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Nationalrat will E-Zigaretten in Beizen erlauben

Rauchfrei ist nicht «dampffrei»: Nationalrat will E-Zigaretten in Beizen erlauben

Wirte sollen spezielle Zonen schaffen dürfen, wo E-Zigaretten gedampft werden können. Das hat der Nationalrat beschlossen. Generell behandelt er die neuen Tabakprodukte weniger restriktiv.
08.12.2020, 13:38
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Junge Frau mit Vaporizer / E-Zigarette.
Geht es nach dem Nationalrat soll in Zukunft in Restaurants und Bars «gedampft» werden.Bild: shutterstock.com

Umstritten war am Dienstag im Nationalrat, wie der Konsum von E-Zigaretten und erhitzbaren Tabakprodukten in der Gastronomie geregelt werden soll. Eine Minderheit war in der Kommission mit der Forderung unterlegen, auch diese Produkte in geschlossenen Räumen zu erlauben. Allerdings sprach sich die Kommission nur dank Stichentscheid ihrer Präsidentin Ruth Humbel (CVP/AG) gegen den Antrag aus.

Im Rat nahm die Minderheit einen neuen Anlauf. Es sei erwiesen, dass E-Zigaretten keinen schädlichen Passivrauch erzeugen würden, sagte Andreas Glarner (SVP/AG). Ein Verbot von diesen neuen Tabakprodukten sei deshalb in Restaurants und Bars nicht sinnvoll.

Die Ratslinke lehnte eine Aufweichung beim Passivrauchschutz ab. «Das wäre ein falsches Signal», erklärte Barbara Gysi (SP/SG). Skeptisch zeigte sich auch die Mitte-Fraktion. Solange es kaum Erkenntnisse zu allfälligen schädlichen Auswirkungen gebe, stelle sich die Frage nicht, sagte Ruth Humbel (CVP/AG).

«Dampfen» in ausgewiesenen Zonen

Am Ende wählte der Nationalrat einen Mittelweg und sprach sich für einen Antrag von Martin Landolt (BDP/GL) aus. Demnach sollen Wirte spezielle Zonen schaffen dürfen, wo Gäste ihre E-Zigaretten rauchen können. Das verhindere, dass «Dampfer» in die Fumoirs müssten, wo sie schädlichen Tabakrauch inhalierten. Erlaubt werden soll das auch in bestimmten Zonen spezialisierter Verkaufsgeschäfte.

Der Nationalrat kommt der Branche auch in anderen Punkten entgegen. Anders als der Ständerat lehnt er ab, dass Firmen ihre Werbeausgaben dem Bundesamt für Gesundheit melden müssen. Die Ratslinke argumentierte vergeblich, es sei wichtig zu erfahren, wie viel Geld in diesem Bereich fliessen würde. (rwa/chmedia)

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Als Rauchen noch als vornehm galt
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Als Rauchen noch als vornehm galt
John Lennon 1969 in Toronto, Kanada. Es weht damals noch ein anderer Wind um rauchende Promis. Niemand stört sich gross daran, dass die Stars paffen – für die Nachteile des Tabakkonsums gibt es nicht so ein Bewusstsein wie heute.
quelle: zuma dukas dukas / ?? 2005 by jeff goode/toronto star
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Lebensgefährliche Akkus bei E-Zigaretten
Video: srf
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76 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mimo Staza
08.12.2020 13:56registriert März 2020
Jetzt hatten wir doch endlich mal das Thema Rauchen im Zug, Club und Restaurant durch. Jetzt unabhängig wie schädlich es ist, es ist dennoch eine unnötige und nicht unerhebliche Störung über Gerüche (insbesondere bei bestimmten Liquids). Einfach in Innenräumen weglassen und draussen erlauben, dafür aufhören überall unter freiem Himmel noch mehr Einschränkungen über Raucherzonen zu machen.
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NotWhatYouExpect
08.12.2020 13:47registriert April 2017
Bitte nicht. Einige dieser Dinger richen wie volle Windeln.
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Ökonometriker
08.12.2020 14:05registriert Januar 2017
Mit derselben Argumentation kann ich auch aufs Duschen verzichten...
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