Es ist wieder so weit: Gestern starteten in einigen Schweizer Kantonen bereits die Herbstferien und damit auch die Reisezeit. Trotz weltweiter Klimadebatte reisen Herr und Frau Schweizer nach wie vor sehr viel und gerne, wie die «Sonntagszeitung» schreibt. Mehr als die Hälfte der Schweizer, 58 Prozent um genau zu sein, verreisen zwei oder mehrmals pro Jahr für mindestens eine Nacht.
Mit der Gewichtigkeit der aktuellen Klimadebatte besteht eine gewisse Unsicherheit: Welche Reise darf ich unternehmen und auf was muss ich achten, wenn ich Rücksicht aufs Klima nehmen möchte?
Eines vorneweg: Eine freiwillige CO2-Abgabe alleine reicht nicht aus. Heisst das, dass man in Zukunft gar nicht mehr verreisen soll? Nein, verreisen kann man natürlich trotzdem – wenn man die folgenden 10 Punkte beachtet:
Muss man denn immer so weit weg für einen (Kurz-)Trip? Nein, von der Schweiz aus erreicht man viele Top-Destinationen bequem mit dem Zug. Für die Reise an jede Destination, die bis 800 Kilometer entfernt ist, sollte der Zug genommen werden. Und es macht auch noch Spass: Erstens ist es stressfreier und zweitens sieht man bei Zugfahrten wunderschöne Landschaften.
Wenn du trotzdem das Flugzeug nimmst (oder nehmen musst), dann bezahle die CO2-Abgabe. Sie ist freiwillig und kann oft direkt über die Airline selbst bezahlt werden. Falls nicht, kann man es beispielsweise auch hier machen.
Nochmals: Wenn du schon fliegst, dann achte darauf, dass du einen Direktflug nimmst. Der ist zwar teurer, aber logischerweise auch schneller und bequemer. Zudem verursachen Direktflüge weniger CO2 als Flüge mit einem oder mehreren Zwischenstopps.
Kurztrips mit dem Flugzeug machen wenig Sinn. Eine kurze Auszeit kann man auch in der Nähe von zu Hause machen. Wenn du trotzdem wegfliegst, dann nimm dir auch mehr Zeit. Als Faustregel kann man beispielsweise sagen: Pro Flugstunde empfiehlt es sich, einen Ferientag einzurechnen. Ist sowieso entspannter und entspannender.
Natürlich ist Luxus verlockend: Der eigene Pool vor dem 5-Sterne-Bungalow, inklusive Klimaanlage und der tollen Regendusche. Doch je aufwendiger die Infrastruktur, desto mehr Energie verbraucht eine Unterkunft. Luxusherbergen verbrauchen gemäss «Sonntagszeitung» bis zu fünf mal mehr Energie. Und ganz ehrlich, wer braucht schon einen Pool, wenn das Meer vor einem ist?
Günstig ja, aber schlecht für die Umwelt. Warum? Natürlich wegen des Food-Waste und deswegen auch alles andere als nachhaltig. À la carte kostet zwar mehr, dafür kriegt man auch wirklich das, worauf man Lust hat.
Es gibt weit über hundert Gütesiegel für nachhaltige Tourismus-Institutionen. Es wird beispielsweise beachtet, wie viel Wasser ein Hotel verbraucht. Es kann sich also durchaus lohnen, auf solche Gütesiegel zu achten.
Du möchtest in den Ferien etwas unternehmen? Du denkst intuitiv an das Jet-Ski-Angebot am Strand vor dem Hotel. Jeder weiss jedoch, wie sehr diese lauten Geräte die Strand-Idylle zerstören – aber eben nicht nur deine Idylle, sondern auch die Umwelt. Stattdessen bietet sich ein Kanu-Ausflug oder eine Velofahrt an. Dann hast du dich sogar noch sportlich betätigt.
Kreuzfahrtschiffe sind meist richtige Dreckschleudern und die Mitarbeiter an Bord arbeiten unter miesen Bedingungen. Doch nicht nur das: Während der kurzen Stopps kann man die Städte und Länder ja gar nicht richtig kennenlernen und erkunden. Man sieht vielleicht viele Orte in kurzer Zeit, aber alles nur sehr oberflächlich. Wer ein Land und eine Kultur kennenlernen will, der sollte sich mehr Zeit nehmen und deshalb nicht per Kreuzfahrtschiff reisen.
Hä, was hat das denn damit zu tun? Sehr viel: Du fotografierst einen malerischen Ort, lädst das Foto auf Instagram mit den entsprechenden Hashtags und dem Tag des Ortes. Natürlich wollen jetzt alle Follower und diejenigen, die die Hashtags und Tags sehen, auch dorthin. Instagram heizt den sogenannten Overtourism nämlich stark an – und zerstört Naturwunder und traumhaft schöne Orte.
(mim)
Die typischen Ausreden wie "Dicht besiedelt" "Schwierige Geographie" sind eben nichts anderes als Ausreden.
Beispiel?
Tokyo - Osaka: 552km in 2:30h
Zürich - Frankfurt: 406km in 3:52h
Daneben hat der ICE zw. Fra und ZH auch gerne mal 1-2h Verspätung....
Den Zug (lol) haben wir wohl leider verpasst, und müssen uns die nächsten Jahrzehnte mit dem grottigen Flickwerk abfinden
(Träumt von einer Hochgeschwindigkeitsverbindung Madrid-Moskau)