Schweiz
Wirtschaft

Schweizer RUAG-Granaten und Thuner Granatwerfer in Libyen

Die RUAG Niederlassung in Zuerich, anlaesslich der Bilanzmedienkonferenz der RUAG, am Donnerstag, 23. Maerz 2017, in Zuerich. Der internationale Technologiekonzern RUAG erwirtschaftete 2016 mit CHF 18 ...
Nicht immer landen die Exporte dort, wo sie sollten: Schweizer Rüstungskonzern RUAG. Bild: KEYSTONE

Schweizer RUAG-Granaten und Thuner Granatwerfer in Libyen

09.09.2018, 10:2709.09.2018, 10:51
Mehr «Schweiz»

Recherchen des «SonntagsBlick» haben ergeben, dass Schweizer Waffen auch in libyschen Kriegswirren zirkulieren. So würden Händler aus Tripolis Waffen der RUAG und Schweizer Granatwerfer im Internet verkaufen.

Die Zeitung beruft sich auf einen Bericht des australischen Waffenanalysezentrums Ares und auf Fotodokumente. Kaufangebote seien unter anderem von libyschen Milizen gekommen. Sowohl die RUAG als auch die Thuner Waffenfirma Brügger & Thomet AG bestätigten der Zeitung, dass es sich bei den Aufnahmen um Bilder ihrer Produkte handle.

Wie die Waffen in die von Kriegswirren geplagte Region kamen, ist laut dem «SonntagsBlick» allerdings unklar. Möglicherweise steht eine Waffenlieferung an die Vereinigten Arabischen Emirate aus dem Jahr 2003 am Ursprung. Von dort sei das Kriegsmaterial verbotenerweise an Jordanien weitergegeben worden, von wo dieses nach Syrien und eventuell auch nach Libyen gelangte.

Parmelin verteidigt Exporte

Gleichzeitig rechtfertigte Verteidigungsminister Guy Pamelin die Lockerung der Schweizer Waffenexportregelungen. Es würden auch künftig keine Schweizer Waffen in ein Land wie Syrien exportiert, betonte der SVP-Bundesrat gegenüber dem «SonntagsBlick». Jede Lieferung werde zudem vom SECO genau geprüft. Er sagte obendrein, dass Waffenexporte nach Ländern wie Libyen und Syrien heutzutage garantiert ein Tabu seien.

Renato zum lustigen Thema: Waffenexporte! Jeeee!

Video: watson/Renato Kaiser
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
27 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Überdimensionierte Riesenshrimps aka Reaper
09.09.2018 12:05registriert Juni 2016
Bravo 😡

So liebe CVP, FDP und SVP, jedes Parteimitglied und jeder Parlamentarier muss nun Flüchtlinge bei sich Aufnehmen.

Und die Mitarbeiter der Firmen auch noch, der CEO von Rheinmetall darf gerne 2 Aufnehmen.
14530
Melden
Zum Kommentar
avatar
vera.vox
09.09.2018 11:41registriert Mai 2017
Alles halb so schlimm unsere Parlamentarier haben die Waffenexporte unter Kontrolle.
Es ist sehr unchristlich jemanden der Möglichkeit auf Selbstverteidigung zu berauben.
Deshalb hat die Schweiz kürzlich Massnahmen getroffen, dass Waffenexporte nicht mehr umständlich über Drittstaaten erfolgen müssen, direkte Lieferung in Bürgerkriegsregionen soll in Zukunft möglich sein.
Zudem werden mit dieser Neuregelung wertvolle Arbeitsplätze gerettet.
Ein Glück, dass wir so weitsichtige Politiker haben, die nicht nur für Kapitalgewinne und Ihre Lobbys arbeiten, sondern auch noch an die Schweiz denken.
11414
Melden
Zum Kommentar
avatar
Phrosch
09.09.2018 12:15registriert Dezember 2015
Sie werden weiter argumentieren, dass dies nie ihre Absicht war und dass Missbrauch sich nicht verhindern lasse. Das stimmt natürlich schon, aber deswegen muss man ihn auch nicht erleichtern.
645
Melden
Zum Kommentar
27
Teile-Engpässe bremsen Ausbau der 787-Produktion von Boeing

Boeing kann die Produktion seines Langstrecken-Modells 787 Dreamliner wegen Engpässen bei einigen Bauteilen nicht so schnell wie geplant ausbauen. Die Beschäftigten im 787-Werk im US-Bundesstaat South Carolin wurden am Montag darüber informiert, wie der US-Sender CNBC berichtete. Boeing bestätigte auf Anfrage, der Bericht sei korrekt.

Zur Story