Menschenschlangen vor dem Badi-Eingang. Dieses Bild zeichnete sich diesen Sommer in vielen Zürcher Freibädern. So auch diesen Dienstag. Rund 24'000 Gäste strömten noch in die städtischen Badis.
Eine Besucherin im Seebad Utoquai sagt gegenüber watson: «Man braucht Geduld, weil viele andere Badis schon geschlossen sind.» 12 der 18 Sommerbäder der Stadt Zürich sind seit Montag zu, darunter auch beliebte wie der Obere und Untere Letten, das Seebad Enge oder die Frauenbadi. Der Uto-Bademeister habe sich lautstark geärgert, erzählt die Besucherin. Er verstand nicht, weshalb die anderen Zürcher Badis nicht flexibel genug seien, ein paar Tage länger geöffnet zu haben.
Anders sieht das Tobias Bernhard, Abteilungsleiter Badeanlagen beim Sportamt Zürich. «Wir haben die Badesaison in den Bädern Allenmoos, Auhof und Tiefenbrunnen bereits um eine Woche verlängert», sagt er. «Die Bäder Letzigraben und Seebach sind regulär bis 27. September und das Seebad Utoquai bis 25. Oktober 2020 geöffnet.»
Die Eintrittszahlen vom vergangenen Montag seien im Vergleich mit den Zahlen an schönen Hochsommertagen nicht so hoch gewesen, sagt Bernhard. Den Vorwurf, dass die Zürcher Badis nicht flexibel sind, weist er zurück. Es seien auch die Prozesse im Hintergrund zu beachten, so etwa die endenden Arbeitsverträge der Bademeisterinnen. «Wir versuchen das Möglichste möglich zu machen, was aber auch sinnvoll sein soll.»
In anderen Städten dauert die Badesaison länger. «Man merkt, die Leute wollen den Sommer nochmals geniessen», stellt Peter Portmann vom Sportamt Basel-Stadt fest. In Basel haben zwei von drei Gartenbädern zumindest noch teilweise bis am 27. September geöffnet.
Die Badesaison verlief trotz Corona erfreulich. Zwar seien die Besucher zu Beginn zurückhaltend gewesen, doch ab dem 22. Juni herrschte quasi normaler Badebetrieb. Einen kleinen Dämpfer gab es wegen Corona aber trotzdem: «Im Vergleich zu anderen Jahren wie etwa 2017 hätte dieses Jahr überdurchschnittlich gut werden können», so Portmann.
Auch in Bern schliessen die Bäder erst Ende Monat. «Dank der warmen Tage verzeichnen wir nach wie vor hohe Besuchendenzahlen», sagt Petra Baumberger vom Sportamt.
Dass einige Besucherinnen aus Angst vor einer Ansteckung auf die Badi verzichtet hätten, sei gut möglich, sagt Baumberger, es dürfte aber die Minderheit gewesen sein. «Ein Blick auf die Besuchendenzahlen zeigt, dass diese nicht tiefer sind als in anderen Jahren».