Als eine Grossmutter im vergangenen Herbst mit ihrem Enkelkind zum ersten Mal den Spielplatz einer Geschäftsliegenschaft in der Gemeinde Root, Kanton Luzern, besucht, ist sie konsterniert. Auf einer Hängebrücke aus Holz ist ein Balken durchgebrochen, die Schaukel ist spröde und rostig und an abgebrochenen Spanplatten holen sich die Kinder Splitter an den Fingern. Kurzum: Der Spielplatz ist in vernachlässigtem Zustand. So erzählt es die Grossmutter dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso».
Stossend ist, dass der Spielplatz ausgerechnet zu einer Liegenschaft der grössten Schweizer Unfallversicherung Suva gehört. Laut Bericht von SRF meldete die Grossmutter den desolaten Zustand noch im Dezember. Eine Antwort vom Unfallversicherer erhielt sie trotz mehrfacher Rückfrage nie. In der Sendung sagt die Grossmutter: «Ich hätte mehr erwartet von einem Unfallversicherer, der landauf landab Werbung macht mit den Worten ‹Wir machen Arbeit und Freizeit sicher›.»
Erst als das SRF bei der Suva nachfragt, warum man nicht auf die Rückmeldung reagiere und warum bei der Unfallverhütung mit so schlechtem Beispiel vorangegangen werde, meldet sich die Versicherung plötzlich schnell. Eine Mediensprecherin sagt, es seien mehrere Dinge schiefgelaufen. Aufgrund Corona sei die Liegenschaft und der Spielplatz nicht wie sonst jedes Jahr kontrolliert worden.
Laut SRF wurde der Spielplatz nun gesperrt. Die Suva will ihn wieder in Stand setzen.