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Raiffeisen-Chef Patrik Gisel tritt per sofort zurück

Raiffeisen-Chef Patrik Gisel tritt per sofort zurück

09.11.2018, 21:4910.11.2018, 08:46
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Raiffeisen-CEO Patrik Gisel tritt per sofort von all seinen Funktionen zurück. Das haben der Verwaltungsrat und Gisel vereinbart, wie Raiffeisen Schweiz am Freitag mitteilte. Damit wird der für Ende Jahr geplante Rücktritt vorgezogen.

Dies solle die öffentliche Debatte um Gisels Person abschliessen und der Raiffeisen Gruppe ermöglichen, sich auf die zukünftigen Herausforderungen zu konzentrieren, heisst es in der Mitteilung. Michael Auer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung wird demnach die operative Führung bis auf Weiteres sicherstellen.

Zuvor war bereits in den Medien über einen vorzeitigen Rücktritt Gisels spekuliert worden. Eine Beziehung des Vorsitzenden der Geschäftsleitung mit einer inzwischen zurückgetretenen Raiffeisen-Verwaltungsrätin hat laut Medienberichten das Fass zum Überlaufen gebracht.

Am (morgigen) Samstag nimmt die Genossenschaftsbank Raiffeisen an der ausserordentlichen Delegiertenversammlung in Brugg-Windisch einen neuen Anlauf, um aus dem Schatten ihres früheren Chefs Pierin Vincenz zu treten. Wichtigstes Traktandum ist die Wahl eines neuen Verwaltungsratspräsidenten.

Die meisten Beobachter rechnen mit einer Wahl von Guy Lachappelle an die Spitze des Verwaltungsratspräsidiums. Dies obwohl auch seine Nomination zu einigen Kontroversen geführt hatte.

Dem früheren CEO der Basler Kantonalbank wird vor allem seine Rolle in der Affäre um die betrügerische Vermögensverwalterin ASE vorgehalten, bei der ASE-Kunden mit Konten bei der BKB Millionenverluste erlitten hatten. Allerdings hatte die Finanzmarktaufsicht Finma die Kandidatur Lachappelles wie auch der weiteren VR-Kandidaten abgesegnet. Zum medialen Thema wurde auch die Höhe seiner künftigen Entschädigung. (sda)

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Ich stelle mir gerade vor, wie ich vor 50 Jahren meinen Job erledigt hätte. Alleine für diesen Artikel hätte ich mich in ein Archiv begeben müssen. Dann hätte ich mir Notizen gemacht, wäre zurück an meinen Arbeitsplatz und hätte in meine Schreibmaschine getippt. Wäre ein Tippfehler aufgetaucht, wovon ich schwer ausgehe, hätte ich das Blatt entfernen, den Fehler mit Tipp-Ex überstreichen und das Papier wieder einsetzen müssen. (So zumindest stellt man sich das als Gen Y vor.)

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