Schweiz
SP

«Ich sehe keine Rechtfertigung für eine Mehrheit von FDP und SVP im Bundesrat»

«In jedem Fall wollen wir eine rechte FDP/SVP-Mehrheit verhindern», sagt der Freiburger Ständerat Christian Levrat.
«In jedem Fall wollen wir eine rechte FDP/SVP-Mehrheit verhindern», sagt der Freiburger Ständerat Christian Levrat.Bild: KEYSTONE
SP-Präsident Christian Levrat im Wahlkampf

«Ich sehe keine Rechtfertigung für eine Mehrheit von FDP und SVP im Bundesrat»

10.08.2014, 05:5910.08.2014, 08:06
Mehr «Schweiz»

SP-Präsident Christian Levrat beklagt die Entwicklung in Richtung eines «fanatischen Nationalismus» in der Schweiz. Der FDP kreidet er an, sie gleiche sich immer mehr den Nationalkonservativen an. Eine rechte Mehrheit im Bundesrat gelte es daher zu verhindern.

Die FDP suche bereits Listenverbindungen mit der SVP und verlasse immer stärker ihr liberales Gedankengut, äusserte sich der SP-Präsident in den Zeitungen «SonntagsBlick» und «Le Matin dimanche». «So sehe ich keine Rechtfertigung für eine Mehrheit von FDP und SVP im Bundesrat.»

Ob damit die BDP bei der Vergabe der Bundesratssitze zum Handkuss kommen solle, lässt er offen. «In jedem Fall wollen wir eine rechte FDP/SVP-Mehrheit verhindern.»

Lehren aus der Zuwanderungsinitiative

«Die Entwicklung von einem gesunden Patriotismus hin zu einem fanatischen Nationalismus» in der Schweiz beschäftige ihn. Politiker erhielten Morddrohungen von «etablierten Leuten». Das sei ebenso eine neue Dimension, wie die Härte der Attacken gegen Ausländer. «Gegenüber Franzosen werden in der Romandie Dinge ausgesprochen, die seit Jahrzehnten in der Schweiz nicht mehr gesagt wurden.»

Wohl gelte es nun, «Lehren aus der Zuwanderungsinitiative» zu ziehen und den Fokus auf die Befähigung der hiesigen Arbeitskräfte zu legen. Es lägen aber Welten zwischen dieser Position und der «selbstgefälligen Haltung, dass die Schweiz immer alles besser macht und alle anderen Deppen sind».

Für Levrat ist auch klar, dass der Wortlaut der Zuwanderungsinitiative nicht umgesetzt werden könne. «Gegen die Umsetzung der SVP-Initiative wird sicher das Referendum ergriffen.» Das Volk könne dann bestimmen, ob es eine «wirtschaftspolitische Umsetzung» wolle oder auf Kontingenten beharre und somit die Bilateralen riskiere. (trs/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Vladtepes
10.08.2014 11:05registriert Mai 2014
Wenn Herr Levrat wüsste, wie wenig seine defätistische Linie und Meinung die grosse Mehrheit unseres Landes interessiert :-)! Links und deren Euro-Turbos, sowie die totale Asylfreundlichkeit gegen Jedermann, wo immer er auch herkommen und seine Beweggründe sein mögen, sind halt ganz offensichtlich immer weniger gefragt...
2017
Melden
Zum Kommentar
avatar
Christian Denzler
10.08.2014 08:25registriert Februar 2014
Das hören jetzt sicherlich nur wenige gerne (wie es halt so ist mit der Wahrheit) aber: der Mann hat recht. Leider ausnahmslos.
2624
Melden
Zum Kommentar
10
Panzerknacker ade: Zahl der Bankomat-Überfälle hat sich 2023 halbiert

Die Zahl der Angriffe auf Bankomaten in der Schweiz hat sich innerhalb eines Jahres fast halbiert. Im Jahr 2023 gab es gemäss Zahlen der Bundespolizei 32 Bankomat-Attacken, wie diese am Freitag auf dem Portal X schrieb. Im Vorjahr waren es 56.

Zur Story