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Schweiz bleibt vorläufig auf grauer Steuerliste der EU

Schweiz bleibt vorläufig auf grauer Steuerliste der EU

12.03.2019, 15:52
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Bild: KEYSTONE

Die Schweiz bleibt vorläufig auf der grauen Liste der EU. Dies haben die EU-Finanzminister am Dienstag in Brüssel beschlossen. Gleichzeitig verabschiedeten sie eine schwarze Liste mit insgesamt 15 Steuerparadiesen.

Staaten auf der grauen Liste hatten gegenüber der EU Zusagen gemacht, Änderungen an ihren Steuerpraktiken vorzunehmen - so auch die Schweiz.

Mit der AHV-Steuervorlage (Staf) sollen die Brüssel gegenüber gemachten Versprechen eingelöst werden. Da jedoch die Volksabstimmung darüber erst am 19. Mai stattfinden wird, bleibt die Schweiz vorläufig auf der grauen Liste.

Zusammen mit der Schweiz stehen insgesamt 34 Länder und Gebietskörperschaften auf der grauen Liste. Diese werden laut EU-Kommission weiter beobachtet und die Fortschritte periodisch überprüft. Dies gilt auch für die Schweiz. Wird das AHV/Steuer-Paket von den Stimmberechtigten angenommen, dürfte die Schweiz von der grauen Liste gestrichen werden.

Wird die Vorlage aber abgelehnt, ist unklar, wie es weiter gehen wird. Ein EU-Diplomat sagte aber gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass bei einem Nein kein Automatismus vorgesehen sei. Die Schweiz würde also nicht automatisch ohne Diskussion auf die schwarze Liste kommen.

15 Länder auf schwarzer Liste

Neben der grauen Liste verabschiedeten die EU-Finanzminister am Dienstag zudem eine schwarze Liste mit 15 Steueroasen. Seit der Lancierung einer provisorischen schwarzen Liste im Dezember 2017 stehen bereits die amerikanischen Jungferninseln, Amerikanisch-Samoa, Guam, Samoa sowie Trinidad und Tobago darauf. Diese Staaten und Gebietskörperschaften haben der EU bis heute keine Zusagen gemacht.

Von der grauen auf die schwarze Liste kamen zusätzlich nun zehn weitere Länder und Gebietskörperschaften hinzu: Aruba, Barbados, Belize, Bermudas, Dominica, Fidschi, die Marshallinseln, Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate sowie Vanuatu.

Die Listung der Vereinigten Arabischen Emirate hatten im Vorfeld zu Diskussionen geführt. Dem Vernehmen hatten sich drei EU-Staaten aus unterschiedlichen Gründen dagegen gewehrt, die Vereinigten Arabischen Emirate auf die schwarze Liste zu setzten.

EU-Steuerkommissar Pierre Moscovic sagte nach der Verabschiedung der schwarzen Liste: «Die Liste der Steueroasen ist ein echter europäischer Erfolg.» Dank der Lancierung einer EU-Liste 2017 hätten «dutzende Länder schädliche Steuersysteme beseitigt und sich auf internationale Transparenz-Standards und faire Besteuerung hinbewegt». (aeg/sda)

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26 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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MacB
12.03.2019 16:24registriert Oktober 2015
Die Liste ist sowas von anmassend. Die EU spielt hier Steuerpolizei mit schwarzen und grauen Listen, hat aber in den eigenen Reihen einige der dunkelsten Schafe Jersey und Co.)

Da aber Jeder irgendwelche Listen führen darf, wäre ich im Gegenzug dafür, als Schweiz schwarze und graue Listen für nicht-demokratische Länder zu führen und denen auch Briefe mit Forderungen zu senden. Wir können ja mal mit Ungarn anfangen.
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Ökonometriker
12.03.2019 18:00registriert Januar 2017
Und die USA?
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violetta la douce
12.03.2019 17:35registriert Februar 2019
Diese "Listen" sind nichts anders, als ein Manifestation des Wirtschaftskrieges den die EU gegen die CH führt.

Die Schweiz ist ja für jedes einzelne EU-Land ein direkter Konkurrent den es auszubooten und zu überrunden gilt.

Es wird wohl kein Land geben, dass nicht mit Neid auf den Wohlstand und die Lebensqualität der Schweiz blickt.
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