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Mängel an SBB-Doppelstock-Zügen: Fahrplanmässiger Einsatz verzögert sich

Mängel an SBB-Doppelstock-Zügen: Fahrplanmässiger Einsatz verzögert sich

06.12.2018, 14:5806.12.2018, 16:52
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Zwischen Genf und St. Gallen verkehren zum Fahrplanwechsel am kommenden Wochenende noch keine neuen Doppelstockzüge des Typs «FV-Dosto». Der Hersteller Bombardier muss erst noch verschiedene Störungen bei Klimaanlagen und Kundeninformationssystemen beheben.

Deshalb nehmen die neuen Doppelstockzüge der SBB den fahrplanmässigen Einsatz vorerst nur schrittweise auf, wie es in einem Blogeintrag des Unternehmens heisst. Der «FV-Dosto» verkehrt wie geplant zwischen Chur, St. Gallen, Zürich und Basel, aber nicht auf der Hauptlinie IC1 zwischen Genf und St. Gallen, weil nicht alle Kompositionen betriebsbereit sind.

Immer wieder auftauchende Probleme und Einsprachen hatten den Einsatz der milliardenteuren SBB-Züge bereits um rund sechs Jahre verzögert. «Es handelt sich nicht um neue Probleme, das Rollmaterial ist einfach noch nicht zu hundert Prozent fertig», sagte SBB-Sprecher Daniele Pallecchi am Donnerstag auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA.

Klare Worte gegenüber Bombardier

Es komme für das Unternehmen nicht infrage, unfertiges Rollmaterial auf die Schienen zu setzen. «Das käme bei den Kunden nicht gut an.» Auswirkungen für Bahnbenutzer habe die erneute Verspätung nicht, sagte Pallecchi. «Die Züge fahren, die Kapazitäten bleiben gleich.» Zudem stehe zum Fahrplanwechsel am Sonntag die «Nagelprobe» für einen Teil der neuen Züge an.

«Voraussichtlich noch vor Weihnachten» sollen sie dann auch zwischen St. Gallen und Genf-Flughafen unterwegs sein. Ärgerlich ist die Verzögerung für die SBB aber dennoch - vor allem, weil es nicht die erste ist. Deshalb hat das Unternehmen den Ton gegenüber dem Hersteller verschärft.

«Die SBB erwartet von Bombardier, dass die Mängel umgehend behoben werden, damit die Züge wie geplant auch auf der IC1-Linie eingesetzt werden können», heisst es im Blogeintrag. Der Hersteller habe zugesichert, alles daranzusetzen, die Fahrzeuge auf den geforderten Stand zu bringen und werde dabei aktiv von den Spezialisten der SBB unterstützt. (whr/sda)

400 Meter lang, 1300 Passagiere, 4 Jahre Verspätung: Der neue Intercity der SBB ist da

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400 Meter lang, 1300 Passagiere, 4 Jahre Verspätung: Der neue Intercity der SBB ist da
Die SBB präsentierten im Mai 2017 ihren neuen Intercity-Zug erstmals den Medien. Der Zug mit dem Namen «Twindexx Swiss Express» wird von der Firma Bombardier hergestellt. Hier steht er im Bahnhof Interlaken bereit für die Abfahrt.



quelle: keystone / anthony anex
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So sehen die neuen SBB-Züge von innen aus

Video: srf/SDA SRF
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42 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lai Nair
06.12.2018 16:30registriert Dezember 2016
Plöder, schon mal die Unterlagen von Stadler Rail konsultiert? dort ist folgendes zu lesen:
"Mit dem SMILE hat Stadler auf Basis des erfolgreichen FLIRT einen elfteiligen Hochgeschwindigkeitszug entwickelt. Der erste Hochgeschwindigkeitszug von Stadler wurde erstmals an der InnoTrans 2016 in Berlin vorgestellt "
Weiß ja nicht, woher sie wissen wollen, dass Stadler keine Hochgeschwindigkeitszüge bauen soll.
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haegipesche
06.12.2018 15:36registriert November 2017
Guter Änderungswunsch. Meine anfängliche Euphorie wurde wortwörtlicj etwas durchgeschüttelt. Hell und geräumig sind sie ja, Schüttelbecher aber auch. Erinnert mich etwas an die damals neuen Combino Trams in Bern
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Posersalami
06.12.2018 15:10registriert September 2016
Wie viel Strafe muss Bombardier eigentlich bezahlen? Das ist ja jetzt nicht die erste Verzögerung!
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