Die Verleger der «Basler Zeitung» (BaZ), Christoph Blocher, Markus Somm und Rolf Bollmann, wollen zurück nach Zürich. So richtig hat es ihnen nie gefallen in Basel und zuletzt hat man Verlagsleiter Bollmann und Chefredaktor Somm auch kaum mehr in Basel gesehen.
Nun wollen sie von der Tamedia, der Herausgeberin von unter anderem dem «Tages-Anzeiger», «20 Minuten» und der «SonntagsZeitung», das «Tagblatt der Stadt Zürich» übernehmen, an dem Tamedia gegenwärtig 65 Prozent hält. Das berichtet die «Schweiz am Wochenende». Im Gegenzug darf Tamedia die BaZ kaufen. Damit schlösse Tamedia das goldene Dreieck Basel-Bern-Zürich und würde sowohl publizistisch als auch in der Vermarktung die drei grössten Wirtschaftsräume und haushaltsreichsten Regionen beherrschen.
Falls der Deal wie geplant über die Bühne geht und kommuniziert wird, was laut Informationen von watson innert der nächsten drei Wochen passieren soll, könnten Blocher und Bollmann zusätzlich zu den 720'000 Haushalten, die sie mit den lokalen «Zehnder»-Zeitungen erreichen, 127'000 «Tagblatt»-Leser erreichen und an der Millionengrenze kratzen.
Ausserdem wäre es für Blocher und Bollmann wirtschaftlich sinnvoller, einen weiteren Gratisanzeiger redaktionell füllen zu können, als eine Tageszeitung wie die BaZ zu unterhalten, die weder wirtschaftlich noch publizistisch-politisch hohe Ziele erreichen kann. 2010 war Blocher angetreten, um mit der BaZ im rot-grünen und öffnungsfreundlichen Basel kostengünstig eine bürgerliche Wende herbeizuschreiben. Das hat nicht geklappt, die Auflage Ende 2010 lag bei 83'000 Exemplaren, mittlerweile sind es noch 46'000 und Basel ist immer noch rot-grün.
Weder Tamedia noch Christoph Blocher wollten die Vorgänge weder kommentieren, noch bestätigen, noch dementieren. (thi)