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Corona oder Klimakrise? Das sind die grössten Sorgen unserer User

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Sorgometer 2020: Das sind die grössten Sorgen der watson-User (Corona nur auf Rang 14)

Zum zweiten Mal nach 2019 haben wir mit dem Sorgometer den Puls der watson-User gefühlt. Von Klimakrise über Corona bis Gleichberechtigung: Wir zeigen dir, was unsere Leser im Leben wirklich beschäftigt.
30.12.2020, 06:2231.12.2020, 06:08
Team watson
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Anfang Dezember wollten wir von euch eure grössten Sorgen wissen. Dafür wurdet ihr mit 51 Aussagen konfrontiert. Ihr habt uns mitgeteilt, wie sehr euch Themen wie Klima, Migrationspolitik, Familie und Gesellschaft beschäftigen.

Das Feedback war gross. Über 6000 watson-User haben den Fragebogen komplett ausgefüllt. Merci! Hier gibt es die Auswertung.

Das beschäftigt am meisten

Auf jede Aussage habt ihr geantwortet, wie sehr euch das Thema beschäftigt, auf einer Skala von 0 («beschäftigt mich nicht») bis 10 («beschäftigt mich sehr»). Das sind die Aussagen, die die höchsten Werte erzielten:

  1. Der Klimawandel gibt mir zu denken: 7,70 (Vorjahres-Rang 1: 7,75)
  2. Es beelendet mich, dass Europa Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken lässt: 7,04 (Vorjahres-Rang 2: 7,09)
  3. Die Gletscherschmelze bestürzt mich: 6,94 (Vorjahres-Rang 3: 7,01)
  4. Der ganze Plastikmüll beelendet mich: 6,71 (Vorjahres-Rang 4 (6,94)
  5. Die Krankenkassen-Prämien sind viel zu hoch: 6,67 (Vorjahres-Rang 5: 6,87)
  6. Die Debattenkultur im Internet macht mir Sorgen: 6,67 (Vorjahres-Rang 8: 5,22)
  7. Bei der Gleichstellung von Frau und Mann hat die Schweiz grossen Nachholbedarf: 6,45 (Vorjahres-Rang 9: 5,97)
  8. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein grosses Problem: 6,29 (Vorjahres-Rang 6: 6,44)
  9. Ich befürchte, im Alter keine ausreichende Rente zu erhalten: 6,17 (Vorjahres-Rang 7: 6,22)
  10. Für mich ist die Personenfreizügigkeit mit der EU zentral für den Wohlstand der Schweiz: 5,92 (Vorjahres-Rang 10: 5,70)
Die Umfrage
Die Umfrage lief während gut einer Woche ab dem 30. November auf verschiedenen Kanälen von watson. Über 6000 User haben sich die Zeit genommen und uns ihre Sorgen mitgeteilt. Die Umfrage fand zum zweiten Mal statt, es waren die gleichen Fragen wie 2019, zusätzlich kamen sechs Fragen zu Corona dazu. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ.

Das beschäftigt am wenigsten

Das sind diejenigen Themen, die euch am wenigsten Sorgen bereiten:

  1. Mein Cannabis-Konsum ist problematisch: 0,77 (Vorjahres-Rang 1: 0,82)
  2. An Wochenenden kann ich mich wegen der vielen Partys nur schlecht erholen: 0,88 (Vorjahres-Rang 2: 1,28)
  3. Ich bin unglücklich, weil mein Leben nicht so toll ist wie das der Leute in meinem Instagram-Feed: 1,71 (Vorjahres-Rang 3 (1,55)
  4. Ausländer nehmen mir meinen Job weg: 1,71 (Vorjahres-Rang 4 (1,70)
  5. Meine Schulden bereiten mir Sorgen: 1,80 (Vorjahres-Rang 5 (1,84)

Sorgen rund um das Coronavirus

Das Coronavirus war praktisch das ganze Jahr über das dominierende Thema. Wir haben bei unserem Sorgometer dem Virus darum sechs eigene Fragen gewidmet.

