, noch gibt es nicht für alles eine Lösung, doch ein Blick auf die positiven Aspekte vermag es, ein wenig Hoffnung zu erwecken.
Die Dankbarkeit die ich dafür erhalten habe kam von Herzen und ist unbezahlbar. Ein paar gute und leider auch weniger schöne Geschichten gab's oben drauf.
Ich würde mich nicht als besonders solidarischen Menschen mit viel Mitgefühl bezeichnen aber das hat mir echt die Augen geöffnet und hat sehr sehr gut getan. Es ist echt einfach zu helfen. Ich werde es weiterhin tun.
Ausser dass das Coronavirus zu grosser Solidarität führt.
Meiner Meinung nach kehrt das Virus genau das Schlechteste in uns allen hervor: Missgunst, Denunziantentum, Egoismus, schwindende Debattenkultur und Pluralismus, Raffgier.
Es gab im Frühling sicher ein paar schöne Momente, wo das Land wirklich zusammenstand. Die sind aber leider längst passé und ich nehme eine aggressive Grundstimmung wahr. Es wird nur noch unterteilt in "BAG-Taskforcegläubige" und "Covidioten" . Dazwischen gibt es fast keine Schattierungen mehr. Leider auch in dieser Kommentarspalte.