Schweiz
Luzern

Zu wenig Asylplätze: 32 Luzerner Gemeinden werden bestraft

Bewohner des Asylzentrums Hirschpark in Luzern werden in einem Kurs ueber die "Grundregeln fuer das Zusammenleben" in der Schweiz informiert, anlaesslich eines Medienanlasses im Asylzentrum  ...
Das Asylzentrum Hirschpark in Luzern.
Bild: KEYSTONE

Zu wenig Asylplätze: 32 Luzerner Gemeinden müssen Strafe zahlen

10.08.2016, 10:1410.08.2016, 10:18
Mehr «Schweiz»

32 Luzerner Gemeinden mussten eine Strafgebühr zahlen, weil sie es verpasst haben, die von der Regierung geforderten Asylplätze zu schaffen. Der Kanton stellt total 170'000 Franken in Rechnung. Das Geld geht an jene Gemeinden, die mehr Plätze anbieten, als sie müssten.

Der Luzerner Regierungsrat hatte Anfang 2016 aufgrund eines anhaltenden Unterbringungsnotstandes in seinen Zentren entschieden, den Gemeinden fixe Zahlen an Asylsuchenden zuweisen. Am Verteilschlüssel von 12 Asylsuchenden auf 1000 Einwohner hält die Regierung fest.

117 Unterkunftsplätze fehlen

Vor Ablauf einer zehnwöchigen Frist erfüllten nur 17 Gemeinden ihre Aufnahmesoll. Bis Ende Juni wurden weitere 13 Gemeinden aus der Verteilung entlassen, weil sie ihr Aufnahmesoll erfüllten. Insgesamt wurden seit Anfang Jahr 850 neue Unterkunftsplätze geschaffen. Insgesamt fehlten noch 117 Unterkunftsplätze. Die fehlbaren Gemeinden müssten darum im nächsten Quartal mit weiteren Strafzahlungen rechnen.

Die Ersatzabgaben werden den Gemeinden quartalsweise in Rechnung gestellt. Die Höhe der Zahlung beträgt zwischen 10 Franken pro Person und Tag ab den ersten beiden Monaten und 40 Franken pro Person und Tag ab dem siebten Monat.

Der Kanton Luzern ist momentan für die Unterbringung und Betreuung von rund 1800 Asylsuchenden sowie rund 2400 Flüchtlingen zuständig. Die Zahl der Asylgesuche in der Schweiz sei derzeit stabil, bewege sich aber weiterhin auf hohem Niveau, heisst es in der Mitteilung. (leo/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
«Ohne Disziplin passieren Unfälle»: Nach tödlichem Unfall fordert Experte Veränderungen
Wie konnte es passieren, dass sich in einem Fahrzeug der Schweizer Armee eine geladene Waffe befand, aus der sich ein Schuss löste? Nach dem schrecklichen Unfall in Bremgarten ordnen Experten ein.

Nachdem am Dienstag in Bremgarten ein Rekrut durch einen Schuss aus einem Sturmgewehr gestorben ist, fragen sich viele, wie eine geladene Waffe in ein Militärfahrzeug gelangen konnte. Denn es gibt im Schweizer Militär genaue Vorschriften und Regelungen, wie mit einer Waffe umgegangen werden muss. Diese haben zum Ziel, einen Vorfall, wie er in Bremgarten passiert ist, zu verhindern – doch offenbar haben diese Sicherheitsmechanismen nicht restlos funktioniert.

Zur Story