Schweiz
Solothurn

Solothurner Mordprozess findet an geheimem Ort statt

Solothurner Mordprozess findet an geheimem Ort statt

07.12.2020, 08:5307.12.2020, 14:28
Mehr «Schweiz»
Ende Januar waren in den 100 Justizvollzugseinrichtungen der Schweiz insgesamt 6906 Personen inhaftiert. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE

Zehn Jahre nach einem tödlichen Raubüberfall in Metzerlen SO müssen sich zwei Männer von heute Montag an vor dem Richteramt Dorneck-Thierstein SO wegen Mordes verantworten. Opfer des Verbrechens war ein 71-jähriger Schweizer. Das Gericht tagt an einem geheimen Ort.

Es gehe um die Sicherheit aller am Prozess Beteiligten, begründet das Richteramt auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA den geheimen Verhandlungsort.

Ein Gericht könne gemäss Strafprozessordnung die Öffentlichkeit von Gerichtsverhandlungen unter anderem ganz oder teilweise ausschliessen, wenn die öffentliche Sicherheit oder Ordnung oder schutzwürdige Interessen einer beteiligten Person dies erforderten, hiess es weiter.

Die Öffentlichkeit ist also von der mehrtägigen Verhandlung ausgeschlossen. Medienvertreter können den Prozess jedoch dank einer Videoübertragung unter Auflagen mitverfolgen.

Brutaler Raubüberfall

Vor dem Richteramt stehen ein 40-jähriger Holländer und ein 43-jähriger Serbe. Beide Männer befinden sich in Haft, wie die Staatsanwaltschaft Solothurn im April mitgeteilt hatte.

Der brutale Raubüberfall hatte sich am 14. März 2010 in der an Frankreich angrenzenden Gemeinde Metzerlen ereignet. Ein 71-jähriger Schweizer wurde in seinem Haus schwer verletzt. Seine Frau fand den Mann blutüberströmt.

Er wies Kopfverletzungen auf. Der Lokalpolitiker verstarb vier Monate nach der Tat im Spital. Die Hintergründe des Gewaltverbrechens gaben den Ermittlungsbehörden zunächst Rätsel auf.

Die beiden Hauptbeschuldigten sind zudem wegen bandenmässigen Raubes angeklagt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich die Männer im Auftrag eines dritten Beschuldigten in die Liegenschaft begaben, um Wertgegenstände und Bargeld in Millionenhöhe zu erbeuten. Sie fanden jedoch keine Vermögenswerte.

Beim mutmasslichen Auftraggeber des Raubüberfalls handelt es sich um einen 66-jährigen Serben. Er wird wegen qualifizierten Raubes angeklagt und befindet sich zurzeit in Serbien.

Tippgeberin ist verstorben

Gemäss Untersuchungsergebnis hatten die Beschuldigten einen Tipp erhalten, wonach es in diesem Einfamilienhaus in Metzerlen grosse Vermögenswerte geben soll.

Den Strafverfolgungsbehörden gelang es nach eigenen Angaben auch, die mutmassliche Tippgeberin zu ermitteln. Allerdings ist die 51-jährige Schweizerin zwischenzeitlich verstorben. Daher wurde die Strafuntersuchung gegen die Frau eingestellt.

Das Richteramt Dorneck-Thierstein verhandelt den Fall an mindestens drei Einzeltagen. Die Urteile werden zu einem späteren Zeitpunkt eröffnet. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Axpo prüft Betrieb des Kernkraftwerks Beznau über 2030 hinaus

Der Stromkonzern Axpo prüft einen Betrieb der beiden ältesten Schweizer Atomreaktoren Beznau im Kanton Aargau über das Jahr 2030 hinaus. Laut Axpo geht es den Abklärungen um die technische Machbarkeit. Die Sicherheit stehe an oberster Stelle und sei nicht verhandelbar.

Zur Story