Am Freitag steckte die Justizministerin Karin Keller-Sutter mit Vertretern von Bund, Kantonen und privaten Organisation die Köpfe zusammen. Der Dialog zum Thema «Häusliche Gewalt» hatte zum Ziel, Massnahmen zusammenzutragen, die Opfer von häuslicher Gewalt effektiver schützen.
Am Freitagnachmittag präsentierte Keller-Sutter an einer Pressekonferenz die erarbeitete «Roadmap» von Bund und Kantonen. Insgesamt sind darin zehn Handlungsfelder mit entsprechenden Massnahmen enthalten. Die vollständige «Roadmap» findest du hier. Folgend die zwei wichtigsten Punkte.
Die «Roadmap» fordert bei den technologischen Möglichkeiten konkrete Massnahmen: Die Kantone wollen in einem Pilotprojekt den Opfern von häuslicher Gewalt einen Notfallknopf zur Verfügung stellen. So sollen die Betroffenen einfacher nach Hilfe rufen können.
Weiter sollen Opfer einen leichteren Zugang zur Beratung erhalten. Die Diskussion um eine zentrale Beratungstelefonnummer, die rund um die Uhr Hilfe anbieten, lebte besonders während der Pandemie neu auf. Die Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und -direktoren will nun prüfen, wie man eine solche zentrale Telefonnummer umsetzen kann.
Dass man heikle Situationen früh erkenne, sei der Schlüssel zur Verhinderung von Gewalttaten, heisst es in der «Roadmap». In diesem Zusammenhang wollen Bund und Kantone zum einen den Informationsaustausch zwischen den Behörden und den Institutionen stärken und deren Massnahmen miteinander koordinieren.
Zum anderen wollen Bund und Kantone zukünftig stärker sensibilisieren: Neben Opfern und Tätern soll auch die Gesamtbevölkerung stärker informiert werden. Konkret wollen die Behörden Sensibilisierungsprojekte unterstützen und fördern, so etwa in den Schulen.
Die Roadmap sei ein Meilenstein in der Umsetzung der Istanbul-Konvention, heisst es in der Medienmitteilung. Die Massnahmen umzusetzen werde Teil des Nationalen Aktionsplans sein, den das Parlament im Rahmen der Legislaturplanung 2019 - 2023 beschlossen hat.
Chume nöd drus…