Schweiz
Wirtschaft

Kritik an Ratifizierung des Freihandelsabkommen mit der Türkei

Freihandelsabkommen mit der Türkei stösst auf Gegenwehr

11.11.2020, 13:22
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Swiss Federal Councilor Ignazio Cassis, right, welcomes Mevluet Cavusoglu, left, Foreign Minister of the Republic of Turkey, during a official visit to Switzerland, on Friday, 14 August 2020, in Bern, ...
Ignazio Cassis, rechts, mit Mevluet CavusogluBild: keystone

Die Aussenpolitische Kommission des Nationalrats (APK-N) ist der Auffassung, dass die Ratifizierung des Freihandelsabkommen mit der Türkei zu einem kritischen Zeitpunkt erfolgt. Wie ihre Schwesterkommission wird sie mit einem Schreiben an den Gesamtbundesrat gelangen.

Eine Ratifikation zum jetzigen Zeitpunkt erachte eine Mehrheit der APK-N aus völkerrechtlichen und menschenrechtlichen Gründen als bedenklich, teilten die Parlamentsdienste am Mittwoch mit.

Die Kommission verwies dabei auf die Lage in Bergkarabach und die Rolle der Türkei in diesem Konflikt. Diese Bedenken seien Wirtschaftsminister Guy Parmelin mitgeteilt worden.

Ausserdem wird die APK-N ihre Kritik in einem Schreiben dem Gesamtbundesrat unterbreiten. Zuvor war bereits die Aussenpolitische Kommission des Ständerats (APK-S) wegen des Freihandelsabkommens mit der Türkei beim Bundesrat vorstellig geworden.

Zunächst hatte der Bundesrat das Freihandelsabkommen nicht ratifiziert, obwohl die Zustimmung des Parlaments vorlag. Er begründete dies unter anderem mit dem Einmarsch der türkischen Armee in Syrien. Vergangene Woche bestätigte dann das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), dass der Prozess zur Ratifizierung eingeleitet wurde. (aeg/sda)

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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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du_bist_du
11.11.2020 13:44registriert Mai 2020
Nun, entweder man akzeptiert, dass sich die Türkei aktuell in der Region etablieren will und wenn möglich, alte Präsenz wiederherstellen will. Mit allen moralischen, ethischen und auch politischen Konsequenzen.
Akzeptiert man das nicht oder protestiert gegen das Verhalten der Türkei, soll man konsequenterweise diese Zusammenarbeit lassen.
Was nicht geht ist diese offizielle Erdogan-böse-Haltung und dann doch Abkommen.
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mMn
11.11.2020 16:29registriert September 2020
Typisch Cassis! Null Rückgrat. Will der Erdogan ein Handelsabkommen, dann respektiert er Menschenrechte, beendet die Kriegstreibereien in Bergkarabach, Lybien, Syrien, Griechenland und überhaupt alle imperialistischen Gedanken, respektiert die Minderheiten in seinem eigenen Land und die Gewaltentrennung. Ansonsten schickt man den Unterhändler ohne Abkommen zurück nach Ankara.
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MarGo
11.11.2020 14:02registriert Juni 2015
Wie kann man mit der Türkei ein Freihandelsabkommen haben wollen?? Oder der USA?

Österreich meinetwegen... dann hat sichs schon bald :D
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