Der Rat fĂŒr deutsche Rechtschreibung (muss atemberaubend spannend sein bei denenđ) hat entschieden: Das «amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung» wird angepasst.
Die Ănderungen werden seit 2011 heiss diskutiert â und wurden nun offiziell von den zustĂ€ndigen staatlichen Stellen in Deutschland, Ăsterreich und der Schweiz bestĂ€tigt und sind damit wirksam.
Damit ihr den Ăberblick nicht verliert und auch in Zukunft grammatikalisch korrekt euren Chef per Mail beleidigen könnt, hier die wichtigsten Ănderungen kurz zusammengefasst:
Den Fremdwörtern und deren unterschiedlichen Schreibvarianten geht es jetzt an den Kragen. Es ist das Aus fĂŒr «Anschovis», «Frotté», «Komplice», «MajonĂ€se» und «Ketschup». Diese Variantenschreibungen standen nĂ€mlich seit Jahrzehnten im Wörterbuch â und werden ab sofort gestrichen.
Richtig heisst es jetzt «Anchovis», «Frottee», «Komplize», «Mayonnaise» und «Ketchup».
Okay, okay, das Deppenleerzeichen lÀsst sich vielleicht nicht ganz auslöschen, aber immerhin nimmt das Wörterverzeichnis einige neue Begriffe mit Bindestrichschreibung auf. Zum Beispiel «Ex-Regierungschef», «Blow-up» oder «Co-Trainer».
Der «Rat fĂŒr die deutsche Rechtschreibung» hat noch ein paar Regeln mehr geschaffen, nur um sicher zu gehen. Davon betroffen sind vor allem die festen Verbindungen aus Adjektiven und Substantiven.
Die umformulierten Regeln machen deutlich, wann in diesen FĂ€llen klein- bzw. grossgeschrieben wird â oder wann beides möglich ist.
Bei wörtlichem bzw. bildhaftem Gebrauch wie in der «freie Mitarbeiter» und die «glÀserne Decke» wird kleingeschrieben. Bei besonderen Anredeformen wie der «Heilige Vater» gilt die Grossschreibung. Und bei Verbindungen wie «mittlere/Mittlere Reife», «goldene/Goldene Hochzeit» oder «technischer/Technischer Direktor» kann sowohl gross als auch kleingeschrieben werden. (ohe)