Schweiz
Terrorismus

Razzia gegen Terror-Verdächtige in 3 Kantonen – 11 Männer im Visier

Razzia gegen Terror-Verdächtige in 3 Kantonen – 11 Männer im Visier, 2 verhaftet

29.10.2019, 11:1229.10.2019, 15:33
Mehr «Schweiz»
Verhaftung mit Handschellen durch Kantonspolizei Zürich.
Symbolbild.
Bild: Kapo Zürich

In den Kantonen Zürich, Bern und Schaffhausen haben Schweizer Strafverfolgungsbehörden und die Jugendanwaltschaft Winterthur und Bern am Dienstag zeitgleich elf Hausdurchsuchungen im Zuge von Terrorermittlungen durchgeführt.

Im Einsatz standen rund hundert Beamte von Fedpol und der Kantonspolizeien Bern, Zürich und Schaffhausen. Gemäss Mitteilung der Bundesanwaltschaft fanden die Hausdurchsuchungen im Rahmen von Strafverfahren gegen insgesamt elf Beschuldigte statt. Die Bundesanwaltschaft sprach von einer «koordinierten Operation» gegen Terror.

Sechs erwachsene Beschuldigte

Die Bundesanwaltschaft führt in diesem Zusammenhang sechs Strafverfahren gegen sechs erwachsene Beschuldigte wegen des Verdachts des Verstosses gegen Artikel 2 des Bundesgesetzes über das Verbot der Gruppierungen Al-Kaida und «Islamischer Staat» sowie verwandter Organisationen («IS»-Gesetz) sowie des Verdachts der Unterstützung beziehungsweise Beteiligung an einer kriminellen Organisation.

Bei einem der sechs erwachsenen Beschuldigten handelt es sich um einen in der Schweiz bereits wegen Verstosses gegen das «IS»-Gesetz rechtskräftig verurteilten Rückkehrer. Die Bundesanwaltschaft will für ihn und einen weiteren Beschuldigten Untersuchungshaft beim zuständigen Zwangsmassnahmengericht beantragen. Bis zum definitiven Entscheid des Gericht verbleiben die beiden Beschuldigten laut Mitteilung in Haft.

Fünf minderjährige Beschuldigte

Für die strafrechtliche Verfolgung der minderjährigen Beschuldigten sind die Jugendanwaltschaften zuständig. Die kantonale Jugendanwaltschaft Bern hat, wie sie mitteilte, eine Strafuntersuchung wegen des Verdachts des Verstosses gegen das IS-Gesetz gegen einen minderjährigen Beschuldigten eröffnet.

Militante islamistische Gruppen

1 / 19
Militante islamistische Gruppen
«Islamischer Staat»: Die aus dem irakischen Ableger der Al Kaida hervorgegangene Miliz ist derzeit trotz territorialer Verluste die gefährlichste islamistische Terrorgruppe.
quelle: ap/militant website / uncredited
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Die Jugendanwaltschaft Winterthur hat gegen vier minderjährige Beschuldigte Strafuntersuchungen eröffnet, wie ihrer Mitteilung vom Dienstag zu entnehmen ist. Auch hier wird ermittelt wegen des Verdachts des Verstosses gegen das «IS»-Gesetz. Die vier Beschuldigten sind zwischen 15 und 17 Jahre alt. In allen Fällen gilt die Unschuldsvermutung.

Verfahren eingeleitet

Erst am vergangenen Freitag hatte die Bundesanwaltschaft im Zusammenhang mit der IS-Terrormiliz gegen einen schweizerisch-italienischen Doppelbürger mit Wohnsitz in Winterthur und einen schweizerisch-mazedonischen Doppelbürger mit Wohnsitz in Frauenfeld Anklage beim Bundesstrafgericht eingereicht.

Den beiden Männern wird hauptsächlich Unterstützung beziehungsweise Beteiligung an der kriminellen Organisation «Islamischer Staat (IS)» vorgeworfen. Beiden wirft die Bundesanwaltschaft zudem vor, Personen dazu motiviert zu haben, sich dem «IS» anzuschliessen. (aeg)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Tricks der Terroristen
1 / 11
Die Tricks der Terroristen
Briefbomben gehören zum Standardrepertoire des Terrors. In den letzten Jahren verübten italienische Öko-Extremisten auf diese Weise mehrfach Anschläge auf Schweizer Ziele.
quelle: ap / repro:ronald zak
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
StealthPanda
29.10.2019 13:42registriert September 2015
Von wegen unsere Geheimdienste taugen nichts... Gratulation an alle beteiligten.
323
Melden
Zum Kommentar
avatar
AfterEightUmViertelVorAchtEsser___________________
29.10.2019 15:56registriert August 2017
Keine Handbreit den Islamisten und den Faschisten.
271
Melden
Zum Kommentar
7
SBB-Chef Vincent Ducrot: «Es muss nicht unbedingt alles mit der Bahn erreichbar sein»
Die SBB wollen bis 2040 klimaneutral werden. Konzernchef Vincent Ducrot erklärt im Interview, wie sie das erreichen möchten und weshalb Züge oft nicht mit dem Individualverkehr mithalten können.

Herr Ducrot, die SBB möchten das klimafreundliche Reisen mit über 200 Massnahmen fördern. Welche fällt ins Gewicht?
Vincent Ducrot:
Wir wollen bis 2040 klimaneutral werden. Ohne Kompensation. Das geht nur durch ein Zusammenspiel verschiedener Massnahmen wie neuere und effizientere Züge und die komplette Umstellung auf erneuerbare Energie. Aktuell fahren Züge der SBB zu 90 Prozent mit Strom aus Wasserkraft und zu 10 Prozent aus Kernkraft. Das wird sich bereits 2025 ändern.

Zur Story