Der im Wallis wegen Wahlbetrugs angeklagte Schweizer ist zu zwölf Monaten Gefängnis mit drei Jahren Bewährung verurteilt worden. Das Bezirksgericht von Brig VS fand ihn am Freitag des Betrugs schuldig.
Der Richter folgte damit nicht ganz den Forderungen des Staatsanwalts. Dieser hatte eine Strafe von 15 Monaten bedingt verlangt.
Der Mann wurde für schuldig befunden, im Vorfeld der kantonalen Wahlen 2017 in den drei Oberwalliser Gemeinden Brig-Glis, Naters und Visp Wahlunterlagen aus Briefkästen gefischt und gefälscht zu haben. Er habe aber nicht versucht, Wähler zu beeinflussen, befand der Richter.
Der heute 31-jährige Mann aus dem Oberwallis war zum Zeitpunkt des Wahlbetrugs Mitglied der SVP. Zwei seiner Helfer wurden im Mai per Strafbefehl zu bedingten Geldstrafen verurteilt.
Der Wahlbetrug könnte das Resultat der Grossratswahlen im Bezirk Brig beeinflusst haben. Die CSP Oberwallis verlor einen Sitz zu Gunsten der SVP. Die Partei verlangt deshalb Korrekturen, falls sich herausstellt, dass sie tatsächlich um den Sitz betrogen wurde. Das Kantonsparlament wollte das Ende des Verfahrens abwarten, bevor es sich dazu äussert. (whr/sda)