In Saas Fee wimmelt es manchmal von Skatern. Inbesondere dann, wenn sich im Herbst bis 1500 junge Schneesportler gleichzeitig im Gletscher-Skigebiet tummeln und mit ihren Skates von der Bergbahn durch die autofreien Strassen zu ihren Unterkünften flitzen.
Sehr zum Ärger der Anwohner. Man habe dieses Jahr viele Reklamationen von Einheimischen und Gästen wegen den Skatern erhalten, sagt Beat Gentinetta, Chef der Regionalpolizei Saas, zu watson. «Auf den Kopfsteinpflastern machen die Bretter grossen Lärm, das stört viele Leute».
Wenn die Sportler spätabends im Dorf geskatet hätten, habe man durchgegriffen. «Mehrmals konfiszierten wir Skateboards über Nacht», so Gentinetta. Die Leute hätten die Bretter am nächsten Tag wieder abholen können.
Eigentlich sind diverse Strassen bereits mit künstlichen Vertiefungen versehen, um den Verkehr zu verlangsamen. «Für Skateboarder sind diese aber nutzlos, sie springen einfach drüber», sagt der Gemeindepräsident von Saas-Fee, Roger Kalbermatten, zu 1815.ch.
Nun handelt die Gemeinde. Bis im kommenden Frühling will das Dorf ein neues Verkehrsreglement ausarbeiten. Denkbar ist sogar die Sperrung von gewissen Gebieten für Skater. «Wir prüfen das, aber es ist kaum machbar» so Kalbermatten. Das Problem: Es sei unklar, ob es dafür eine gesetzliche Grundlage gebe.
Neben Verboten sind weitere bauliche Massnahmen möglich. «Bodenschwellen kommen als zusätzliches Hindernis infrage. Da gibt es aber Probleme wegen der Schneeräumung», führt Gentinetta aus.
Immerhin hat es in Saas Fee noch keine Zusammenstösse mit Skatern und Fussgängern gegeben. «Gott sei Dank hat es noch nicht chlepft», so Gentinetta. Laut Kalbermatten fühlten sich aber vor allem ältere Einwohner durch die Skater «bedroht». Der Gemeindepräsident will die Sportler vermehrt auf die Problematik hinweisen und hofft, auf weitere Massnahmen verzichten zu können. Denn auch die Skateboarder seien für das Dorf wichtige Gäste.
«Wir würden es begrüssen, wenn der Gemeinderat keine Strassesperren verhängt. Dies würde nicht der Saaser Gastfreundschaft entsprechen», sagt auch ein Sprecher von Saastal Tourismus zu 1815.ch.