Bis heute Abend kann man in der Stadt Zürich sein Couvert für die Abstimmung am Sonntag noch einwerfen. Ansonsten steht der Gang zur Urne an, wobei man bedenken muss, dass die Wahllokale nur begrenzt offen sind. So will die Stadt aufgrund der Corona-Pandemie die Stimmbürgerinnen und
-bürger ermutigen, brieflich abzustimmen.
Am Abstimmungswochenende sind in Zürich gerade mal zwei Wahllokalen geöffnet: Jenes im Stadthaus und im Tramdepot Oerlikon. Die anderen bleiben geschlossen. Wer das Couvert entgegen den Empfehlungen persönlich in die Urne legen möchte, muss sich an das Schutzkonzept der Stadt halten. Es gelten separate Ein- und Ausgänge und eine Maskenpflicht.
Wie die Stimmberechtigten mit den Massnahmen umgehen und ob es einen Ansturm auf die beiden offenen Lokale geben wird, kann die Kommunikationsleiterin Christina Stücheli nicht voraussagen, da die Situation komplett neu sei. «Wir empfehlen den Stimmbürgerinnen nicht wie üblich kurz vor Urnenschliessung zu kommen, damit es keinen Stau gibt.» Die Zürcher Stimmberechtigten haben heute bereits 42 Prozent brieflich abgestimmt – eine markant hohe Zahl, wie Stücheli sagt. «Ich denke, unser Appell an die Bevölkerung hat gut gefruchtet.»
Auch in Basel-Stadt gilt ein spezielles Schutzkonzept für die Stimmabgabe an der Urne. Jakob Gubler, stellvertretender Regierungssprecher, sagt: «Das ermöglicht den Stimmenden Abstände einzuhalten und Hygieneregeln zu beachten. In einigen Stimmlokalen, beispielsweise im Rathaus, ziehen wir in grössere Räume.» Weiter würden die Mitarbeitenden der Staatskanzlei mit Masken arbeiten. Für die Stimmenden stünden Masken zur Abgabe bereit. «So sehen wir uns gut für die Abstimmung gewappnet», sagt Gubler.
Auch in Bern ruft der Gemeinderat dazu auf, Couverts einzuwerfen anstatt an die Urne zu gehen – entweder bis Donnerstag per A-Post oder bis Samstag in einer der drei städtischen Abstimmungskästen. Die Wahllokale bleiben trotz Corona alle geöffnet, es sei jedoch mit Wartezeiten vor den Gebäuden zu rechnen, wie in einer Mitteilung steht.
Auch in Luzern werden keine Wahllokale geschlossen. Brieflich kann bis am Freitag abgestimmt werden. In Luzern geht man nicht von einem grossen Andrang in den Lokalen aus, da durchschnittlich 99,8 Prozent der Stimmabgaben über den Postweg kommen, wie die Stadt gegenüber der Aargauerzeitung sagt.
In St. Gallen soll die Abstimmung wie üblich stattfinden. Offiziell kann man brieflich bis am Freitagabend abstimmen. Das einzige Wahllokal im St. Galler Rathaus ist am Sonntag geöffnet. Wem es zu eng wird, kann das Couvert im Briefkasten ausserhalb des Gebäudes einwerfen.
Die bevorstehende Abstimmung zählt auf nationaler Ebene fünf Vorlagen, gewisse Kantone wie Uri haben bis zu sechs zusätzliche. Wie die Wahlbeteiligung jetzt mit Corona aussieht, wird sich zeigen. Alle Informationen zu den Bedingungen im eigenen Kanton stehen in den Wahlunterlagen.
Dieser Artikel hier geht nämlich nur auf grössere Städte ein.