Es zeigt sich bei den Antworten, wie gespalten die Schweizer Bevölkerung ist. Sowohl beim Thema, ob die Pandemie den eigenen Alltag beherrscht, wie auch beim Umgang der Regierung mit der Situation liegt die Durchschnittsantwort praktisch genau in der Mitte bei 5. Am wenigsten ist bei den watson-Usern das Aufbauen einer finanziellen Reserve für harte Zeiten ein Thema:

  1. Die Coronapandemie beherrscht meinen Alltag: 5,02
  2. Ich bin zufrieden, wie unsere Regierung mit der Pandemie umgeht: 5,01
  3. Wegen der Coronapandemie konsumiere ich mehr News-Medien: 4,49
  4. Das Coronavirus ist nur der Anfang. In den nächsten 10 Jahren wird ein nächstes Virus die Welt mindestens in ähnlichem Stil lahmlegen: 4,36
  5. Ich habe Angst, mich oder andere mit dem Coronavirus zu infizieren: 4,15
  6. Wegen der Coronapandemie versuche ich, (mehr) Geld als Reserve für harte Zeiten zu sparen: 2,81

Du hast Sorgen? Diese 24 Bilder machen dich sofort glücklich

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Diese Sorgen nahmen am meisten zu

Im Vergleich zu unserer identischen Umfrage 2019 haben diese Sorgen am meisten zugenommen:

  1. Ich fürchte mich vor Terroranschlägen: 3,13 (+0,62, Rang 34)
  2. Bei der Gleichstellung von Frau und Mann hat die Schweiz grossen Nachholbedarf: 6,45 (+0,48, Rang 7)
  3. Ich fühle mich dauernd gestresst: 4,77 (+0,46, Rang 20)
  4. Die Debattenkultur im Internet macht mir Sorgen: 6,67 (+0,45, Rang 6)
  5. Ich bin dauernd online und fühle mich internetsüchtig: 4,61 (+0,45, Rang 21)
  6. Die steigenden Mietzinsen bereiten mir Kopfzerbrechen: 4,96 (+0,42, Rang 17)
  7. Der rasante Aufstieg Chinas macht mir Angst: 5,46 (+0,35, Rang 11)
  8. Ich fühle mich oft einsam: 3,49 (+0,32, Rang 31)
  9. Wegen der vielen WhatsApp-Nachrichten und Push-Mitteilungen kann ich kaum mehr abschalten: 2,56 (+0,28, Rang 41)
  10. Es macht mich fertig, ständig erreichbar sein zu müssen: 3,53 (+0,26, Rang 30)

Wenn Menschen so nervig wie Insekten wären ...

Video: watson/Knackeboul, Madeleine Sigrist, Emily Engkent

Diese Sorgen nahmen am meisten ab

Im Vergleich zu unserer identischen Umfrage 2019 haben diese Sorgen am meisten abgenommen:

  1. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich zu viel fliege: 2,28 (-0,88, Rang 43)
  2. Mit den Massnahmen gegen den Klimawandel werden meine individuellen Freiheiten eingeschränkt: 2,56 (-0,48, Rang 40)
  3. An Wochenenden kann ich mich wegen der vielen Partys nur schlecht erholen: 0,88 (-0,41, Rang 50)
  4. Meine Privatsphäre ist wegen Google, Facebook & Co. bedroht: 4,97 (-0,40, Rang 16)
  5. Ich habe Angst, dass in Europa wieder Krieg ausbricht: 3,06 (-0,29, Rang 35)
  6. Die Überalterung der Gesellschaft macht mir Sorgen: 5,39 (-0,28, Rang 12)
  7. Ich trinke zu viel Alkohol: 2,72 (-0,25, Rang 38)
  8. Ich esse zu viel Fleisch: 4,17 (-0,24, Rang 26)
  9. Der ganze Plastikmüll beelendet mich: 6,71 (-0,23, Rang 4)
  10. Ich surfe zu oft auf Youporn: 2,24 (-0,22, Rang 44)

