Schweiz
Medien

Serafe will fürs Eintreiben der TV-Gebühren mehr Geld vom Bund

Das Bundesamt f
Bild: sda

Serafe will fürs Eintreiben der TV-Gebühren mehr Geld vom Bund

31.01.2021, 04:3231.01.2021, 14:27
Mehr «Schweiz»

Etwa eine von 100 Rechnungen der TV-Inkassostelle Serafe enthält Fehler. Manchmal ist der Betrag zu hoch, manchmal sind zusätzliche Namen auf der Rechnung. Laut Serafe liegt das an den Datensätzen, die sie von den Gemeinden erhält. Das Problem: Sie enthalten manchmal falsche Angaben, ändern dürfe man diese aber nicht, sagt Serafe.

Das führe zu Mehraufwand – Mehraufwand, der nicht im Pflichtenheft des Bundes steht. Deswegen will Serafe nun mehr Geld vom Bund für das Eintreiben der Radio- und TV-Gebühren, schreibt die Sonntagszeitung.

Serafe-Sprecher Erich Heynen begründet die Forderung gegenüber der «Sonntagszeitung» mit dem Mehraufwand durch die falschen Datensätze. Denn: «sämtliche Kundenanfragen, also auch solche, welche die Serafe nicht zu beantworten hat – vornehmlich Fragen zu fehlerhaften Personaldaten» würden bei der Erhebungsstelle anstatt der zuständigen Einwohnerdiensten landen.

Das Bundesamt für Kommunikation bestätigt die Forderung der Serafe: «Die Serafe hat uns eine Zusammenstellung der von ihr geltend gemachten Mehraufwände zugestellt.» Wie hoch die Forderungen der Serafe sind, wollen beide nicht sagen. Es dürften sich aber um mehrere Millionen handeln.

Brisant daran ist, dass Serafe den Auftrag zur Eintreibung der TV- und Radiogebühren gerade deswegen erhielt, weil sie günstiger als die Konkurrenz war.

Anscheinend ist Serafe aber gar nicht auf das zusätzliche Geld angewiesen, gemäss der «Sonntagszeitung» weist die Inkassostelle einen Betriebsgewinn von 1,2 Millionen aus – das kommt 6 Prozent des Umsatzes gleich.

Doch auch die Gemeinde wollen mehr Geld. Christoph Niederberger, Direktor des Schweizerischen Gemeindeverbandes, sagt, dass wegen der fehlerhaften Adressdaten für die Gemeinden ein grosser Mehraufwand entstehe.

Auch Gemeinden wollen mehr

Aus Sicht der Gemeinden sei Serafe für den Mehraufwand verantwortlich. «Für die Gemeinden wäre es ein Affront, wenn die Serafe Abgeltungen bekäme, die Gemeinden aber nicht», meint er. Niederberger sagt, dass sich die Bürger lieber bei der Gemeinde melden, weil die Hotline der Serafe häufig besetzt sei und man in einer langen Warteschleife lande.

Dem widerspricht aber Serafe-Sprecher Heynen: «Das Callcenter der Serafe weist – jeweils während der ersten Tage unmittelbar nach den monatlichen Rechnungsläufen – noch Wartezeiten auf. Ansonsten können unsere Kunden mittlerweile ohne erwähnenswerte Wartezeiten bedient werden.»

(jaw)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die meistgezeigten Schweizer Filme (1995-2019)
1 / 11
Die meistgezeigten Schweizer Filme (1995-2019)
Von Schweizer Filmen wurden seit dem 1. Januar 1995 deren 10 Filme sechsmal ausgestrahlt, 8 Filme siebenmal und ebenfalls 8 Filme achtmal. Die meistausgestrahlten Schweizer Filme folgen hier.
quelle: stella/atlantic
Auf Facebook teilenAuf X teilen
So wird «Wilder» aussehen, wenn dem SRF das Geld ausgeht
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
129 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Stirling
31.01.2021 05:27registriert Dezember 2015
Wieso rechnet man das nicht einfach als Pauschale in die Steuer?
Dann brächte man keiner private Firma, die sich ein goldenes Näschen verdient.
102436
Melden
Zum Kommentar
avatar
bcZcity
31.01.2021 08:25registriert November 2016
„Unsere Kunden?“

Ich bin kein Kunde, sondern Zahl-Sklave. Macht endlich eine Mediensteuer, verteilt die Gelder gerecht und schafft diesen „Gebühren-Zwang“ endlich ab! Es wäre einfacher und bequemer für alle!
72438
Melden
Zum Kommentar
avatar
Linda Diaz
31.01.2021 05:50registriert Januar 2020
Das Allerbeste wäre gewesen, man hätte in der Abstimmung vor paar Jahren, die Chance genützt, und dem ganzen Treiben ein Ende gesetzt!
725172
Melden
Zum Kommentar
129
Ausgeweitete Strafuntersuchung nach Verkehrsunfall von Norman Gobbi

Die Tessiner Staatsanwaltschaft weitet die Strafuntersuchung im Nachgang zu einem Verkehrsunfall von Regierungsrat Norman Gobbi aus. Konkret wird die Strafuntersuchung gegen einen Polizisten sowie einen Gruppenleiter der Tessiner Kantonspolizei ausgeweitet.

Zur Story