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Was passiert, wenn der Chef seine Aktien verkauft? Der Kurs stürzt an der Zürcher Börse ab

Was passiert, wenn der Chef seine Aktien verkauft? Der Kurs stürzt an der Zürcher Börse ab

16.03.2016, 10:5016.03.2016, 10:56
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Der Schweizer Konzern Aryzta ist Weltmarktführer in Sachen Tiefkühl- und Convenience-Backwaren und beschäftigt mehr als 8000 Mitarbeiter. Seit Anfang Woche hat der Wert der Aryzta-Aktie über einen Viertel seines Werts verloren. Was ist geschehen?

Der Aryzta-Chef Owen Killian verkaufte in den vergangenen beiden Tagen 427'250 Aktien des Unternehmens, wie am Mittwoch offiziell bekannt wurde. Die Aktie büsste bis 09.30 Uhr um 11 Prozent auf 36.4 Franken ein. Bereits in den beiden Vortagen war das Papier abgestürzt. Wenn der Chef seine Aktien verkauft, verlieren die Anleger ihr Vertrauen in das Unternehmen.

Aryzta-Chef Owen Killian.
Aryzta-Chef Owen Killian.
Bild: KEYSTONE

Er bedaure, dass er die Aktien zu diesem Zeitpunkt veräussert habe, schob Kilian in einer Stellungnahme zur Mitteilung des Unternehmens nach. Der Entscheid zum Verkauf der Aktien sei durch die Kursschwäche der Aktien ausgelöst worden. Die Entscheidung stehe nicht in Zusammenhang mit seinem Vertrauen in die Firma und der Erreichbarkeit der Ziele, schreibt Killian weiter.

Der Schweizer Konzern Aryzta ist Weltmarktführer

Die Aryzta AG ist ein international tätiger Schweizer Tiefkühl- und Convenience-Backwaren-Konzern mit Sitz in Zürich. Mit einem Umsatz von 3.8 Milliarden Schweizer Franken und weltweit mehr als 8'000 Mitarbeitern ist die Unternehmensgruppe in ihrem Bereich globaler Marktführer. Aryzta verfügt über 23 Produktionsstandorte in 15 Ländern sowie 111 Vertriebsorganisationen.
Quelle: Wikipedia

Aryzta-Chef Owen Killian verkaufte in den vergangenen beiden Tagen 427'250 Aktien des Unternehmens, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Das entspricht auf Basis der Ende des Geschäftsjahres 2014/15 ausgewiesenen Gesamtanzahl der Aktien knapp 0,5 Prozent des Aktienkapitals. Killian besitzt nun noch 216'530 Aryzta-Aktien.

Vertrauensverlust und viele Fragezeichen

Am Dienstag gingen die Papiere von Aryzta mit einem Minus von rund 5 Prozent aus dem Handel, nachdem sie bereits am Vortag nach der Vorlage von Resultaten 12 Prozent eingebüsst hatten. Mit dem neuen Jahrestief von 40.53 Franken büssten sie bis Dienstag in gut einem Jahr 47 Prozent ein.

Der Markt setzte damit ein Fragezeichen hinter die Ziele des Unternehmens für das laufende Jahr. Die kommenden 12 Monate würden für Aryzta vor dem Hintergrund der hohen Verschuldung und der hohen Goodwillposition sehr entscheidend sein, schreibt die ZKB in einem Kommentar.

Im laufenden Kalenderjahr würden 10 bis 12 Prozent des Umsatzes zur Erneuerung anstehen. Aryzta müsse es trotzdem gelingen den Geldzufluss und die organische Umsatzentwicklung zu stabilisieren. Trotz der starken Kurskorrektur raten die ZKB-Experten von Käufen der Aktien ab, da die Risiken sehr hoch seien. (whr/sda/awp)

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