Unterschiede zwischen Stadt und Land

Die Unterschiede zwischen Stadt und Land sind in den gleichen drei Themen wie 2019 am grössten. Auf dem Land ist die Sorge um die Anzahl Ausländer (auch wenn auf tiefem Niveau) und dem allgemeinen Bevölkerungswachstum deutlich grösser als in urbanen Gebieten. In der Stadt bereiten Mietzinsen deutlich mehr Kopfzerbrechen als auf dem Land.

Sorgometer 2020, Stadt/Land

Praktisch keinen Unterschied zwischen Stadt und Land gibt es dagegen bei der Frage zum Fleischkonsum oder bei der Angst vor Terroranschlägen.

Tierbilder, die genug Stoff für Albträume liefern

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Tierbilder, die genug Stoff für Albträume liefern
Falls du Angst vor Spinnen hast, dann ist das hier auch gar keine.
quelle: reddit
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Unterschiede zwischen Jung und Alt

Die Hauptsorgen bei Alt (> 65) und Jung (< 25) sind ziemlich ähnlich. Am meisten sorgen sich beide Altersgruppen um den Klimawandel. Auf den folgenden Rängen kommen bei den Jungen die Gletscherschmelze (2.) und die Flüchtlinge, die im Mittelmeer ertrinken (3.).

Bei den Ü65-Jährigen sind die Flüchtlinge auf Platz 2, den dritten Rang teilen sich die Gletscherschmelze und die Debattenkultur. Wie die Menschen im Internet diskutieren, ist bei den U25-Jährigen «nur» die siebtgrösste Sorge 2020.

Deutlichere Unterschiede gibt es zwischen der ältesten und der jüngsten Altersgruppe in anderen Themen. Klar mehr besorgt sind die U25-Jährigen bei diesen Punkten:

  1. Ich fühle mich dauernd gestresst. Unterschied: 3,69
  2. Ich bin dauernd online und fühle mich internetsüchtig. Unterschied: 3,25
  3. Ich fühle mich oft einsam. Unterschied: 2,01

Grösste Unterschiede jung und alt (Sorgen der U25-Jährigen)

Sorgometer 2020 watson: Grösste Unterschiede Jung und Alt
Bild: watson

Umgekehrt sind die Ü65-Jährigen bei folgenden Themen deutlich besorgter als die jüngste Generation. Zu bemerken gibt es hier, dass die Unterschiede hier auf deutlich tieferem Niveau sind:

  1. Ich finde, die Schweiz sollte die Bilateralen kündigen. Unterschied: 1,53
  2. Ich habe das Gefühl, dass es in der Schweiz zu viele Ausländer hat. Unterschied: 1,28
  3. Die Bevölkerung in der Schweiz wächst zu stark. Unterschied: 1,23

Grösste Unterschiede Jung und Alt (Sorgen der Ü65-Jährigen)

Sorgometer 2020: Unterschiede Alt und Jung (Grösste Sorgen der 65&lt;
Bild: watson

Sehr einig ist man sich dafür in Bezug darauf, dass die «Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein grosses Problem ist». Der Unterschied beträgt da nur gerade 0,02 Punkte.

Weil Glück nie schadet, 25 besonders weise Glückskeks-Zitate

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Weil Glück nie schadet, 25 besonders weise Glückskeks-Zitate
«Du bist dabei, um $8.95 ärmer zu werden. ($6.95, wenn du das Buffet hattest.)» bild: imgur

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Unterschiede zwischen den Geschlechtern

Betrachten wir noch den Unterschied zwischen Männern und Frauen, stechen zwei Unterschiede besonders heraus. Für Frauen sind die Gleichberechtigung in der Schweiz (Rang 3) und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Rang 5) zwei der Hauptsorgen, bei den Männern liegen diese nur auf den Plätzen 9 und 10.

