Es ist stickig, die Luft steht, der Schweiss läuft runter und das Hirn ist nur noch Matsch: Auf der watson-Redaktion ist es 27 Grad warm und auch dieser Artikel entsteht dementsprechend mit reduzierter Produktivität. Dass in der Hitze nicht die gleiche Leistung erbracht werden kann, zeigen auch wissenschaftliche Untersuchungen. Seit Jahren warnen Experten vor dem Einfluss der Klimaerwärmung auf unsere Produktivität. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse:
Es müssen nicht 36 Grad sein: «Bereits bei einer Innentemperatur von 26 Grad nimmt die Leistung ab», sagt Markus Hubbuch, Professor für Gebäudemanagement, zu SRF 10 vor 10. Die Hitze habe physische Einflüsse auf unseren Körper und ab 30 Grad werde es noch schwieriger. Vor allem die Motivation lasse dann nach. Kein Wunder: In Gedanken ist man dann schon in der Badi.
Für die Länder in tropischen und mittleren Breitengraden machen Forschende die Prognose, dass die globale Arbeitsproduktivität bis zum Jahr 2200 um 40% abnehmen wird. In der Schweiz ist aufgrund der Hitze für 2085 bereits ein Rückgang der Jahresarbeitszeit um 0,13% prognostiziert. Zum Vergleich: In Kambodscha (Südostasien) sind es 18,97%.
Die indischen Reisbündel-Pflücker erleben es am eigenen Leib, wie sie die Hitze erschlafft. Schon wenige Grad Temperaturunterschied beeinflussen ihre Produktivität, wie eine Publikation vom Multidisciplinary Digital Publishing Institute (MDPI) zeigt.
Aber auch die eher leichte Tätigkeit von Arbeiterinnen und Arbeitern, die indische Zigaretten rollen, wirft bei höheren Temperaturen weniger Effizienz ab: Bei 27 Grad sank die Produktivität auf 96%, bei 32 Grad auf 86% und bei 36 auf 64%.
Der Produktionsverlust betrifft vor allem Arbeitsbereiche im Freien und in nicht-klimatisierter Umgebung. Können die Arbeiter nicht mehr die gleiche Leistung bringen, bedeutet das für Arbeitgeber zusätzliche Kosten, wie das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) in ihrem Journal schreibt. Der Weltklimarat hält in seinem fünften Weltklima-Bericht fest, dass sich die Kosten in betroffenen Sektoren aufgrund der verminderten Produktivität bis 2030 auf zwei Billionen US-Dollar belaufen könnten.
So, und jetzt ist es definitiv zu heiss – wir gehen uns abkühlen. Sorry.
Wir köcheln langsam auf 31grad.... :-(
"Der Weltklimarat hält in seinem fünften Weltklima-Bericht fest, dass sich die Kosten in betroffenen Sektoren aufgrund der verminderten Produktivität bis 2030 auf zwei Billionen US-Dollar belaufen könnten. "
Ich bitte um Präzisierung: zwei Billionen, oder zwei Milliarden? Wenn Sie diese Info aus einem englischen Artikel haben, dann ist das ein grosser Unterschied, denn "one billion" (englisch) ist eine Milliarde und "eine Billion" (deutsch) sind tausend Milliarden.