Die Corona-Krise hat Greta & Co. praktisch zum Verstummen gebracht. Jetzt rufen die Schweizer Klimastreikenden unter dem Motto «Rise up for change» das grosse Comback aus.
«Wir müssen der Tatsache ins Auge sehen. Demonstrationen reichen nicht mehr aus», sagten Vertreterinnen der Klimabewegung am Dienstag an einer Medienkonferenz. Denn es herrsche in der Allgemeinheit ein fundamental falsches Verständnis, wie der Klimawandel funktioniere.
Das gelte auch für linke Parteien, die die Klimabewegung scharf attackiert: «Wir wurden von rechts beschimpft und belächelt, von den linken Parteien benutzt und belogen. Man hat uns das Blaue vom Himmel besprochen und nichts davon geliefert», sagt Meret Schefer vom Klimastreik. Man habe alle Instanzen des Systems um Hilfe gerufen. Heute müsse man feststellen: «Wir wurden im Stich gelassen», so Schefer weiter.
Viele ihrer Forderungen aus dem Klima-Aktionsplan seien auch von den Linken nicht ernst genommen haben. Die Grünen hätten grosse Gewinne bei den Wahlen eingefahren, aber die «versprochene Leistung» noch nicht gebracht.
Im Gespräch mit watson zeigte sich Jonas Kampus vom Klimastreik besonders darüber erzürnt, dass etwa das Rettungspaket für die Flugbranche unter Federführung von SP-Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga ausgearbeitet worden sei. «Selbst die SP und die Grünen sind unfähig, einen adäquaten Plan gegen die Klimaerwärmung zu finden», bilanziert der Zürcher. Bei der Debatte um das Co2-Gesetz seien von diesen Parteien keine angemessenen Massnahmen eingebracht worden, um Netto null Treibhausgase bis 2030 zu erreichen. «Jetzt müssen wir einen Systemwandel anstreben», sagt Kampus weiter.
Weiter kündigen Extinction Rebellion, die Klimastreik-Bewegung und weitere Gruppen einen grossen Schulterschluss an und präsentierten die wichtigsten Punkte ihres Comeback-Plans:
Werden bald wieder Banken ins Visier genommen? Mit Aktionen des «friedlichen, massenhaften Ungehorsams» will sich die Klimabewegung «den Mächtigen unserer Gesellschaft, in der institutionellen Politik, am Finanzplatz und in der Wirtschaft entgegenstellen». Man habe ein berechtigtes Interesse daran, auf einem bewohnbaren Planeten eine Zukunft zu haben. «Wir wurden bisher nicht gehört. Das lässt uns zu Mitteln greifen, von denen wir hoffen, endlich ernst genommen zu werden», heisst es in der Mitteilung weiter.
Nach einer monatelangen Pause gehen die Klimademos wieder los. So sind am Freitag, 4. September in der ganzen Schweiz dezentrale Kundbegungen geplant. «We are back, der Klimastreik ist zurück auf der Strasse», kündigen die Aktivisten an.
Vom 20. bis zum 25. September 2020 trefft sich die Klimabewegung in Bern in einer Aktionswoche zum «Rise up for Change» und will zeigen, wie echte Veränderung aussehen muss. Dazu sind verschiedene Aktionen und Workshops geplant.
Jetzt glaibe ich allerdings nicht, dass es sinnvoll ist, härter zurückzukommen, als man 'gegangen' ist. Stattdessen sollte besser dort angesetzt werden, wo die Bewegung vor Corona war. Mit friedlichen Demonstrationen (natürlich mit Corona-Abstand oder Masken) und politischen Ansätzen.
'Friedliche Krawalle' verärgern das Volk bloss.
In diesem Land wird Politik gemacht mit Initiative, Referenden oder nervenzerrender Knochenarbeit im Parlament. Alle diese Möglichkeite stehen offen, ohne "erfolgsgarantie".
Durch das blockieren von ein paar UBS Filialen wird kein einziger Gesetztesartikel angepasst.