Sorgometer 2020. Unterschiede Mann Frau
Bild: watson

Einig ist man sich beim Thema der Überalterung der Gesellschaft, welches beide Geschlechter praktisch gleich beschäftigt.

Hinweis: Unsere Umfrage beinhaltete nebst «weiblich» und «männlich» auch die Antwortmöglichkeit «divers». Diese wurde jedoch zu wenig häufig angewählt, um die Antworten statistisch auszuwerten.

Das Leben ist voller schöner Momente – hier kommen 10 Wins

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Das Leben ist voller schöner Momente – hier einige davon!
Egal, wem es besser steht, das Wichtigste ist, dass beide Freude daran haben.
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Weitere Sorgen

In einem offenen Feld konntet ihr uns mitteilen, was euch sonst noch beschäftigt. Diese Themen wurden besonders häufig genannt:

Zunehmende Oberflächlichkeit, Intoleranz gegenüber «Unperfektem»
  • Zunehmend moralisierender Abstimmungskampf
  • Grundeinkommen für Kinder wäre dringend nötig, um Chancengleichheit zu fördern/ dafür Abschaffung von Alimenten und Ehe
  • Zunehmender Einfluss von Populisten
  • Zunehmender Druck der Schule auf die Kinder bereits in jungem Alter
  • Zu langsame Digitalisierung der Behörden. Keine digitale Kompetenz. Zu langsames politisches System und zu wenig/kleine/keine Veränderung/Anpassung an die immer schneller werdende Welt.
Spaltung der Gesellschaft durch Algorithmen
  • Verschwörungstheorien und Ideologien
  • Zunehmende Umverteilung von unten nach oben
  • Wie hasserfüllt die Menschen mit Andersdenkenden umgehen. Vor allem im Internet. Ist jemand nicht gleicher Meinung, wird er/sie beschimpft, als Idiot o.Ä. betitelt. der Mensch hat keinen Respekt mehr vor den anderen.
  • Wachsende soziale Ungleichheit
  • Verlust Biodiversität
  • Zukunft der Kinder, Unmöglichkeit des Geldsparens
Zu wenig Geld für die Pflege.

Alle Durchschnittsantworten

Das sind die Durchschnittsantworten auf alle Fragen, jeweils auf einer Skala von 0 («beschäftigt mich nicht») bis 10 («beschäftigt mich sehr»).

In Klammern haben wir den Rang der jeweiligen Antwort angegeben, zum Vergleich in der hintersten Spalte auch noch die Antworten von 2019.

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47 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
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Rethinking
30.12.2020 07:57registriert Oktober 2018
Eine Sorge fehlt mir:

Unsere Wirtschaft, unser Sozial- und Krankenversicherungssystem bauen alle auf der Vorstellung auf, es gäbe immer Wachstum. Immer mehr Konsum verschärft jedoch die Umweltzerstörung und die Klimakrise. Das ist ein Teufelskreis, den wir uns selbst gebaut haben...
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Zanzibar
30.12.2020 08:22registriert Dezember 2015
Mir macht die steigende Lebenserwartung der Menschheit und damit die Überbevölkerung der Erde Angst. Je mehr Menschen leben, desto schneller wird die Erde zerstört. Somit wird die Zeit in der es menschliches leben gibt verkürzt.
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Rethinking
30.12.2020 08:03registriert Oktober 2018
Warum wird eigentlich dauernd über die zu hohen Krankenkassen-Prämien diskutiert?

Letztlich sind es ja die Gesundheitskosten die viel zu hoch sind...

Das müssen wir ändern, dann sinken auch die Krankenkassen-Prämien...

Aber ja, die Gesundheitskosten bezahlt halt die Allgemeinheit, währendem ich die Krankenkassen-Prämien selber bezahken muss...

Irgendwie tendieren wir ständig zu Egoismus...
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