Das Wochenende beginnt erneut mit Schneefall: «In der Nacht auf Samstag gibt es auch nochmals etwas Schnee, wenn auch keine riesigen Mengen», sagt Cédric Sütterlin von MeteoNews. Auf der Alpennordseite, vor allem in der Zentral- und Ostschweiz, dürfte es laut Sütterlin in den Bergen durchaus nochmals rund zehn Zentimeter Schnee geben. «Aber auch im Flachland gibt es noch einen Schaum.» Am Samstag dürfte es dann ganz passables Pistenwetter geben. Am Morgen ist es zwar noch bewölkt, danach gibt es in den Bergen immer wieder sonnige Abschnitte: «Am schönsten dürfte es im Berner Oberland, im Wallis und im Engadin werden», so Sütterlin.
Der zweite Tag des Wochenendes ist weniger freundlich. «Am Sonntag gibt es Niederschlag, vielerorts in Form von Regen», sagt Sütterlin. Die Schneegrenze steigt auf 1000 bis 1200 Meter, lokal könnte es sogar bis auf 1400 Meter regnen. Winterlicher geht es in windgeschützten Alpentälern zu, wo es beispielsweise in Glarus oder Chur bis ins Tal hinunter schneit. Oberhalb von 1500 Metern gibt es nochmals kräftig Neuschnee: «Bis Montag rechnen wir in den Bergen mit 30 bis 50 Zentimeter, lokal sogar bis zu einem Meter Neuschnee», sagt Meteorologe Cédric Sütterlin.
Der spektakuläre Lawinenniedergang auf der Schwägalp beherrscht derzeit die Schlagzeilen. «Das war der mit Abstand grösste Lawinenniedergang in der Schweiz während dieser Woche und eher aussergewöhnlich», sagt Benjamin Zweifel vom Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos. Grundsätzlich sei die derzeitige Lawinensituation in der Schweiz für diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich.
Gemäss dem aktuellen Bulletin des SLF herrscht überall in den Bergen «erhebliche» Lawinengefahr, ausser im Tessin, wo sie «mässig» ist. «Wie immer bei einer erheblichen Lawinengefahr raten wir Skifahrern und Snowboardern davon ab, die gesicherten Pisten zu verlassen», erklärt Zweifel. Dies solle nur tun, wer über Erfahrung in der Einschätzung der Lawinengefahr verfügt.
Zweimal täglich nimmt das SLF eine Neueinschätzung aufgrund der aktuellen Lage vor. Deshalb kann Zweifel noch keine genauen Prognosen über die weitere Entwicklung abgeben. Morgen Samstag rechne das SLF eher nicht mit einer Veränderung bei der Lawinengefahr, da es keine grössere Neuschneemengen geben sollte.
Danach sieht es anders aus: «Da es am Sonntag und Montag in den Bergen aber nochmals grosse Neuschneemengen im Grössenbereich von 50 bis 100 Zentimeter gibt, könnte die Lawinengefahr dann nochmals ansteigen.»
Dass der bisherige Spitzenwert der Saison von 30’000 Besuchern am 1. Januar dieses Wochenende geknackt wird, glaubt Marlen Schwarz von den Lenzerheide Bergbahnen AG nicht. «Aber erfahrungsgemäss zieht es immer viele Leute in die Berge, wenn der Winter auch im Unterland so richtig angekommen ist.»
Von den Besucherzahlen her werde der Samstag für die Lenzerheide dank der günstigen Wetterprognose wohl der bessere Tag als der Sonntag, wo Niederschläge vorausgesagt werden. «Aus der Erfahrung wissen wir aber auch, dass diese Wetterprognosen nicht immer zutreffen. Ein morgendlicher Blick auf die Webcams lohnt sich auf jeden Fall.»
In Adelboden herrscht wegen der Weltcuprennen am Chuenisbärgli dieses Wochenende Ausnahmezustand: «Wir rechnen mit 45’000 Personen, die alleine wegen der Skirennen kommen», sagt Urs Pfenninger, Direktor von Tourismus Adelboden-Lenk-Kandersteg. Zum Riesenslalom am Samstag dürften es 25’000 Zuschauer sein, am Sonntag etwas weniger. Auf den Pisten dürften dank des guten Wetters vor allem am Samstag zahlreiche Skifahrer anzutreffen sein: «Es herrschen perfekte Bedingungen, alle Anlagen und Pisten sind geöffnet und es ist so richtig schön winterlich verschneit.»
Beide Skigebiete haben diese Woche trotz des vielen Neuschnees im Normalbetrieb und mit den für die Saison üblichen Personalressourcen gearbeitet. Teilweise konnten einzelne Anlagen und Pisten erst mit Verspätung eröffnet werden, weil zuerst Lawinensprengungen vorgenommen werden mussten.
Unterdessen sind aber in beiden Gebieten alle Pisten und Anlagen offen. Sowohl Schwarz als auch Pfenninger raten den Besuchern sich bezüglich Lawinengefahr an die Empfehlungen des SLF zu halten und die gesicherten Pisten nicht zu verlassen. (cbe)